Warum ist das schießen von Ohrlöcher unhygienisch?

4 Antworten

Es gibt 2 Arten von Pistolen. Bei den einen kommt der Stecker mit der Pistole direkt in Berührung. Da kann es leicht zu Kreuzkontamination kommen. D.h. Beim Stechen des Ohrlochs kommen Spritzer auf die Pistole, beim nächsten Stechen bekommt jemand Viren von der Pistole auf den Stecker ins Ohr.

Bei moderneren Systemen wird ein Großteil der Pistole bei jedem Stich ausgetauscht. Auch da kann es zu Kreuzkontamination kommen: Spritzer auf den Griff der Pistole, Person die Ohrlöcher sticht fasst mit konaminierter Hand so an die Stichstelle, dass es zur Infektion kommt.

Letzteres ist echt unwahrscheinlicher, aber nicht unmöglich.

Hingegen wird Kreuzkontamination bei einem sauber arbeitenden Piercer (m/w/d) nicht vorkommen. Wie gesagt, muss er sauber arbeiten.

Er kann die Ohrlochpistole nicht sterilisieren. Dafür gibt es beim Piercer extra ein Gerät.

Er nimmt die Ohrlochpistole für jeden Kunden.

Beim Piercer wird das Werkzeug sterilisiert, wird auch steril verpackt und vor deinen Augen erst ausgepackt. Die Räumlichkeiten vom Piercer sind komplett anders als beim Juwelier, hier sind die Warteräume und Piercingräume getrennt und hier wird auch alles steril gehalten.

Die Pistole selbst kann man nicht sterilisieren. Das geht einfach nicht. Wenn mal jemand die Pistole ohne Handschuhe anfasst hast du da die Bakterien von demjenigen drauf, bei den Kunden natürlich genauso...

Allerdings geht es bei Piercingpistolen nicht nur um die Hygiene. Die Ohrlöcher brauchen länger zum Abheilen, können sich leichter entzünden und der Erstschmuck ist nicht der richtige.

Beim Schießen wird ja keine Nadel verwendet. Dir wird das Stumpfe Ende eines Ohrrings mit so einer Kraft durch das Ohrläppchen gestoßen, dass das Gewebe zerreißt. Eine Nadel macht hingegen einen glatten Stich.

Zum Schmuck: Erstschmuck sollte bei jedem Piercing ein paar Millimeter extra haben, sollte etwas anschwellen. Das ist da meist nicht der Fall und im schlimmsten Fall, kann der Stecker einwachsen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Tunnel, Snakebites, Septum
W00dp3ckr  29.06.2020, 20:55

"Das Stumpfe Ende des Ohrrings": Das stimmt bei den alten Pistolen, bei den neuen ist der Stecker wirklich spitz.

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xXanne99Xx  29.06.2020, 21:54
@W00dp3ckr

Es ist trotzdem einfach das Ende eines normalen Ohrrings, der durch das Ohrläppchen gestoßen wird. Wäre das so spitz wie eine Nadel zum Piercen, würde man sich ja mit den Steckern verletzen.

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W00dp3ckr  29.06.2020, 22:14
@xXanne99Xx

Die Studex75-Stecker sind defintiv spitzer als ein normaler Stecker. Darum kannst Du die am Anfang auch nicht so einfach wechseln, weil Du sonst den Eindruck hast, dass Du noch ein Ohrloch stichst. Das geht dann nach Erfahrung mit meinen Kindern erst wieder, wenn die Ohrlöcher echt gut verheilt sind.

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xXanne99Xx  30.06.2020, 14:11
@W00dp3ckr

Dem widerspreche ich nicht. Trotzdem ist dieses System weder hygienisch, noch ersetzt ein etwas spitzerer Ohrring eine Nadel...

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tanya373 
Fragesteller
 30.06.2020, 21:34

Ja und ich habe hier ein Fehler gemacht dass ich beim Juwelier war und nicht bei einem Piercer und jetzt ist es entzündet und ich weiß nicht was ich machen soll und ich könnte zum piercer gehen aber in meiner Stadt weiß ich nicht bei wem es gut wäre ( ich wohne in Wiesbaden)

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xXanne99Xx  01.07.2020, 10:07
@tanya373

Der beste Weg wäre natürlich Freunde und Bekannte zu fragen, ob sie ein Piercingstudio kennen, mit dem sie zufrieden sind. Ansonsten sagen ja Bewertungen im Internet auch schon viel aus.

Du sollst das Piercing auf jeden Fall nicht einfach rausnehmen, weil sich dann die Entzündung einkapseln kann. Im allerschlimmsten Fall kannst du auch zu einem Arzt gehen, da könnten aber eventuell hohe Kosten auf dich zukommen. Zumindest höher als bei einem Piercer, je nachdem ob die Krankenkasse was übernimmt.

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Die Maschine, die "Pistole", gilt als nicht sterilisierbar. Deshalb würde ich es heute nicht mehr machen und immer den Piercer wählen, der steril arbeitet und sauber sticht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung