War das normal oder eine Art Missbrauch?
Als ich 6 Jahre alt war, war ich kurzzeitig in einem Kinderheim und mir kam gerade eine Erinnerung hoch, die ich bereits vergessen habe. Eine Heimbetreuung meinte zu mir irgendwie "Ich will Mal sehen wie du dich duschst" oder so, danach meinte sie "nein du machst das falsch" und wollte mich dann mit dem Duschgel einreiben, aber mir war das total unangenehm und habe ihr das auch gesagt und geweint, sie meinte dann "halt still" und hab mich sehr grob am Arm gepackt. Sie hat mich dann halt eingeschäumt und ist mit ihren Finger auch in mein Genital gegangen. Was danach passiert ich weiß ich nicht mehr.
Sie hat im übrigen das Duschgel halt komplett in mein Genital gemacht*
9 Antworten
Hallo Lutsuki,
ich werde Dir keinen Ratschlag geben, was Du tun sollst, denn das kannst Du nur für Dich selbst entscheiden. Du hast mehrere Möglichkeiten und solltest für Dich klären, mit welcher Du am besten leben kannst.
Die Betreuerin ist aus heutiger Sicht sicherlich übergriffig geworden. Wenn es keinen Grund gab, Dir beim Duschen zuzusehen und Hand anzulegen, würde ich das so sehen. In diesem Fall wäre es vielleicht interessant, Erkundigungen einzuziehen, ob es anderen Kindern dort genauso ergangen ist. Wenn Du Dich damit gut fühlst, kannst Du das dann öffentlich und offiziell machen.
Wir können von hier aus nicht beurteilen, was ihre Beweggründe waren, denn bei kleinen Kindern besteht nun einmal die Notwendigkeit, ihnen zu zeigen, wie man sich richtig wäscht. Ob sie es nicht richtig machen, erfährt man halt erst beim Zusehen. Aber ihre Hand hatte dort nichts zu suchen und dass das Duschgel eingeführt wurde ist ganz sicher falsch gewesen. Ich neige immer dazu, dem Bauchgefühl eines Menschen, vor allem dem eines Kindes, zu glauben.
Sexueller Missbrauch ist meiner Meinung nach anzuzeigen, immer, auch wenn es großen Mut des Opfers dafür braucht. Dies trifft aber eher auf wiederholten Missbrauch zu und auf den Fall, dass zu langzeitiger seelischer Belastung geführt hat. Ich bin immer ein Gegner davon, etwas tot zu schweigen, aus Scham, aus Angst....aber nur das Opfer kann abwägen, ob ein Vorgehen helfen oder einen weiteren Schaden verursache würde.
Ich zumindest weiß, was Zweifel und Selbstzweifel bedeuten, wenn man als Kind missbraucht wurde. Kein Erwachsener, der so etwas tut, hat das Recht, ungeschoren weg zu kommen. Aber kein Opfer dieser Welt hat die Pflicht, ein Trauma öffentlich zu machen. Doch jedes Opfer sollte sich Hilfe holen, wenn es eine solch traumatische Erfahrung gemacht hat.
Ich weiß nicht, wie bei Dir der Fall liegt und was noch hoch kommen wird. Alles Gute für Dich.
Eigentlich ist es egal, ob es "normal" war.
Früher hat man Kinder mit Einsatz von teilweise massiver Gewalt erzogen. Das war damals tatsächlich "normal". Heute sieht man das glücklicherweise anders und wendet solche Erziehungsmethoden nicht mehr an.
Das Ereignis scheint Dich zu belasten, was durchaus verständlich ist. Wichtig wäre es, dass Du das ganze für Dich aufarbeitest und Deine Wunden diesbezüglich heilst. Verdrängen wirst Du es nicht können...
Wenn es nur diese eine Erinnerung gibt, dann wird es wohl keinen Sinn machen, die Betreuerin zur Verantwortung zu ziehen. Es ist natürlich etwas anderes, wenn da noch mehr war und Du auch nicht die einzige Person warst, mit der möglicherweise schlimmere Dinge gemacht wurden.
Wie gesagt... wichtig ist erst einmal, dass Du das Thema für Dich aufarbeitest. Je nach Schwere macht es Sinn, sich damit an einen Psychologen zu wenden.
Grundsätzlich ist das, was du da beschreibt sicherlich sexueller Missbrauch von Schutzbefohlenen.
Aufgrund der Tatsache könntest du die Person anzeigen und es würde ein Verfahren vor Gericht geben. Ob das für dich gut wäre, dass ist eine andere Geschichte. Solche Verfahren sind wirklich sehr, sehr anstrengend!
Eine Handlung steht nicht für sich selbst, sondern die Absicht dahinter lässt erahnen, ob es gut oder schlecht ist. Besonders Kinder merken es, weil sie eher wahrnehmen, statt sich Meinungen zu bilden, die für etwas stehen. Selbst wenn es nicht so steht.
Kommt auf die Hintergründe an, würde ich sagen. Bei Eltern ist das schließlich recht normal, auch wenn diese Aggressivität nicht in Ordnung wäre. Wenn es also um schlechte Körperhygiene geht, ist es grundsätzlich ok (wie gesagt, nicht in dem Ton), wenn dagegen deine Hygiene makellos war und es sehr unüblich war, dann wäre es eher sexueller Missbrauch. Jedoch würde ich sagen das jmd der sich daran aufgeilt eher nicht so grob ist. Klingt eher nach einer sehr, sehr schlechten Betreuerin für mich.
Ich wusste eigentlich wie man sich wäscht, das habe ich schon seit meinem 4 Lebensjahr gemacht und sie hat immer verlangt mich zweimal täglich zu waschen.
Kann daran liegen das Kinder sich schnell schmutzig machen oder manche Leute einfach denken man sollte möglichst oft duschen.
Als Kind denkt man oft das man etwas richtig macht, obwohl es nicht so ist. Ich hab zb zwar meine Haare eingeschäumt, aber nie die Kopfhaut. Man weiß ja nicht alles aus dem Nichts heraus.
Das ist auf jeden Fall missbrauch , vorallem wenn deine persönliche Grenzen wohlwissend überschritten wurde. Das geht gar nicht. Wahrscheinlich hast du es all die Jahre verdrängt.
...auch, wenn 6jährige nicht wissen, wie man sich wäscht?...