Wann werden Katzen ruhiger?
Ich bin verzweifelt und mit meinem Latein am Ende. Mein Kater ist 6 Monate alt und seit etwa 6 Wochen bei mir. Anfangs war alles gut.
Mittlerweile denke ich aber immer öfter daran, das Vieh in der Kloschüssel zu ertränken. Natürlich nur bildlich. Könnte dem Katerchen nie etwas antun.
ich kann kaum eine Nacht schlafen. Ständig werde ich in Hände, Füße und sogar ins Gesicht gebissen. Mache ich die Schlafzimmertüre zu, habe ich zwar meine Ruhe, aber das böse Erwachen kommt beim Aufstehen.
Nichts ist sicher vor dem kleinen Racker. Er hat in meiner Wohnung in nur 6 Wochen Schäden über 1000de Euro verursacht.
neue Couch, Teppiche, Vorhänge, Tapeten, Ledersessel… alles sieht nach kurzer Zeit aus, als hätte ich die Sachen vom Sperrmüll geholt.
Ich arbeite hauptsächlich im Homeoffice. Aber an vernünftiges Arbeiten ist nicht zu denken. Ständig springt mir die Katze auf den Schreibtisch, auf die Tastatur oder macht irgendeinen Blödsinn von der ich die abhalten muss.
ich kann noch nichtmal in Ruhe einen Kaffee trinken. Ständig springt der Kater an mir hoch und krallt sich an mir fest. Ich habe überall tiefe Kratzer und Wunden. Das ist auf Dauer auch sehr schmerzhaft und ich musste mich manchmal schon sehr überwinden, das Tier nicht im hohen Bogen von mir weg durch den Raum zu werfen. Wenn ich vor Schmerz aufschreie, lässt er nicht los, sondern krallt sich oft noch fester ein.
meine Wohnung ist komplett Video überwacht. Verlasse ich das Haus, liegt der Kater brav auf einem Platz und bewegt sich stundenlang nicht. Kaum bin ich zuhause, geht der Terror los.
die Mieze bekommt zweimal täglich zu festen Zeiten Nassfutter und hat immer Trockenfutter zur Verfügung. Ein Katzenbrunnen sorgt für ständig frisches Trinkwasser. Die Katzentoilette mache ich mehrmals täglich sauber. Ich nehme mir täglich mehrmals Zeit, um mit dem Kater zu spielen.
was kann ich sonst noch tun? Ich lebe doch nicht nur für meine Katze.
ich habe es schon mit einer zweiten Katze versucht. Die ehemalige Besitzerin meines Katers brachte mir seine gleichaltrige Schwester testweise vorbei. Ging gar nicht. Die beiden vertrugen sich nicht und haben sich nur angefaucht oder gar angegriffen.
legt sich das Verhalten meines Katers mit der Zeit? Ansonsten müsste ich den kleinen schweren Herzens wieder abgeben.
da ist mir mein Schlaf, ein Körper ohne Kratzer, vernünftiges Arbeiten und eine intakte Wohnungseinrichtung doch wichtiger.
das Highlight war heute Abend. Ich kam nicht mehr in meine Wohnung. Ein Bild der Flurkamera gab Aufschluss. Der Kater hat einen Vorhang heruntergerissen und dabei den Garderobenständer umgeworfen. Dieser hat sich zwischen Wand und Tür verkeilt. Ich musste mir bei Nachbarn eine Leiter leihen und über den Balkon in meine eigene Wohnung einbrechen.
6 Antworten
Oh ja -
so einen hatte ich auch mal.😀. Ein richtiger kleiner Terrorist.
