Warum ist der Mensch an der Versalzung des Aralsees schuld?

5 Antworten

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Wie du schon schreibst, die Zuflüsse wurden gekappt. Da nun wenig Wasser nach kommt, trocknet der See aus(übrigens ganz ähnlich wie der Urumie See im Nord-Westen des Iran oder auch das tote Meer in Palästina). Der Boden und der See hatten und haben einen gewissen Salzgehalt. Nun verdunstet das übrig gebliebene Wasser und zurück bleibt eine Salzbrühe und hinterlässt an den Rändern, ausgedehnte Salzflächen. Wird nun erneut Wasser in den See geleitet, wird das vorhandene Salz erneut verdünnt und löst sich im Wasser. Der Wasserspiegel steigt und der Salzgehalt bleibt zwar gleich, aber verteilt sich eben auf mehr Wasser wie vor der Trocknung. Mach einfach ein Experiment, und du wirst merken was genau passiert. Fülle in einen Topf, Wasser. Darin löst du Salz. Das Salz wirst du nicht mehr sehen, da es ja im Wasser gelöst ist. Nun erhitze den Topf. Das Wasser verdunstet langsam und am Schluss kommt das Salz erneut zum Vorschein. Wenn du nun wieder Wasser in den Topf gießt, wird das Salz erneut gelöst und verschwindet wieder Augenscheinlich. So auch in den Seen oder Meeren. Viele Seen der Welt haben einen hohen Salzgehalt und andere weniger. Das hängt mit der Entstehung zusammen. Viele Böden sind reich an Salzen. Das kommt weil vor Millionen von Jahren die damaligen Meere austrockneten da sich die Kontinente verschoben und das Klima für die Austrocknung sorgte, wenn das Meer vom Ozean abgeschnitten war. Die übrig gebliebenen Salze blieben an Ort und Stelle und sind nun im Boden oder im Untergrund. Entsteht auf solchen Untergründen ein See, wird er mit Salz angereichert oder wird durch Flüsse dort hin geschwemmt wenn er durch so ein Salzhaltiges Gebiet führt.

Leon4 
Fragesteller
 08.03.2012, 17:37

Danke ;)

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Jap, abflusslose Seen sind immer sehr salzhaltig.

Die Salzmenge bleibt gleich, aber die Wassermenge nimmt durch Verdunstung ab. Daher steigt der Salzgehalt/Wasser. Der See versalzt.

Austrockenen bedeutet: Weniger Wasser. Also auch weniger Wasser in dem sich das Salz lösen, also verteilen kann. Im Grunde ist die Menge des Salzes gleich geblieben, nur die Menge an Wasser auf die es sich verteilt ist rapide gesunken. Dadurch erhöht sich Konzentration an Salz im verbliebenen Wasser = Übersalzen. Deshalb sinkt die Konzentration auch im nödlichen Aralsee, da durch die Stauung wieder mehr Wasser zur Verfügung steht auf das sich das Salz verteilen kann.

Es werden Dämme an den Zuflüssen gebaut, das Wasser verdunstet und das Salz bleibt da,

Durch großeflächige Bewässerungsanlagen (v.a. für den Anbau von Baumwolle) wurden den beiden größten Zuflüssen des Aral-Sees (Amu Darja und Syr Darja) fast alles Wasser entzogen, so dass kaum noch frisches Wasser in den See gelangt. Und da er in einer ariden Region liegt, trocknet er langsam aus, das im Wasser gelöste Salz bleibt zurück und lagert sich ab. Letztlich ist der Mensch schuld, nicht ein "Klimawandel".