Von modernem Islam zum Christentum wechseln – Wie überwinde ich meine Ängste und Zweifel?
Hallo zusammen,
ich bin ein Muslim im Alter zwischen 20 und 30 Jahren und wurde sehr modern erzogen. Meine Mutter, die keine Kopftuch trägt und in der Wissenschaft tätig ist, spricht fünf Sprachen (Türkisch, Deutsch, Französisch, Spanisch und Englisch). Sie hat mir immer die Freiheit gegeben, auch jüdische und christliche Freunde zu haben und mit ihnen zusammen zu beten, leben und Spaß zu haben. Mein Vater, der mittlerweile niczt mehr unter uns ist, war ebenfalls sehr tolerant und hat mich nie gezwungen, mit ihm in die Moschee zu gehen, sondern immer darauf bestanden, dass ich meine eigenen Entscheidungen treffe. Er glaubte, dass alle Religionen heilig sind, egal welche.
Trotz meiner positiven Erfahrungen und der Schönheit, die ich im Koran gefunden/gelesen habe, fühle ich seit einigen Monaten eine starke Anziehung zum Christentum. Wenn ich in einer Kirche bin, spüre ich Frieden und Geborgenheit, die ich im Islam nicht mehr finde. Besonders beeindruckt hat mich ein Erlebnis letzte Woche, als ich alleine in einer Kirche war. Anfangs fühlte ich mich wegen meines südländischen Aussehens skeptisch beäugt und unwohl, bis der Pfarrer kam und mir meine Sorgen nahm. Er beantwortete bereitwillig all meine Fragen, ohne mich zu drängen, die Religion zu wechseln.
Meine Familie würde nichts dagegen sagen, wenn ich mich für das Christentum entscheide. Als ich das einmal aus Spaß erwähnte, waren einige sogar glücklich darüber, dass ich Gott spüren würde. Besonders mein Onkel, der Muslim ist, hat mich ermutigt, mehr über das Christentum zu lernen, damit ich die Religion wirklich lieben kann. Seine alten Geschichten haben mich noch mehr inspiriert.
Ich esse und liebe Bratwurst, was im Islam als Haram gilt, aber ich frage mich, warum ich auf etwas verzichten sollte, das von Gott erschaffen wurde, um mir gut zu tun. Ich möchte wirklich Christ werden und das Kreuz tragen, habe aber Angst vor diesem großen Schritt und weiß nicht, wie ich meine Zweifel und Unsicherheiten überwinden kann.
Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie habt ihr den Übergang zu einer anderen Religion gemeistert? Ich freue mich über jeden Rat und jede Unterstützung.
Vielen Dank im Voraus!
Was sind genau deine Ängste und Zweifel? Wovor hast du Angst?
Sind mehrere, leider kann ich das nicht in Worte fassen…
8 Antworten
Erstmal vielen Dank für deine Offenheit.
Ich habe zwar nicht dieselbe, aber eine ähnliche Hintergrundgeschichte: Ich komme aus einer muslimischen Familie, aber meine Eltern haben den Islam nicht praktiziert und haben mich ungläubig erzogen. Sie sagten mir, dass ich eines Tages selbst entscheiden soll, woran ich glaube. In meinen Jugendjahren habe ich aufgrund von Freunden und Bekannten die ein oder anderen Gottesdienste besucht und dort Gott erlebt. Nach einiger Zeit habe ich das erste Mal gebetet und Gottes Frieden gespürt - so bin ich Christ geworden.
Ich habe dann eine Kirche gesucht, in der ich mich wohl fühle, habe mich dort taufen lassen und bin Mitglied in der Kirche geworden. Gleichzeitig habe ich angefangen, die Bibel zu lesen und mehr über den christlichen Glauben zu lernen.
Was würde ich dir raten? Es ist gut, dass du dich mit deinem Glauben und Gott auseinandersetzt. Ich freue mich, dass deine Familie dir da den Weg offen lässt - viele fürchten, was ihre Angehörigen denken werden. Doch wir müssen uns nicht vor Menschen rechtfertigen, sondern vor Gott.
Nimm dir die Zeit, Gottesdienste zu besuchen und die Bibel zu lesen. Suche vielleicht Gespräche mit Christen, die dir mehr über ihren Glauben erzählen können und in alledem bitte Gott, dass er dich führt und dir klare Eindrücke gibt, damit du den rechten Weg erkennst. Und wenn du dich dafür entscheidest, Christ zu werden, dann lass dich taufen und bleib dran!
Falls du Fragen hast, kannst du mir gerne schreiben.
Also ich habe zwar keinen Religionswechsel hinter mir, aber ich bin von Gott gerettet worden, bin von einem toten in einen lebendigen Glauben gewechselt.
Und zwar habe ich mich letztes Jahr mit meiner Mutter ziemlich schlimm zerstritten. Das und noch einige andere Komponente haben mich wirklich fertig gemacht. Ich hatte sogar Angst vor Gott und habe der Lüge geglaubt, ich verdiene seine Liebe nicht und er würde mir nicht vergeben. Und aufgrund dieser Sachen habe ich das Dümmste getan, was ich hätte tun können, ich habe mich von ihm entfernt und bin ihm aus dem Weg gegangen. – Ich kann dir sagen, das war quasi der letzte Tropfen, ich habe mich richtig dreckig gefühlt, einsam und es tat einfach nur weh, wie so ein dumpfer Druck in der Brust. Ich konnte nichts mehr mit Gott tun, nicht einmal Lobpreis konnte ich genießen.