Das mit der zweiten Katze ist natürlich blöd gelaufen. Sowas macht man nicht. Man setzt nicht eine Katze einfach ins Revier einer anderen. Und es spielt überhaupt keine Rolle ob das seine Schwester ist oder nicht. Die haben sich ein paar Wochen nicht gesehen und damit sind die sich fremd.
und 1 Stunde ausprobieren bringt überhaupt gar nichts. Dein Kater ist gestresst wegen wir fremden Katze im Revier und die andere Katze ist gestresst, weil sie plötzlich da reingesetzt wurde.
wie groß ist deine Wohnung? Hättest du die Möglichkeit, die Katze nach draußen zu lassen? Freigang wäre für so einen Kater optimal.
aber wenn das nicht geht, könntest du noch versuchen ihn mal zu kastrieren. Und eine zweite Katze wäre natürlich noch eine Möglichkeit. Aber dann muss man es richtig anfangen. Und es besteht das Risiko, dass die dann zu zweit die Bude zerlegen.
es ist halt die Frage wie viel Geduld du hast. Natürlich werden sie irgendwann ruhiger aber das kann noch dauern.
ich habe damals auch alles mögliche versucht. Und ich hatte mehrere Katzen. Aber der war speziell. Aber als ich eines Abends nach Hause kam, die Vorhänge wieder mal herunter gerissen waren, die Bilder auf dem Boden lagen, und die ganze Bude verwüstet war, da hatte ich die Nase auch voll. Ich habe meinen Kater einem Freund gegeben der Haus und Garten hatte und sehr ländlich wohnte. Dort konnte der Kater nach draußen. Und von dem Tag an war er wie ausgewechselt. er ist den ganzen Tag draußen herum gelaufen und wenn er dann nach Hause kam, war er der liebste und bravste Kater der Welt. Bei mir in der Wohnung wäre der niemals glücklich geworden.
Dass das nicht funktionieren kann wenn du einen anderen Kater in sein Revier setzt ist dir aber schon klar?
Wenn es mit einem Artgenossen klappen soll musst du die Katzen passend auswählen, am besten sollten beide bereits kastriert sein und dann musst du sie langsam aneinander gewöhnen.
Deinem Kater ist einfach furchtbar langweilig und er hat niemanden sonst zum spielen ausser dich. Und klar schläft der wenn du nicht daheim bist - so eine leere Wohnung ist für Katzen furchtbar reizarm. An einem Artgenossen wird kein Weg vorbei führen. Es gibt auch übrigens Katzen die ihr Leben lang viel und gerne toben.
So wie du über den Kater schreibst weiß ich auch nicht ob Tierhaltung überhaupt was für dich ist. Nicht böse sein aber wenn es einen nicht von Herzen Spaß macht sich mit dem Tier zu beschäftigen und man nur genervt ist ist es nichts.
Der letzte Absatz lässt mir keine Ruhe. Würde ich das Problem nicht lösen wollen, würde ich hier wohl kaum um Rat fragen sondern die Katze aussetzen oder über eBay Kleinanzeigen verschenken.
Dass man sich ärgert, wenn teure Möbel beschädigt werden oder man gar in seine eigene Wohnung einbrechen muss, dürfte jedem klar sein. Über letzteres muss ich mittlerweile sogar selber lachen.
Ich hänge sehr an dem kleinen und möchte dass es ihm gut geht. Möchte aber auch nicht ständig meine Wohnung renovieren oder Sachen neu kaufen.
Ich habe als Alternative einen Test gemacht und den Kater mit zu meiner Partnerin genommen. Meine Hunde sind sehr gut sozialisiert und geduldig, lassen sich sogar die ein oder andere Ohrfeige von Felix gefallen.
Als sich Felix frech in einem Hundebett breit gemacht hat, hat sich einer der Hunde einfach dazu gelegt. Ich glaube, sie können gut miteinander auskommen.
Meine Partnerin und ich wollen noch dieses Jahr auf einem ehemaligen Bauernhof zusammenziehen.
dann leben Hund & Katz unter einem Dach und Felix hat dann auch die Möglichkeit nach Herzenslust raus zu gehen und die Gegend zu erkunden, was er momentan in meiner Wohnung nicht kann.
hier kann ich ihn schlecht rauslassen. Der kleine Felix kann nicht lesen und weiß nicht wo er klingeln soll, wenn er wieder nach Hause will.
Also ob das ein anderer Kater oder die Schwester war ist erstmal nebensächlich. Damit sowas klappt muss der erstmal wieder lernen wie man mit Katzen umgeht. Den großen Fehler hast du ganz am Anfang gemacht ihn als Einzelkitten zu nehmen.
Kater und Kätzin kann übrigens auch schiefgehen. Kater raufen gerne, Mädels spielen lieber fangen. Das kann auch ein Grund sein, warum es nicht geklappt hat.
