Warum ist die parallele Molltonart von C Dur a Moll melodisch und nicht natürlich?
hallo:) in meinem Musik Buch stehen die Tonleitern in Dur und die jeweilige parallele Moll Tonart. Aber ich dachte immer es wäre dann z.b. bei c Dur natürlich moll und bin etwas verwirrt von der melodischen Tonleiter. Hier ein Bild. Hoffe mir kann jemand helfe :)
5 Antworten
Die Paralelle zu C-Dur ist erstmal A-Moll ( natürlich ). Von dieser natürlichen A-Moll Tonleiter lassen sich dann melodisch und harmonisch Moll ableiten. Ich vermute, das ist in deinem Buch etwas unglücklich ausgedrückt oder speziell für das Instrument in dieser Übung von Bedeutung.
Dass es sich in der Übung um melodisch Moll handelt und dass es aufwärts anders als abwärts gespielt wird. Die Erklärung fehlt, sonst wäre vermutlich nicht gefragt worden.^^
Ja, am besten man übt sämtliche Molltonleitern auf & abwärts :-)
Du musst unterscheiden zwischen Vorzeichen und Versetzungszeichen.
Die Vorzeichen sind ja genau so gesetzt, wie du es erwartet hättest:
also bei a-Moll keine Vorzeichen, bei e-Moll ein Kreuz-Vorzeichen.
Die Versetzungszeichen vor dem 6. und 7. Ton werden bei einer aufsteigenden Tonleiter zusätzlich verwendet, so dass wir einen Leitton haben (Halbtonschritt vom 7. zum 1. Ton), und einen Ganztonschritt vom 6. zum 7. Ton.
In Moll gibt es immer diese zwei Kategorien von immer vorhandenen Generalvorzeichen und manchmal verwendeten Versetzungszeichen beim 7. oder beim 6. und 7. Ton.
Hallo!
Deine Verwirrung ist total nachvollziehbar – und sehr berechtigt! Ich erkläre dir gern, warum in deinem Musikbuch die parallelen Molltonarten in der melodischen Form notiert sind und nicht in der natürlichen:
Warum a-moll in deinem Buch melodisch ist:In vielen klassischen Lehrwerken für Streicher (hier speziell für Viola, wie man am Bratschenschlüssel sieht), wird die melodische Molltonleiter bevorzugt verwendet – nicht die natürliche Molltonleiter.
Das liegt an folgenden Gründen:
- Melodische Moll ist „singbarer“ und intonatorisch klarer
- Die melodische Molltonleiter hat einen erhöhten 6. und 7. Ton aufsteigend (also bei a-moll: F♯ und G♯). Dadurch entsteht eine klare Aufwärtsbewegung hin zum Leitton (G♯ → A), was für das Gehör und die Intonation beim Spielen auf der Bratsche sehr hilfreich ist.
- Intonationstraining
- Der Zweck der Übungen (wie dein Buch selbst sagt: „Um sich baldmöglichst eine reine Intonation auf der Bratsche anzueignen…“) ist es, die Intonation zu verbessern. Die melodische Moll ist durch die Halbtonschritte am Ende (z. B. G♯ → A) dafür besonders geeignet.
- Tradition in Streicherschulen
- Viele klassische Schulen (wie z. B. Sevcik oder Flesch) notieren melodisches Moll als Standardform für Skalen, vor allem in Aufwärtsbewegungen. Die natürliche Molltonleiter (mit F und G in a-moll) wird eher in der Theorie oder in harmonischem Kontext unterrichtet.
Dein Musikbuch zeigt dir bewusst die melodische Molltonleiter, weil sie beim Spielen auf der Bratsche:
- klanglich klarer ist,
- die Intonation besser trainiert,
- und sich besser „nach oben“ aufbauen lässt.
Du liegst trotzdem richtig:
Theoretisch ist a-moll die parallele Molltonart zu C-Dur, und in der Theorie ist sie zuerst natürlich moll (ohne Vorzeichen).
Aber in der praktischen Spieltradition wird meist die melodische Moll geübt.
LG
Ich danke dir sehr für dir ausführliche und gut erklärte Antwort. Es hat mir sehr geholfen!! Lg:))
Hi
Das sollte man nicht überbewerten.
Die theoretische Erklärung ist dass man beim Heruntergehen die durch die melodische Molltonleiter veränderten Eigenschaften melodisch nicht mehr braucht. Harmonisch braucht man sie trotzdem oft.
Das stimmt also nur unter Umständen.
Es wäre ziemlich kompliziert zu erklären wann genau das stimmt und wann nicht. Durchschauen tu ich das auch nicht. Vor allem machte es keinen Sinn das ganze ohne Rekurs auf renaissancemäßige Kadenzen und Musica ficta erschöpfend erklären zu wollen- also insbesondere warum es eigentlich oft wenig Sinn macht, aber dass es offensichtlich oft wenig Sinn macht sieht man ja daran dass nur sehr wenige Stücke die Molltonleiter so behandeln.
Das gute an der Übung ist man hat halt beides. Kann man aber auch gerne umkehren und nach oben rein und nach unten melodisch spielen.
Selbstverständlich ist die paralelle Molltonart einer Durtonart "Natürlich Moll".
So besteht die Tonart Cdur aus den gleichen Tönen, wie dessen paralelle Molltonart
A Natürlich Moll.
Erhöht man jetzt die kleine zur grossen Septime in Natürlich Moll bekommt man Harmonisch Moll und wenn man jetzt noch zusätzlich die kleine zur grossen Sexte erhöht, bekommt man Melodisch Moll.
Melodisch Moll aufwärts, natürlich Moll abwärts. Was ist daran unglücklich ausgedrückt?