Dann bin ich aber zu Silvester auf eine Rüstzeit gegangen. Ich hatte eigentlich weder die Motivation noch die Kraft dafür, aber ich habe es mir vor der ganzen Sache gewünscht und da da sehr viele Leute waren, die ich sehr mochte, bin ich dann eben gefahren.
Und es war wirklich unglaublich. In dieser Woche konnte ich regelrecht spüren, wie dieser Druck, dieser Schmerz verschwindet. Tag für Tag wurde das weniger, je näher ich Gott kam und ich bin ihm da und seither so oft und auf so fantastische Weise begegnet, das ist unglaublich. Gott hat mir einfach gezeigt, was ich für Lügen geglaubt habe, und wie sehr er mich doch liebt und Gemeinschaft er mit mir verbringen möchte und dafür bin ich ihm einfach dankbar.
...
Das und noch so viele andere Erfahrungen mit ihm und weitere Gründe lassen mich mein Vertrauen in ihn setzen. Und wenn du irgendwelche Fragen oder Unsicherheiten hast, dann kannst du mir das gerne schreiben und ich helfe dir weiter🙋🏻♀️✝️💗
Ich finde das Christentum schön und kann Dich dazu nur ermutigen! Ich finde es schön, wenn Menschen aus ihrem Glauben Hoffnung, Trost und Kraft schöpfen können. Ein solcher Glaube kann das Leben meiner Meinung nach sehr bereichern. Der christliche Glaube kann eine Motivation sein, sich für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen.
Ich glaube an Gott, ich bin Christ. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich vom Christentum überzeugt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen. Ich finde am Christentum u.a. schön, dass man an einen liebenden, gnädigen Gott glaubt und das die Nächstenliebe sehr wichtig ist.
Hallo,
genau wie du, habe ich meine spirituelle Reise mit einer anderen Religion begonnen. Ich wurde als Muslim geboren und bin mit den Lehren des Islam aufgewachsen. Es war ein wertvoller Teil meines Lebens.
Doch vor einem Jahr erlebte ich eine große Veränderung, als ich mich stärker mit dem Christentum beschäftigte.
Als ich mich mit den Lehren von Jesus Christus auseinandersetzte, fühlte ich eine tiefe Verbindung und Frieden, den ich schwer beschreiben kann. Die Botschaft von Liebe, Vergebung und Erlösung durch Jesus Christus hat mein Leben verändert. Ich fand eine neue Freude und einen Sinn, der mir zuvor gefehlt hatte.
Der Weg, den ich eingeschlagen habe, hat mich näher zu Gott gebracht und mir eine tiefere Beziehung zu Ihm ermöglicht.
Falls du dich für das Christentum interessierst, möchte ich dich ermutigen, dich auf diese spirituelle Reise zu begeben. Lies die Bibel, besonders das Neue Testament, und bete aufrichtig zu Gott, dass Er dir den Weg zeigt. Sei offen für die Empfindungen und Eingebungen, die du vielleicht von Ihm erhältst. Gott gab mir ein Zeichen, welcher Glaube die Wahrheit ist.
Ich habe meine Wahrheit und meinen Frieden im Glauben an Jesus Christus gefunden. Ich hoffe, dass du auch den Weg findest, der dich zu der inneren Ruhe und Freude führt, die ich erfahren habe.
Wer Jesus Christus nachfolgt, hat den richtigen Glauben. Die Bibel ist das Buch mit den meisten Prophezeiungen.
Der christliche Glaube ist eine persönliche Entscheidung. Christ wird man, wenn man an den Gott glaubt, der sich uns in der Bibel offenbart und das stellvertretende Opfer vom Kreuz von Jesus Christus zur Vergebung unserer Sünden für sich in Anspruch nimmt.
Das bedeutet, dass wir alle in Worten, Taten und Gedanken sündigen und deshalb Gottes heiligen, reinen und gerechten Maßstab verfehlen und eigentlich nicht zu ihm kommen können. Deshalb ist Gott in Jesus Christus selbst Mensch geworden, um stellvertretend für unsere Sünden zu sterben. Wenn wir darauf vertrauen, sieht uns Gott als reingewaschen von aller Schuld an und wir dürfen uns seine Kinder und Freunde nennen. Weil Gott uns liebt (vgl. Johannes 3,16). Das ist wirklich wunderbar!
Ein paar Tipps, wie du deinen Glauben an Gott finden bzw. stärken kannst:
- In der Bibel lesen. Am Anfang vielleicht das Johannes-Evangelium und danach die Briefe an die Römer und Epheser.
- Bibelstellen aufschreiben, die dich besonders ansprechen.
- Christliche Literatur zur Bibel lesen oder Predigten hören. Im Internet gibt es eine große Auswahl, z. B. bei http://www.sermon-online.de
- Empfehlenswert sind z. B. auch die folgenden Seiten: https://www.wo-ist-gott.info/ und https://gottkennen.de/
- Lehrreich sind auch Youtube-Kanäle wie Mitternachtsruf - YouTube und bibleteaching - YouTube
- Mit anderen Christen über den Glauben sprechen.
- Eine christliche Kirche oder Gemeinde besuchen, in der eine auf die Bibel ausgerichtete Verkündigung stattfindet und in der du dich wohlfühlst.
- Gott im Gebet deine Gedanken mitteilen, ihm alles anvertrauen und mit ihm wie mit einem Freund und Vater sprechen. Du kannst ihn fragen, dass er dir helfen soll, sein Wort (die Bibel) zu verstehen und deinen Glauben zu stärken.
Es freut mich auf jeden Fall sehr, dass du Christ werden möchtest.
Ich wünsche dir alles Gute und Gottes Segen!