Verzicht zugunsten der Ehe?
Ich wohne seit ca. 4 Jahren in einer Zweitwohnung in meiner Heimatstadt, wo ich mich sehr wohl fühle. Anfangs bin ich wegen eines Jobs dorthin gegangen, inzwischen bin ich fast seit 1/2 Jahr krank geschrieben und stehe kurz vor der Rente. Die finanzielle Situation hat sich also grundlegend geändert, ganz abgesehen von der jetzigen allgemeinen Lage. Mein Mann möchte nun, dass ich zeitnah kündige und wieder zu ihm in unsere Hauptwohnung ziehe. Je näher die Entscheidung rückt, desto trauriger werde ich, da sich in mir eigentlich alles dagegen sträubt. Ich weiß auch, dass ich nie wieder die Chance haben werde, noch einmal zurück zu kommen. Ich liebe meinen Mann noch immer, aber in meiner Heimatstadt sind alle meine Freunde und Bekannten. Soll ich alles aufgeben, oder mich lieber trennen und alleine weiter leben?
8 Antworten
Die doppelte Haushaltsführung wie ihr sie im Moment praktiziert kostet Geld.
Was wäre wenn Ihr die Mittel anders einsetzen würdet?
Beispielsweise du verbringst Ferien/Urlaube in deiner Heimat?
Mein Mann möchte nun, dass ich zeitnah kündige und wieder zu ihm in unsere Hauptwohnung ziehe.
- Wenn du davon schreibst wieder zu ihm zu ziehen gehe ich davon aus das es früher funktioniert hat.
- Wenn dein Mann erwartet das du kündigst sollte die Finanzierung gesichert sein. Das würde ich ihm auch so sagen.
Warum kommt dein Mann nicht zu dir? Ich habe schon mal einen Mann aufgegeben, weil der partout nicht " ins Ausland" wollte. Der hat sich damals angestellt, als wolle ich zum Mond. Dabei wollte ich lediglich in England studieren und er wollte ursprünglich auch mitkommen. Als der Umzug aber Ernst wurde, hat er kalte Füße bekommen und sich total gegen " das Ausland" gesträubt. Klar, das wird man auch gefressen.
Ich habe dann ebenfalls auf mein Herz sowie meine Bedürfnisse gehört und bin nach England. Bereut habe ich diese Entscheidung nie. Die war richtig und es kam was Besseres nach. Nämlich ein Mann, der genau wie ich andere Länder liebt.
Mein Mann kann leider nicht zu mir ziehen. Die Wohnung ist zu klein für 2 Personen und die Vermieterin besteht auf dem Verbleib ihrer Möbel dort. Du/ihr ward damals jung, hattet das halbe Leben noch vor euch. Wir sind im "Herbst" unseres Lebens. Da ist man oft nicht mehr so flexibel.
Man sollte immer auf sein Herz hören, grade wenn es bei dir einen neuen Lebensabschnitt durch die Rente gibt.
Überlege , was dir wichtig ist und entscheide dich dann.
Ich wünsche dir ein schönes Leben.
Dennoch kann der Verstand etwas anderes raten. In meiner Zweitwohnung könnte ich auch nicht ewig bleiben, weil sie für mich zu teuer wäre.
Schade , dachte durch die vier Jahre , die du dort arbeitsmäßig verbracht hast, könnte es klappen. Da der Abstand auch da ist. Vielleicht findest du was Bezahlbares .
Tatsache ist, dass ich nur eine sehr kleine Rente beziehen werde. Wir haben keine Gütertrennung. Demnach müsste ich bei einer Scheidung noch Rentenpunkte abtreten. Da bliebe dann fast gar nichts mehr übrig. So gut wie aussichtslos, da was zu finden.
Du liebst deinen Mann, tust aber alles, um möglichst weit weg von ihm zu sein? So klingt das jedenfalls für mich. Bei deinen Zweifeln solltest du mal tief in dich gehen und dir überlegen, ob du diese Ehe überhaupt noch willst.
Das hatte damals andere Gründe, dass ich weg ging: Ich fand in meiner Heimatstadt Arbeit und ich bin weg gezogen wegen meiner Söhne, mit denen es viel Ärger gab.
Das ist natürlich eine sehr komfortable Situation, die man sich aber halt auch leisten können muss. Solltest du diesen Komfort in den Fokus stellen und dein Mann die finanzielle Belastung, kann das natürlich auch zu einer Belastung für die Ehe werden.
Die Antwort auf die Frage, ob nach 4 Jahren ein rund-um-die-Uhr-Zusammenleben überhaupt noch funktioniert, musst du natürlich über alle anderen Argumente stellen.
Wenn du noch eine weitere Entscheidungshilfe brauchst, wäre noch der soziale Aspekt anzuführen. Natürlich ist Wohnraum knapp und eigentlich sollte man sich allein deswegen schon für eine einzige Wohnung entscheiden. Aber ich verstehe, dass dir die Entscheidung schwer fällt und wenn du glaubst, dass eure Ehe bei aller Liebe auf engem Raum nicht funktioniert, dann hast du gute Gründe, deine Wohnung nicht aufzugeben.
Das Zusammenleben funktioniert - vor allem jedoch, weil ich häufig beide Augen zudrücke. Wie ich in einem anderen Beitrag geschrieben habe, neigt mein Mann zu großer Unordnung und kann sich krankheitsbedingt nur schwer zu etwas aufraffen. Wenn aufgeräumt werden muss, bzw. renoviert werden muss, bleibt das meiste an mir hängen. Ich bin aber inzwischen auch krank. Den "Komfort" zweier Wohnungen konnten wir uns bisher aufgrund meines Jobs und meiner Ersparnisse leisten.
Ja, das wäre eine Option. Allerdings wird irgendwann - nach Aufbrauch der Ersparnisse - wahrscheinlich dafür auch kein Geld mehr vorhanden sein. Mehr Lebensqualität habe ich in meiner Heimatstadt.