Wann gilt man für euch als "schlecht integrierter Migrant"?

13 Antworten

Solange man die Werte und Normen und vor allem die Gesetze der Kultur in dem Land in das man sich integrieren will, mit respekt behandelt und auch befolgt, ist die Integration schon gelungen.

Die sprache hat etwas mit anstand zu tun, wenn man sich nur ein bisschem ums Lernen bemüht freuen sich schon die meisten, man möchte sich ja unterhalten können. Manche leute haben Sprach-Lernschwäche, bei uns auf der Schule gab es einen Jungen aus Sri-Lanka, der ist hier geboren aber konnte extrem schlecht Deutsch, obwohl man zuhause auch Deutsch mit ihm gesprochen hatte und er bilingual aufgewachsen ist.

wenn man wie meine Freundin auf Mallorca, die seit 15 Jahre dort lebt, deutsches Fernsehen guckt, dt. Zeitungen liest, nur deutsche Bekannte hat, einen dt. Arzt, Physiotherapeuten, Tierarzt konsultiert und Spanisch etwa so "gut" spricht, wie ein etwas interessierter Tourist, der "Was kostet das, Guten Tag, Danke und Auf Wiedersehen kann.


guitschee  13.10.2024, 16:01

Nicht, dass ich das deiner Freundin unterstelle, aber ich kenne solche Fälle dann auch noch mit "Die Spanier sollen dankbar sein, dass wir hier sind, immerhin haben wir hier die Kohle" ....

Von Experte rotesand bestätigt

Wenn man die Sprache auch nach Jahren noch nicht spricht, wenn man nur Kontakt zur eigenen Bubble sucht. Vorallem aber, wenn man die grundsätzlichen Werte und Normen und Gesetze des Landes ablehnt. Wenn man rassistisch ist, gegenüber den Nichtmigranten.


rotesand  13.10.2024, 15:56

Genau so hätte ich das auch geschrieben, danke.

Schlecht integriert wäre für mich auch einer, der zwar sein Gastland respektiert und sich bemüht und arbeitet usw., aber z.B. nach 30 Jahren immer noch sehr schlecht spricht und immer Hilfe braucht, etwa Verwandte, die übersetzen.

guitschee  13.10.2024, 16:02
@rotesand

Wenn er nach 30 Jahren die sprache immer noch nicht gut spricht - dann, weil er offenbar nie wirklich Kontakt zu Muttersprachlern hat - sonst lernt man die Sprache irgendwann zwangsläufig.

Ich bin auch nicht megasprachbegabt, aber für mich wäre es schon alleine eine Frage des Anstandes, die Sprache des Landes zu erlernen, in dem ich lebe. Da verlange ich auch keine Perfektion von mir oder anderen, aber man muss sich bemühen und dazu gehört auch, die Sprache mit anderen zu sprechen. Wenigstens unterhalten sollte man sich nach ein paar Jahren gut können - selbst, wenn man dann keine Gespräche auf dem Amt führen kann (dafür brauchen ja auch Muttersprachler teilweise "übersetzer" ;-)).

rotesand  13.10.2024, 16:05
@guitschee

Das ist möglich, weil solche Leute oft entweder stupide Hiwi-Jobs oder andere Arbeit verrichten, wo man kaum oder nur sehr rudimentär mit ihnen spricht - und wo die Freizeit kaum etwas zulässt außer spärlichem Kontakt zu Verwandten oder Freunden aus dem selben Kulturkreis. Oft würden diese Leute schon gern Deutsch lernen, haben aber keine Gelegenheit. Das ist schade!

guitschee  13.10.2024, 16:07
@rotesand

Ja, da sind dann beide Seiten in der Verantwortung.

Es gibt natürlich auch viele Gesellschaften - und diese gehört leider auch teilweise dazu - die dann auch keine "Fremden" integrieren wollen und mit denen nicht reden...

Wenn jemandem die Deutschen, die deutsche Kultur und die deutschen Gesetze egal sind und dazu nur im Notfall deutsch spricht.

Tja, das sieht wohl jeder anders. Für den einen reicht das schon, wenn sie mit ihnen gemeinsam Bier trinken und Bratwurst essen. Andere haben da höhere Ansprüche.

Das mit dem integrieren höre ich auch oft aber nichts dazu, wie das eigentlich auszusehen hat. :)