Warum dampft 70 Grad warmes Wasser?
Für eine Desinfektion habe ich Wasser auf 70 Grad erhitzt und mit einem Thermometer gemessen, weil es nicht heißer werden darf. Aber das Wasser dampft schon. Selbst bei 60 Grad dampft es noch auch wenn es von der Hitzequelle entfernt wurde. Aber der Siedepunkt von Wasser ist doch 100 Grad. Wie kann das dann sein?
4 Antworten
Die Temperatur ist soetwas wie ein "Durchschnittswert", einige Molekühle sind so schnell, dass sie es raus schaffen. Je wärmer das Wasser ist, je mehr sind es. Das nennt man dann verdunsten. Das zurückbleibende Wasser ist dann etwas kälter und holt sich ggf. wieder Energie aus der Umgebung. So kann man z.B. mit feuchten Tüchern kühlen.
Dampf ist grundsätzlich unsichtbar. Was man sehen kann ist nur, wenn der Dampf sich wieder abkühlt und in kleinen Tröpfchen auskondensiert. Im Prinzip istdas Nebel und kein Dampf, den man sieht. Das kann sowohl über einer siedenenden Oberfläche passieren, das kann aber auch passieren, wenn nur eine starke Verdunstung unterhalb der Siedetemperatur stattfindet und die aufsteigende Luft sich wieder soweit abkühlt, dass sie den (unsichtbaren) Wasserdampf nicht mehr halten kann und dieser wieder auskondensiert.
Nebel sieht man in Sommernächten über Seen, die gerade `mal 20° haben; nur weil die Luft über dem Wasser kühler ist.
sogar Eis dampft (das nennt man Sublimation). Einige Wassermoleküle haben immer genug Energie, der Oberfläche zu entkommen, aber erst bei 100° haben alle genug Energie.