Warmwasserversorgung über Fernwärme per Heizungsanlage/Durchflusssystem?
Frage zur Haustechnik (Fernwärme/Warmwasser) im Mehrfamilienhaus mit 24 Wohnungen.
Ich habe mal eine Frage zur Warmwasserversorgung aus Fernwärme. Diese läuft über die Heizungsanlage in einer vorm Haus stehenden Übergabestation. Die Fernwärme selbst, kommt aus einem Kraftwerk.
Nun die technische Frage.
Anfangs war es so, dass bei zu langem Duschen, das Wasser kalt wurde und die Heizungen auch kalt wurden.
Später war es so, dass die Heizungen nicht mehr ausgingen, egal wie lange geduscht wurde.
Inzwischen ist es so, dass Heizung und Heißes Wasser (also Warmwasser) "unbegrenzt" also permanent verfügbar sind.
Somit muss ja in der Übergabestation etwas umgestellt worden sein.
Ich weiß dass man von Speicher auf Durchfluss umstellen kann.
Warum aber, war zunächst heißes Wasser nur über einen Speicher, also in begrenzter Menge verfügbar, nun aber ist es unbegrenzt?
Ist die Durchflusstechnik für Mehrfamilienhaus unüblich und benötigt deutlich mehr Energie?
Und wie funktioniert plastisch, also technisch das Durchflusssystem?
Läuft da das Wasser über eine Art Spirale in der sich heiße Fernwärme befindet, welche das fließende Wasser durchgehend aufheizt und wird dadurch die benötigte Wärmemenge nicht merklich erhöht als beim Speicher?
Vielen Dank schon einmal.
4 Antworten
...es wird eine Warmwasserversorgung über ein Speicherladesystem verbaut worden sein. Auch hier ist ein ca. 900l fassender Warmwasserspeicher verbaut, in dem sich allerdings keine "klassische" Heizwendel mehr befindet, sondern lediglich das zu erwärmende Brauchwasser. Die Erwärmung findet außerhalb in einem Plattenwärmetauscher statt, durch den auf der einen Seite das Heizwasser fließt, auf der anderen das Brauchwasser , welches über eine Pumpe unten am Kaltwassereingang entnommen und oberhalb des Wärmetauschers wieder eingespeist wird. Wird jetzt dem Speicher Warmwasser entnommen, fließt das nachströmende Kaltwasser z.T. in den Speicher, z.T aber auch über den Wärmetauscher und wird direkt erwärmt. Dadurch, das dieses System deutlich effektiver arbeitet, fällt es nicht so ins Gewicht, dass die Heizung während der Speicherbeheizung weniger versorgt wird, weil auch die Ladezeiten deutlich kürzer ausfallen. Beschließt die Hausgemeinschaft, gleichzeitig und ausdauernd zu duschen, würde auch dieses System an seine Grenzen stoßen und die Heizung merklich weniger Leistung erbringen.
...in der Regel wird der Energiebedarf für die Warmwasserbereitung durch einen Wärmemengenzähler in der sogenannten Warmwasser-Ladeleitung (das ist die Leitung, die den genannten Wärmetauscher mit Heizwasser versorgt) separat erfasst. Der Verbrauch der einzelnen Wohneinheiten sollte dann über Warmwasser-Wohnungszähler erfasst und abgerechnet werden, so dass Euch wegen dieses Nachbarn keine zusätzlichen Kosten entstehen. Anders natürlich, wenn der Warmwasserbedarf tatsächlich noch nach Fläche und/oder Personenanzahl im Haushalt berechnet wird...dann treibt dieses Verhalten auch Eure Kosten in die Höhe!
Das geht hier glaube ich über ein 70/30% Verhältnis, die Wärmemenge wird über die HKV dann zu 30% auch auf alle Mieter umgelegt. Und bei geschätzt, 2000 Kubikmetern Warmwasser, kann ich mir schon einen spürbaren Betrag vorstellen.
...keine Warmwasserzähler in den Wohnungen also? Dann solltet ihr als Mietergemeinschaft Euch gemeinsam an die Hausverwaltung wenden. Die müssen entweder dafür sorgen, dass dieser Mieter sein Verhalten ändert oder für ein vernünftiges Abrechnungssystem sorgen. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass der "Verbrauch" pro Mieteinheit um einige hundert Euro pro Jahr dadurch ansteigt. Das wäre nicht hinnehmbar!
Doch es sind zum Glück Warmwasseruhren in den Wohnungen.
Nur laufen Warmwasser und Heizung hier über eine gemeinsame Anlage. Das heißt, durch den permanenten Durchlauf von Warmwasser, steigt ja unheimlich die Wärmemenge an. Die Wärmemenge die dann der Wärmemengenzähler erfasst, muss zu 30% von allen Mietern getragen werden. Denn der Wärmemengenzähler wird ja nicht bei der Entnahme von Fernwärme zwischen Warmwasser und Heizung unterscheiden. Und daher meine bedenken. 2000 Kubikmeter sind auch bei einem kompletten Durchlauf sehr "konservativ" angelegt. Es kann auch aufs Jahr das doppelte oder dreifache sein.
Ich fürchte das bei 24 Mieteinheiten da auch bei nur 30% Verteilung, ordentlich was auf einen zukommt.
Technisch gesehen, muss ja permanent Fernwärme aus dem Netz gezogen werden..
...also: Hier in HH ist es in Mehrfamilienhäusern mit zentraler Warmwasserversorgung seit einigen Jahren Pflicht, den Verbrauch (unabhängig vom Energieträger) der Warmwasserbereitung gesondert zu erfassen. Klar, ob dort dann wirklich Wärmemengenzähler montiert wurden und ob diese regelmäßig abgelesen und entsprechend der Eichfrist erneuert werden, steht auf einem anderen Blatt. Zumindest aber könntet Ihr diese Installation von der Hausverwaltung einfordern, falls nicht vorhanden. Gerade in einem solchen Fall, wo das Verhalten eines Einzelnem der Gemeinschaft hohe Kosten verursacht, mehr als gerechtfertigt! Auch wenn durch die Warmwasserzähler er natürlich seinen Verbrauch zum größten Teil selbst tragen wird, dürfte durch eine fehlende Trennung des heizungsseitigen Gesamtverbrauch/Warmwasserverbrauch ein höherer Betrag für alle Parteien herauskommen.
Man kann über eine zeitschaltuhr eingeben,wann man warmes wasser haben will
... und die Heizungen auch kalt wurden
Das ist unplausibel, weil Trinkwasserdurchfluss und Heizkreis zwei getrennte Systeme sind, die sich gegenseitig nicht beeinflussen können sollten.
Möglicherweise waren in der Übergabestation die Montage-/Einstellungsarbeiten anfangs noch nicht abgeschlossen.
Die werden vermutlich einfach nur einen größeren Pufferspeicher eingebaut haben; diesen wird das Haus nun praktisch nicht mehr "lehrgesaugt" (an Wärme) bekommen.
Vielen Dank für die ausführliche und auch verständliche Antwort.
In dem Block lebt ein Mieter (wahrscheinlich erkrankt an Wäschezwang o.ä will ich auch gar nicht persönlich drauf eingehen oder schlecht reden) bei dem läuft Warmwasser quasi ungelogen 10 Stunden pro Tag durch.
Was passiert da in der Anlage, wird da permanent Fernwärme entnommen aus dem Netz und erhöht es die entnommene Wärmemenge erheblich, dass es für die gesamte Wohneinheit, hohe Kosten haben kann?
Ich rede wirklich von fast durchlaufen lassen, 24/7....