Der letzte Absatz war keineswegs böse gemeint und ich unterstelle dir auch keine mangelnde Tierliebe. Manchmal ist es aber auch so, dass etwas für einen nichts ist. Wohnungskatzen brauchen auch eine Menge Bespassung wenn man alles richtig macht.
Und Katzen ticken schon noch anderers als Hunde. Ein Artgenosse ist schon wesentlich wichtiger und in der Wohnung noch ganz besonders. Hunde sind zwar nett, reichen aber nicht.
Der Freigang wird sicher helfen aber jetzt ist der Kater eigentlich noch zu klein dafür. Mit 6 Monaten haben Katzen noch eine Menge Blödsinn im Kopf und das erhöht das Unfallrisiko ungemein.
Für die Möbel vielleicht mal mehr Kratzmöglichkeiten aufstellen wo er darf.
Dem Kater fehlt sehr wahrscheinlich ein Spielgefährte, dem Kater ist langweilig und er ist unterfordert. Beschäftigst du dich überhaupt ausreichend mit ihm? Spielst du mit ihm? {Nicht mit der Hand sondern mit Spielzeug}.
Wie lange hast du es mit der Zweitkatze versucht? Paar Tage? Mehrere Wochen? Das sich die Katzen am Anfang nur anfauchen und teilweise kebbeln ist vollkommen normal. Bis sich die Katzen verstehen kann es mehrere Wochen/Monate dauern. Und man setzt die beiden Katzen auch nicht direkt zusammen sondern trennt sie erstmal räumlich und geht immer Stück für Stück weiter bis man sie am Ende dann zusammen führen kann. Das dauert auch schon mehrere Wochen.
Danke für deine Antwort.
ich habe ein Vermögen für Katzenspielzeug ausgegeben. Damit spielen wir mehrmals täglich. Er hat auch zwei Fische zur Selbstbeschäftigung. Die haben einen Sensor und Motor. Kommt der Kater in die Nähe des Fisches, beginnt der zu zappeln. Felix spielt sehr gerne damit, deshalb habe ich auch zwei, weil der kleine Akku sehr schnell leer ist.
Felix Schwester war nur etwa 1 Stunde da. Die Besitzerin meinte jedoch, das wird nichts. Ich hätte sie gerne länger da behalten, hab mich jedoch auf ihre Expertise als erfahrene Katzenbesitzerin verlassen.
1 Stunde..das ist viel zu kurz um sagen zu können das es nicht funktioniert. So richtig erfahren scheint sie ja nicht zu sein, denn eine erfahrene Katzenbesitzerin weiß das eine Stunde nicht reicht um sagen zu können ob es funktioniert oder nicht.
Das die sich am Anfang anfauchen und zoffen ist normal und wird in den ersten Tagen auch oft vorkommen. Zudem ist es erst recht normal das es dazu kommt wenn die neue Zweitkatze direkt von Anfang an dem anderen vor die Nase gesetzt wird.
Hol dir eine zweite Katze, lass beide kastrieren, Problem gelöst. Oder lass sie nach draußen, ist doch klar dass der Katze drinne langweilig wird alleine. Ist ja kein Dekogegenstand.
Kein zweiter Kater, sondern seine gleichaltrige Schwester aus dem selben Wurf.
im übrigen bin ich momentan einfach nur genervt. Das hat nichts mit mangelnder Tierliebe zu tun.
vielleicht habe ich überhöhte Ansprüche. Ich hatte mein Leben lang Hunde. Auch heute noch habe ich zwei Hunde, die aber zwei Straßen weiter bei meiner Partnerin leben, da ich in meiner aktuellen Wohnung keine Hunde halten kann.
Katzen sind für mich Neuland, aber ich möchte das Problem gerne lösen. Ich habe den kleinen Racker trotz allem Ärger sehr ins Herz geschlossen.
ich kenne von Hunden den sogenannten Welpenblues, der manchen Hundebesitzer oft zur Verzweiflung bringt und weiß damit umzugehen. Ich habe zu Hundethemen sogar fachlich fundierte Blogartikel geschrieben.
aber zugegeben: ich dachte Katzen wären pflegeleichter. War wohl etwas blauäugig und ich muss das beste daraus machen.