Warum belastet mich mit 22 noch die Trennung meiner Eltern im Kleinkindalter?
Man denkt eigentlich nicht oft darüber nach, aber wenn ich mir wieder dessen bewusst werde, dass meine Eltern nie wieder zusammen sein werden, geht es mir richtig schlecht.
Sie haben sich getrennt, als ich noch gar nichts davon begreifen konnte. Heute bin ich alt genug um das ganze überstanden zu haben. Oder eben nicht.
Ich kann beide Elternteile sehen, wann immer ich will. Und trotzdem war es wie ein Fiebertraum, über die Zukunft nachzudenken. Wie man nachts so über alles mögliche nachdenkt, kam mir meine Hochzeit irgendwann in der Zukunft in den Sinn. Die Beiden würden nebeneinander sitzen. Alleine der Gedanke hat mich so sehr zum weinen gebracht, dass selbst meine Katze, die sich sonst nur für Futter interessiert, zu mir gelegt und mich abgeleckt hat.
Ist das normal? Eigentlich habe ich keinen wirklichen Grund so zu fühlen. Meine Eltern haben mir nie das Gefühl gegeben mich nicht zu lieben. Trotzdem denke ich immer wieder darüber nach was wäre, wenn wir gemeinsam was unternehmen, wie andere Familien.
oder Als ich vor einer Weile meine Bilder im Handy sortiert habe fiel mir auf, dass ich nicht einmal ein Foto von uns allen zusammen habe. Da ging das Geheule so richtig los.
Ist das ein Trauma? Oder einfach nur irgendwas, was man vermisst ohne es je gehabt zu haben?
Vielleicht geht es ja wem so ähnlich
5 Antworten
Ja, das scheint ein Trauma zu sein und ist nicht so ungewöhnlich oder seltsam. Sowas wird nur gern unter den Tisch gekehrt.
Es ist, gerade weil du noch ein Kleinkind warst und vieles nicht verstanden hast, keine schöne Erfahrung, wenn die Eltern sich trennen. Das kann sich auch auf dein Beziehungsleben auswirken.
Du kannst dir aber Hilfe suchen, damit dir neue Perspektiven aufgezeigt werden. Und wenn es bisher nicht der Fall war: rede mit deinen Eltern darüber, was damals passiert ist (bei der Trennung). Vielleicht klärt sich dann einiges.
Lass die Trauer raus, wenn es dir gut tut. Gewisse Probleme wie die Sitzordnung deiner Hochzeit kannst du auch auf später verschieben, wenn es dann wirklich eintritt :-) Du wirst dann einen Partner haben, mit dem du deine Sorgen teilen kannst und der dir bei der Lösung hilft.
Wenn es schon so lange her ist könnt ihr vielleicht ja mal was gemeinsam unternehmen wenn es dir so wichtig ist.
Es kann schon ein Trauma sein,wenn es dich immer noch so schwer belastet,das finde ich ungewöhnlich
Man sollte Probleme nicht verdrängen, aber sieh es doch mal von der anderen Seite. Du hast deine Eltern die sich aus einem bestimmten Grund getrennt haben, beide leben, lieben dich und sind für dich da wenn du sie brauchst. Wenn sich die beiden nicht getrennt hätten, hätten dich sich aufgrund ihres nicht mehr Verstehens ständig neben dir gezofft. Du hättest dich dauernd in einem Konfliktherd befunden und wärst nie zur Ruhe gekommen. Klar wäre es schön wenn beide zusammen glücklich wären, aber es ist nicht so. Als Kind stellt man sich natürlich oft was vor und träumt vor sich hin. Du bist jetzt 22 Jahre alt und am Beginn deines Erwachsenenlebens. Jetzt ist es wichtig dein Leben in die richtige Bahnen zu lenken, dass kannst du nach deinen Vorstellungen ausrichten. Verbleibe nicht in einem nicht eingetretenen Wuschtraum und das alles so schlimm ist weil sich deine Eltern getrennt haben. Ständig zu weinen und traurig sein, bringt dich selbst nicht vorwärts. Nimm dein Leben in die Hand, das kannst du beeinflussen. Mit 22 zieht man normalerweise sein Ding durch. Es ist auch mit 55 noch schön mit seinen Eltern gemeinsam was zu machen, aber in deinem Alter ist es normal umgekehrt, da beschweren sich die Eltern weil man als junger Erwachsener gar keine Zeit hat viel mit den Eltern zu machen. Das klingt vielleicht ein bisschen hart, aber es ist wichtig das du dein Leben in den Griff bekommst. Schau das du aus der Trauerschleife kommst und nimm dir notfalls wirklich professionelle Hilfe. Deine Eltern sind doch auch glücklich wenn es dir gut geht. Ich denke das kriegst du hin und drück dir die Daumen.
Wenn man es so nimmt stimmt es schon. Das war mir nicht mehr so bewusst, man hängt irgendwie immer in dieser Wunschbubble fest, alles hässliche wird verdrängt. Danke für deine liebe Antwort, ich werde mich mal nach Hilfe umschauen.
Sehr gerne und genauso bekommst du die Lösung hin. Zusätzlich hilft auch immer viel Bewegung an der frischen Luft. Am besten mit guten Freunden bei Sonnenschein, da tankt man von allen Seiten ganz viel positive Energie. Hast du schon mal beim Doktor deinen Vitamin D Wert prüfen lassen? Ich bin ein absolut positiver Mensch und hatte während meines Hausbaus vor 4 Jahren auch mal ein Stimmungstief. Klar es war viel Stress aber ich kannte so etwas gar nicht. Mein Arzt stellte bei mir einen relativ großen Vitamin D Mangel fest. Dann habe ich ein einfaches Vitamin D-Präparat bekommen und alles war wieder in Ordnung. Wenn du noch was wissen willst frag einfach nach.
Gut du kannst froh sein, dass beide leben und getrennt glücklicher sind. Die scheinen ja ganz vernünftig zu sein und werden bei deiner Hochzeit freudig mitfeiern können.
Schon klar, es stand ja auch nie zur Frage ob ich froh bin, dass sie leben. Habe einiges nicht erwähnt, zb die neue Beziehung meiner Mutter macht sie weitaus unglücklicher und sie bereut in mancher Hinsicht, wie leicht ihr die Trennung damals fiel. Im Vergleich ist es quasi ein riesen Downgrade :/
Oh schade. Aber stimmt, sie ändert es diesmal nicht. Aber ihr Leben. Sie muss wissen, was gut für sie ist.
Leider mag sie anscheinend Männer die ihr drohen. Aber das ist ein anderes Thema, danke für die Antwort
Danke das ist wirklich lieb. Ich habe nie so richtig darüber geredet, vielleicht bringt es ja was mal das Gespräch zu suchen. Schön wäre es ja :)