Warum hat ein Lautsprecher so einen niedrigen Wirkungsgrad?

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Die Wärme im Sinne von Verlustleistung fällt im Verstärker schon an. Dort gehen etwa 60% der zugeführten Leistung in Luft auf. Aber: Bei Zimmerlautstärke fließen nur wenige Watt zum Lautsprecher. Dort bedeutet Wirkungsgrad übrigens etwas anderes, nämlich was kann der Lautsprecher mit einem Watt anfangen? Das wird angegeben in dB pro W, gemessen einen Meter vorm Lautsprecher. Allgemein: Wirkungsgradstark ist ein Lautsprecher, wenn er mit einem Watt über 90 dB laut sein kann. Wirkungsgradschwach ist er, wenn er unter 80 dB liegt. Ein schwacher Wirkungsgrad bedeudet also, man muss für einen gewissen Pegel X mehr Leistung zuführen. Zum Verständnis: Für drei dB mehr muss man die Leistung etwa verdoppeln, für 6 dB mehr vervierfachen. Bsp: Ein LS mit 91 dB/W/1m liefert einen Pegel X mit 50 W Kanalleistung. Ein LS mit 88 dB/W/1m braucht für denselben Pegel 100 W. Einer mit 85 dB/W/1m schon 200 W.

Auch im Lautsprecher geht Leistung verlustig. In der Schwingspule und auch zum geringen Teil in der Frequenzweiche. Wenn man es übertreibt, können Schwingspulen zu heiß werden, verziehen sich und machen das Chassis irreparabel unbrauchbar.

Aber das, was du meinst, der Leistungsverlust durch Wärmeabgabe, passiert schon im Eingangstrafo des Verstärkers und insbesondere an den Leistungstransistoren, die ja deswegen meist auf massiven Alu-Kühlkörpern montiert sind, oft sind die Geräte bei maximaler Leistungsforderung sehr heiß. Heutige Digitalverstärker mit Schaltnetzteilen sind da etwas genügsamer, daher oft kleiner und werden grad noch handwarm.