warum ist in sovielen lebensmitteln weizen/gluten drin?
brot , nudeln usw is ja klar ^^ aber in fertiggerichten, lakritz , chips , country kartoffeln , haribo, hühnerflügel u.v.m was macht es darin ? ausser mir das leben schwer(zölliakie) ?
4 Antworten
Weizen ist das billigste Getreide und es taugt nebenbei als leichtes Bindemittel. Deshalb werden teure Zutaten mit billigem Weizen gestreckt. Wo etwas eingedickt werden soll, wird auch das billigste Bindemittel verwendet.
Zum Beispiel wird bei vielen Kartoffelchips das Kartoffelmehl mit Weizenmehl gepanscht, weil das Ergebnis gleich aussieht, aber weniger Kartoffeln gebraucht werden. Auch Lakritz kriegt man ohne Mehl fest, aber mit geht es wohl schneller und wird krümeliger. Fetakäse und Fleisch werden bemehlt, damit sie beim Erhitzen weniger leicht zerfallen und einen kleinen Panade-Effekt kriegen - das ginge mit jedem Mehl, aber Weizen ist eben billig. Soßen sind meistens Mehlschwitzen oder oder mit Mehl angedickt - auch hier täte es jedes Mehl, aber das Fertiggericht darf nichts kosten.
Warum Weizen so billig ist? Er ist in Massen verfügbar. Und warum das? Weil die Nachfrage danach so groß ist, dass so viel angebaut wird. Und woher die Nachfrage? Die wurde über viele Jahre von der Wirtschaft so entwickelt. Für Agrokonzerne und Verarbeiter ist es günstiger, ein Massenprodukt statt einen kleinteiligen Markt zu verwalten. Für Saatgutzüchter ist es sicherer, in die Weiterentwicklung einer Massensorte zu investieren, als "auf gut Glück" diverse Sorten zu entwickeln die dann doch nicht in Mode kommen. Fürs Marketing ist es leichter, den Konsumenten einen einheitlichen Geschmack nach Nichts zu verkaufen, als ihnen die vielfältigen Geschmacksrichtungen aller existierenden Getreidesorten schmackhaft zu machen. So entstanden in den letzten Jahrzehnten Weizensorten mit immer größeren Erträgen (und immer mehr Gluten), während die durchaus leckeren glutenfreien Getreide dagegen kaum entwickelt wurden. Darum sind letztere teurer - wegen den schlechteren Erträgen und wegen der absichtlich nicht geförderten Nachfrage.
Aber sieh es mal so: In Fertigware ist noch viel mehr Giftmüll drin als bloß Gluten. Du solltest froh sein, dass du einen dokumentierten Grund hast, sowas nicht anzufassen. Selbst gekochtes Essen ist besser und gesünder. Sei doch mal stolz, dass du das kannst und nicht auf Fertigfutter angewiesen bist!
Theoretisch würde das vielleicht funktioneren wenn du gleichzeitig Glutenase zu dir nähmst. Denn das Enzym baut dann das Gluten ab ;) Aber nur theoretisch gesehen ^^
Wenn du keinen Ofen hast, um dir alles selber zu backen, mach eine Back-Party mit jemandem der einen hat. :-)
Der Abbauprozess verläuft über Gliadine. Gerade auf die reagiert ein Zöli aber. Es könnte also problematsich werden...
hallo evilpixie :D habe vor einer woche die diagnose zöliakie bekommen. ich finde das auch so unfair, dass die alles mit weizen, gersten und all dem zeug auffüllen. wir als glutenunverträgliche menschen haben es so sehr schwer. die produkte sind bei mir in der schweiz sau treuer. es gibt immer mehr leute die an zöliakie leiden, die menschen sollte auch auf uns ein wenig rücksicht nehmen...war so geschockt als ich sah, dass ich nie mehr kinder country essen darf :(
in deutschland is es au nicht billiger (denke ich) 200g kekse kosten 3 euro 400g brot auch 3 euro müsli sogar fast 4 euro. schau mal im internet da gibt es viele sachen die man im laden gar nicht kaufen kann. es gibt genug online shops für glutenfreie sachen. ich find es schlimm das ich kein bier trinken kann :( hab nämlich noch nie ein bier getrunken ^^
Um hier mal ein wenig aufzuräumen:
I. Gluten ist weder giftig noch Müll !!
Gluten ist das natürliche Protein im Weizen, dass dazu führt, dass Weizenmehl so gute Teige ergibt. Roggen beispielsweise enthält zu dem Gluten auch ein Enzym, welches die Bindung wieder zerstört. Daher bilden sich mit Roggen nur Teige wenn man einen Sauerteig herstellt und damit das Enzym deaktiviert.
