Verzweifelt nach dem Tod meines Sohnes!?
Ich bin neu hier und im Moment ziemlich verzweifelt. Vor 12 Wochen ist mein Sohn an Krebs gestorben. Ich habe seitdem richtig zu kämpfen, um damit einigermaßen zurechtkommen.
Ich suche nach Wegen um meinen Verlust erträglich zu machen. Wir hatten ein sehr gutes Verhältnis zueinander.
Mein Wunsch ist ein Tattoo von ihm auf meinem Arm. Meine Schwiegertochter ist total dagegen, dass ich mir ein Abbild meines Sohnes tätowieren lasse.
Ihr Argument ist, da sie ihn jetzt als Portrait auf dem Rücken trägt, würde mir das als Mutter nicht zustehen und ich würde damit die Einzigartigkeit ihres Tattoos kaputt machen. Zur Erklärung, Mein Bild ist ein ganz anderes und ich bin auch bei einem anderen Tätowierer. Sie ist der Meinung, dass mir das nicht zusteht.
Bitte kann mir jemand ein Rat geben?
7 Antworten
Eine unvorstellbare Situation, wenn einer meine Söhne versterben würde. Simple Beileidssprüche kommen mir da sehr fad vor.
Selbstverständlich darfst du dir ein Tattoo von deinem Sohn auf den Arm machen lassen. Er war immerhin dein Kind und ohne dich hätte sie ihn nicht kennenlernen können.
Also lasse dich nicht beeindrucken. Tue das, was dein Herz dir sagt.
Ansage an sie::
Wie ich um meinen Sohn trauere, musst du schon mir überlassen. Ggf. auch: Bedenke bitte, dass er ohne mich nicht existiert hätte.
Oder eine andere Bestärkung deines Willens.
Du hast allen Grund zu trauern und niemand hat das Recht, sich irgendwie einzumischen.
Ich habe seinen ersten Atemzug erlebt und leider auch seinen letzten.
Das ist ein sehr gutes Argument, was sie nicht toppen kann.
Wenn es kein Enkelkind gibt, kannst du genauso hart zu deiner Schwito sein, wie sie zu dir ist.
Es gibt zwei niedliche enkeltöchter und das macht das ganze auch sehr schwer.
Oh ja, das verkompliziert das Ganze. Aber du hast Enkel und das ist das Entscheidende.
Zunächst einmal: Meine ganz herzliche Anteilnahme. Ich kann es dir leiblich mitempfinden!!
Es gibt in den Gemeinden/Städten Selbsthilfegruppen, z.B. Trauer-Café o.a.
Hier kannst du deine ganzen Probleme mit der Verarbeitung darlegen, da hat man Verständnis und Ratschläge für dich.
Deine Schwiegertochter geht es nichts an, wie Du um Deinen Sohn trauerst und hat Dir auch nichts zu verbieten! Wie respektlos ist das, die Schwiegermutter bevormunden zu wollen?
Die Behauptung, ihr Rücken-Tattoo verlöre an Einzigartigkeit, wenn Du Dir ein anderes von ihm auf den Arm tätowieren lässt, ist ein absurdes Pseudo-Argument.
Und wenn es um moralische Rechte geht: Als Mutter stehst Du ihm genauso nah!
Also lass Dich von ihrer Wichtigtuerei nicht beeinflussen...
Was Deine Trauer angeht, da kann Dir vielleicht der örtliche Pfarrer weiterhelfen.
Alles Gute und denk an den Spruch:
"Nimm hin, was Du nicht ändern kannst - und ändere, was Du ändern kannst."
Es tut mir sehr leid, dass Dein Sohn gestorben ist. Ich bin der Meinung, dass Du Deine Trauer auf Deine individuelle Art und Weise leben und bewältigen solltest - und das auch darfst, ohne dass Dir irgendein Mensch dazwischen zu funken hat. Das gilt auch für Deine Tochter.
Ja, ich möchte was ganz besonderes von ihm haben. Wenn ich vielleicht mal alt und vergesslich bin, habe ich aber immer noch sein Bild bei mir.
Ich bin mir unsicher und frage mich, ob Du damit Deine Trauer wirklich bewältigst - und nicht einfach nur verlängerst?
Das kann niemand sicher sagen. Trauer bleibt wohl immer, aber ich freue mich auf diesen Termin. Ich habe das lange geplant und auch schon mehrfach mit dem tätowieren gesprochen. Wieder bringen wird es mir ihn nicht!
Seh das wie du, wenn du das willst mach es einfach.
Ich halte da zwar allgemein nichts von, dein Sohn bleibt ja auch so in deinem Herzen.
Er ist ganz tief in meinem Herzen. Ich brauche aber eben auch noch das tattoo für mich.
Dankeschön für deine Antwort.
Danke, das gibt mir Kraft. Es ist alles so schon sehr schwer und ich kann mit Streit nicht leben und streite mich auch sehr ungern. Ich habe ganz oft das Gefühl das mir die Trauer verboten wird und nur meine schwiegertochter einen geliebten Menschen verloren hat. Ich habe seinen ersten Atemzug erlebt und leider auch seinen letzten.