Warum gibt es in Japan quasi keine Obdachlosigkeit?
Obwohl das Land total überfüllt ist, allein in Tokio wohnen über 35mio Menschen
Ich finde das erstaunlich
6 Antworten
Ich persönlich finde es ein Unding, dass es überhaupt Obdachlosigkeit gibt in Japan. Vor dem Hintergrund der Überalterung und dem damit einhergehenden Bevölkerungsschwund gibt es schon seit Jahren, um nicht zu sagen Jahrzehnten, das immer größer werdende Problem der „Akiya“ - leerstehende Häuser, die durch Erbe irgendjemandem gehören, der aber in seinem eigenen Haus in der Nähe seines Arbeitsplatzes wohnt und sich deshalb beim besten Willen nicht um sein Akiya kümmern kann. Preiswert vermieten ist eine Minusrechnung, teuer vermieten keine Option, und wenn man verkauft zahlt man auch drauf. Wäre ich ein politisch Verantwortlicher, ich hätte das Problem schon vor Jahren in Angriff genommen, und wenn es im Äußersten durch Enteignung gewesen wäre, und so nicht nur das Akiya-Problem gelöst, sondern gleichzeitig auch wenigstens teilweise die Landflucht, den Abbau ländlicher Infrastruktur (Stichwort stillgelegte Bahnlinien), das eine oder andere Umweltproblem, in kleinem Umfang sogar die Wirtschaft, und eben unter anderem auch Obdachlosigkeit. Aber niemand macht es, und ich glaube das liegt daran, dass Japaner wie auch Deutsche bei „Enteignung“ gleich Ausschlag kriegen und an Anarchie denken oder was. Dann zahlen sie lieber jahrzehntelang vollkommen sinn- und nutzlos Grundstückssteuern und Rückbau und notwendige Baumaßnahmen zur Verhinderung von Umweltkatastrophen, als sich von ihrem heiligen Eigentum zu trennen.
Die Zahlen beruhen auf einer sichtprüfung, also es sind Beamte an übliche Stellen gegangen und haben die Menschen gezählt, von denen sie glaubten sie seien ohne Obdach. Tatsächlich dürften es, durch gestiegene Armut, wesentlich mehr sein. Wenn man bedenkt wie viele Personen in Manga Café leben müssen oder in Kapsel Hotels. Streng genommen sind das auch Obdachlose, wenn es diese Möglichkeit nicht geben würde, dann würden die auch auf der Straße leben müssen. Ganz zu schweigen von der zunehmenden Jugendarmut in dem Land. Das wichtigste in Japan ist und bleibt den Schein zu wahren, wenn man ein Problem nicht sieht, dann existiert es nicht
In Japan gibt es eine signifikante Anzahl von obdachlosen Personen, deren Anwesenheit oft unauffällig ist, da sie in abgelegenen Bereichen leben. Viele von ihnen finden Unterschlupf in den Ecken von Parks; am Morgen sind sie weg. Diese Problematik erstreckt sich zudem auch auf ländliche Regionen außerhalb der großen Metropolen.
Offene Obdachlosigkeit wird nicht gern gesehen. Parks oder Bahnhöfe werden regelmäßig „gesäubert“, Zelte abgebaut, Menschen verdrängt. Dadurch verschwindet es aus dem öffentlichen Blickfeld.
Außerdem gibt es kulturellen Druck und auch Möglichkeiten, in 24h-Cafes zu wohnen was mehrere Tausend Japaner machen
Gut aber selbst wenn das tausende machen sind das gemessen an den Millionen die da wohnen quasi nix
Das stimmt so nicht. Wer einmal in Japan war, der weiß das. Offiziell gibt es dort nur sehr wenige Obdachlose. Inoffiziell sind es sehr viel mehr. Allerdings verstecken die Obdachlosen sich dort und zeigen sich nicht in der Öffentlichkeit. Zudem gibt es auch viele Obdachlose, die lieber klauen gehen und sich absichtlich erwischen lassen, damit sie im Knast wohnen können. Das gilt besonders für alte Leute, die niemanden mehr haben. Das Problem mit den vielen alten Leuten ist inzwischen massiv.