Reis enthält gar kein Gluten, daher lässt sich aus Reis kein Brot backen.
Aufgrund dieser guten Bindeeigenschaften des Teiges wird, wie halbsowichtig schon schrieb, Weizenmehl für alle möglichen Panaden verwendet, da diese mit z.B. Roggen oder Reis nicht möglich wären. Oft wird hierfür jedoch auch nur die Stärke aus Weizen benutzt. Gluten hat absolut keine Auswirkung auf den Geschmack, sonder nur auf die Teigbildung und somit Struktur des Lebensmittels.
II. Das was rotlichtmieze schrieb sind völlig andere Dinge. Doch auch dies will ich kurz erläutern: Glutamat ist auch alles andere als Gift und kommt in jeder Tomate oder gebratenem Fleisch natürlich vor. Anderfalls würde das typische Aroma nicht vorhanden sein. Es ist auch nicht giftig und wird in der Industrie gerne hinzugefügt um eben dieses Aroma hervorzuheben. Denn es wäre zu teuer für Hühnerbrühe wirklich jedesmal Hühnerknochen auszukochen. Einige Menschen reagieren jedoch mit Kopfschmerzen darauf.
Natürlich gibt es Reismehl, aber daraus lässt sich ohne weiteres kein Teig herstellen.
Der Absender der Frage hat es doch schon geschrieben: Er/Sie verträgt kein Gluten. Also ist es für ihn/sie giftig und alle Produkte damit sind Müll bzw. Hundefutter. Damit ist deine Aussage "weder giftig noch Müll" in diesem Kontext absurd.
Weil immer mehr Menschen feststellen, dass sie das allgegenwärtige Gluten nicht (mehr) vertragen, gibt es beretis massenweise Alternativen. Viele andere Mehle zusammen mit irgendeiner Speisestärke und einem Bindemittel wie z.B. Johannisbrotkernmehl, Sojamehl, Guarkernmehl, Xanthan, Hühnerei usw. ersetzen Weizenmehl einwandfrei.
Deine Ausage, man könne "aus Reis kein Brot backen" ist also auch völlig absurd. Jeder der glutenfrei essen muss backt oder kauft Brot aus einem Mehlmix der fast immer auch Reis enthält.
Zöliakie und Lactoseintoleranz betrachte ich mittlerweile nicht mehr als krankhaft, sondern als sehr gesunde Abwehrreaktion des Körpers auf falsche Ernährung.
Fertiggerichte braucht kein Mensch. Es gibt ja Gott sei Dank genügend ursprüngliche Nahrungsmittel, mit denen man eine körperliche Reaktion komplett umgehen kann.
Back to the roots und hin zu unverarbeiteten Lebensmitteln. Wenn's auch bei manchen gezwungenermaßen ist.
hmm so viele glutenfreie produkte gibt es nun auch nicht und wenn dann sind sie sau teuer . und damals (mittelalter) haben sich die menschen auch nur von weizen und kuhmilch ernährt ^^
So ganz stimmt das nicht. Aber der Weizen und die Kuhmilch waren nicht verarbeitet, sondern kamen als Rohmilch und Mehl daher, welche nicht nachbehandelt wurden. Dazu waren damals einfach die techn. Möglichkeiten gar nicht vorhanden.
Wenn du Lakritze so gerne magst, schau doch mal, ob du nicht aus Süßholzwurzel und den von dir vertragenen Stoffen irgenwas selbst basteln kannst.
Gluten ist aber von naturaus in Weizen und Roggen enthalten. Im Mittelalter hat sich das Volk vorallem vom Roggen ernährt und der Adel oder besser gestellte Menschen von Weizen, weil dieser damals teurer war und nicht so anfällig für Pilze wie das Mutterkorn, welches nur Roggen befällt.
ich würd aber so gern mal wieder ne brezel oder ne pudding/apfeltasche essen oder nen donut ^^ trotzdem du bekommst nen stern für die antwort :D