Warmwasserversorgung über Fernwärme per Heizungsanlage/Durchflusssystem?

4 Antworten

...es wird eine Warmwasserversorgung über ein Speicherladesystem verbaut worden sein. Auch hier ist ein ca. 900l fassender Warmwasserspeicher verbaut, in dem sich allerdings keine "klassische" Heizwendel mehr befindet, sondern lediglich das zu erwärmende Brauchwasser. Die Erwärmung findet außerhalb in einem Plattenwärmetauscher statt, durch den auf der einen Seite das Heizwasser fließt, auf der anderen das Brauchwasser , welches über eine Pumpe unten am Kaltwassereingang entnommen und oberhalb des Wärmetauschers wieder eingespeist wird. Wird jetzt dem Speicher Warmwasser entnommen, fließt das nachströmende Kaltwasser z.T. in den Speicher, z.T aber auch über den Wärmetauscher und wird direkt erwärmt. Dadurch, das dieses System deutlich effektiver arbeitet, fällt es nicht so ins Gewicht, dass die Heizung während der Speicherbeheizung weniger versorgt wird, weil auch die Ladezeiten deutlich kürzer ausfallen. Beschließt die Hausgemeinschaft, gleichzeitig und ausdauernd zu duschen, würde auch dieses System an seine Grenzen stoßen und die Heizung merklich weniger Leistung erbringen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – seit 40 Jahren Kundendienstler für Heizung/Sanitär

T700800 
Beitragsersteller
 15.12.2024, 13:10

Vielen Dank für die ausführliche und auch verständliche Antwort.

In dem Block lebt ein Mieter (wahrscheinlich erkrankt an Wäschezwang o.ä will ich auch gar nicht persönlich drauf eingehen oder schlecht reden) bei dem läuft Warmwasser quasi ungelogen 10 Stunden pro Tag durch.

Was passiert da in der Anlage, wird da permanent Fernwärme entnommen aus dem Netz und erhöht es die entnommene Wärmemenge erheblich, dass es für die gesamte Wohneinheit, hohe Kosten haben kann?

Ich rede wirklich von fast durchlaufen lassen, 24/7....

Tuedelsen  15.12.2024, 13:24
@T700800

...in der Regel wird der Energiebedarf für die Warmwasserbereitung durch einen Wärmemengenzähler in der sogenannten Warmwasser-Ladeleitung (das ist die Leitung, die den genannten Wärmetauscher mit Heizwasser versorgt) separat erfasst. Der Verbrauch der einzelnen Wohneinheiten sollte dann über Warmwasser-Wohnungszähler erfasst und abgerechnet werden, so dass Euch wegen dieses Nachbarn keine zusätzlichen Kosten entstehen. Anders natürlich, wenn der Warmwasserbedarf tatsächlich noch nach Fläche und/oder Personenanzahl im Haushalt berechnet wird...dann treibt dieses Verhalten auch Eure Kosten in die Höhe!

T700800 
Beitragsersteller
 15.12.2024, 13:26
@Tuedelsen

Das geht hier glaube ich über ein 70/30% Verhältnis, die Wärmemenge wird über die HKV dann zu 30% auch auf alle Mieter umgelegt. Und bei geschätzt, 2000 Kubikmetern Warmwasser, kann ich mir schon einen spürbaren Betrag vorstellen.

Tuedelsen  15.12.2024, 13:39
@T700800

...keine Warmwasserzähler in den Wohnungen also? Dann solltet ihr als Mietergemeinschaft Euch gemeinsam an die Hausverwaltung wenden. Die müssen entweder dafür sorgen, dass dieser Mieter sein Verhalten ändert oder für ein vernünftiges Abrechnungssystem sorgen. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass der "Verbrauch" pro Mieteinheit um einige hundert Euro pro Jahr dadurch ansteigt. Das wäre nicht hinnehmbar!

T700800 
Beitragsersteller
 15.12.2024, 14:10
@Tuedelsen

Doch es sind zum Glück Warmwasseruhren in den Wohnungen.

Nur laufen Warmwasser und Heizung hier über eine gemeinsame Anlage. Das heißt, durch den permanenten Durchlauf von Warmwasser, steigt ja unheimlich die Wärmemenge an. Die Wärmemenge die dann der Wärmemengenzähler erfasst, muss zu 30% von allen Mietern getragen werden. Denn der Wärmemengenzähler wird ja nicht bei der Entnahme von Fernwärme zwischen Warmwasser und Heizung unterscheiden. Und daher meine bedenken. 2000 Kubikmeter sind auch bei einem kompletten Durchlauf sehr "konservativ" angelegt. Es kann auch aufs Jahr das doppelte oder dreifache sein.

Ich fürchte das bei 24 Mieteinheiten da auch bei nur 30% Verteilung, ordentlich was auf einen zukommt.

Technisch gesehen, muss ja permanent Fernwärme aus dem Netz gezogen werden..

Tuedelsen  15.12.2024, 15:31
@T700800

...also: Hier in HH ist es in Mehrfamilienhäusern mit zentraler Warmwasserversorgung seit einigen Jahren Pflicht, den Verbrauch (unabhängig vom Energieträger) der Warmwasserbereitung gesondert zu erfassen. Klar, ob dort dann wirklich Wärmemengenzähler montiert wurden und ob diese regelmäßig abgelesen und entsprechend der Eichfrist erneuert werden, steht auf einem anderen Blatt. Zumindest aber könntet Ihr diese Installation von der Hausverwaltung einfordern, falls nicht vorhanden. Gerade in einem solchen Fall, wo das Verhalten eines Einzelnem der Gemeinschaft hohe Kosten verursacht, mehr als gerechtfertigt! Auch wenn durch die Warmwasserzähler er natürlich seinen Verbrauch zum größten Teil selbst tragen wird, dürfte durch eine fehlende Trennung des heizungsseitigen Gesamtverbrauch/Warmwasserverbrauch ein höherer Betrag für alle Parteien herauskommen.

Man kann über eine zeitschaltuhr eingeben,wann man warmes wasser haben will

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
... und die Heizungen auch kalt wurden

Das ist unplausibel, weil Trinkwasserdurchfluss und Heizkreis zwei getrennte Systeme sind, die sich gegenseitig nicht beeinflussen können sollten.
Möglicherweise waren in der Übergabestation die Montage-/Einstellungsarbeiten anfangs noch nicht abgeschlossen.

Die werden vermutlich einfach nur einen größeren Pufferspeicher eingebaut haben; diesen wird das Haus nun praktisch nicht mehr "lehrgesaugt" (an Wärme) bekommen.