Warum hat der Direkteinspritzer Ottomotor eine Drosselklappe?

5 Antworten

Warum hat der Direkteinspritzer Ottomotor eine Drosselklappe?

Eine Drosselklappe zur Leistungsregelung nutzt man dann, wenn der Motor "quantitätsgeregelt" ist. Dies ist klassischerweise bei Ottomotoren der Fall, egal ob der Kraftstoff direkt in die Brennräume, oder in den Einlasskrümmer eingebracht wird. Es gibt / gab aber auch Ausnahmen, beispielsweise von Mitsubishi (GDI), von VW (frühe Versionen des FSI - Motors), von Mercedes (z.B. M 276), oder auch von BMW (N43 und N53). Hier hat man zumindest in engen Grenzen versucht, den Motor qualitätsgeregelt zu betreiben.

Eine Drosselklappe kann auch beim Dieselmotor verbaut sein, hier jedoch entweder aus Komfortgründen, für die AGR, oder auch zwecks Erzeugung von Unterdruck für die Bremsanlage. Auch hier unabhängig davon, ob die Einspritzung direkt in die Brennräume erfolgt, oder indirekt, beispielsweise in eine Vor, - oder Wirbelkammer.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Salue

Beim Dieselmotor wird ja der eingespritze Treibstoff durch die Hitze im Brennraum gezündet. Du kannst mehr oder weniger einspritzen, die Zündung ist gewährleistet. Spritzt Du wenig ein, hat es einen Luftüberschuss, das macht aber nichts.

Beim Benziner muss das Gemisch von Luft und Treibstoffnebel genau stimmen. Nur bei 1 kg Treibstoff zu einem ca. 14 kg Luft ist es zündfähig. Hat es zuviel Luft, kann die Zündkerze es nicht zünden. Hat es zu viel Treibstoff, läuft der Motor zu fett, er verbrennt nicht den ganzen Treibstoff weil die Luft fehlt. Der Verbrauch steigt und die Leistung fällt zusammen.

Damit die Abgase auch einigermassen stimmen, muss das Gemisch bei Lamda 1 (13.8 : 1) liegen.

Du musst also beim Einspritzen dafür sorgen, dass sowohl die Luft- als als Treibstoffmenge genau stimmen.

Tellensohn

checkpointarea  26.05.2021, 07:12
Spritzt Du wenig ein, hat es einen Luftüberschuss, das macht aber nichts.

Genaugenommen hat man den beim Dieselmotor grundsätzlich, d.h. auch bei Volllast und Maximaldrehzahl. Die sogenannte "Rauchgrenze" liegt meinen Unterlagen nach bei Lambda 1,3, also mager.

Damit die Abgase auch einigermassen stimmen, muss das Gemisch bei Lamda 1 (13.8 : 1) liegen.

Lambda 1 wäre 14,7:1. ;)

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Tellensohn  26.05.2021, 11:38
@checkpointarea

Bei heutigen Diesel ist ja der Turbo eine Grundausstattung. Dank dessen kann mit Luftüberschuss in allen Lebenslagen gearbeitet werden. Ich war aber mit meinen damaligen Saugerdiesel sowohl in der Schweiz als auch auf der Hochebene der Türkei (bis auf 3000 Meter Seehöhe) unterwegs. Da ist leider nix mehr mit Luftüberschuss. Mein Hilux hinterliess eine 100 Meter Rauchwolke, die türkischen Lastwagen aber eine von 300 Metern. Reduzieren konnte man diese nur mit dem rechten Fuss. Die Leistung fiel dann entsprechend zusammen. Bei den heutigen Abgasvorschriften muss der Motor natürlich immer unter der Rauchgrenze bleiben.

Merci für Deine Ergänzungen und einen schönen Tag.

Tellensohn

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…um die Luftzufuhr zu regulieren.

Es wird beim Ottomotor nicht über die eingespritzte Kraftstoffmenge 'reguliert'. Das macht man so beim Dieselmotor, deswegen benötigt der dafür keine Drosselklappe.

Beim Ottomotor muß das Verhältnis von Kraftstoff zur Luft stimmen. Wieviel Luft er bekommt, bestimmt die Öffnung der Drosselklappe. Dann wird die passende Menge Kraftstoff dazugegeben. Ob das ein Direkteinspritzer ist, spielt keine Rolle.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
checkpointarea  25.05.2021, 13:14

Die meisten neueren Dieselmotoren haben tatsächlich ebenfalls eine Drosselklappe, allerdings mit anderer Funktion

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ronnyarmin  25.05.2021, 13:17
@checkpointarea

Du hast Recht, ich habe mich falsch ausgedrückt. Habs korrigiert von

deswegen hat der keine Drosselklappe

zu

deswegen benötigt der dafür keine Drosselklappe

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