vertrauen zur RB aufbauen, wie?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Huhu Glastulpe,

ich arbeite seit gut 7 Jahren im Horsemanship (Pat Parelli) Bereisch, beschäftige mich intensiv mit der Psychologie und kann dir sicherlich weiter helfen.

Das Geheimnis für eine gute Beziehung zum Pferd ist Vertraun, Konsequenz, ein liebevoller Umgang und im Auge des Pferdes ein Freund und nicht nur irgendein Reiter zu sein.

Ein paar Tipps wie man das erreicht gebe ich dir gern.

Zuerst sollte man das Pferd (ich bezeichne einfach mal als dein Pferd) überall anfassen können, ganz ohne das es dem Pferd unangenehm ist. Du fasst dein Pferd an, sobald du merkst dass es ihm unangenehm z.B. an den Ohren ist, ziehst du dich wieder zurück. Das funktioniert recht einfach du streichelst den Wallach, sobald er den Kopf hochzieht, mit dem Schweif schlägt oder andere andeutungen machst, streichelst du wieder ein Stück weit entfernt von der Stelle. So arbeitest du dich immer weiter vor, bis alles klappt.

Zwei Sätze die ich mir immer als Vorbild genommen habe die Pat Parelli mal gesagt hat, teile ich dir gern mit, vielleicht helfen sie auch dir ; ,, Wir wollen ein Verhältnis, dass mehr als normal ist. Beim streicheln legen wir unser Herz in die Hand, und berühren unser Pferd mit dem Herzen. ''

Bodenarbeit hilft immer viel, man kann sehr vieles machen und nach einem guten einfachem Prinzip arbeiten. Auf Druck sollte das Pferd weichen, wir machen immer zuerst ein gutes Angebot. Druck heißt nicht zu schlagen usw. man übt mentalen Druck aus, dass heißt z.B. beim longieren erst Schnalzen (dass ist das gute Angebot), reagiert dein Wallach nicht übst du mehr Druck aus, mit einem Strick auf deine Stiefel schlagen (macht ein Geräusch) als letztes und schlechtetes Angebot wirfst du ein Ende des Strickes in die Richtung deines Pferdes, dabei schnalzt du, solange bis er geht.

Abwechslung und Beschäftigung ist wichtig. Spaziergänge, reiten, Bodenarbeit und Beschäftigung man sollte dies immer abwechseln. Auch sehr viel Spaß, macht vielen Pferden, Leckerlis unter Decken und Eimern zu verstecken. Nach anfänglichem zögern sind die meisten Pferde schnell voll dabei und wühlen bis sie was finden.

Wenn bei euch die Bodenarbeit klappt und der Wallach einmal das Prinzip auf Druck zu weichen, wird sich auch beim reiten was tun. Meine Stute ist unterm Sattel sehr viel feiner geworden, reagiert auch gut auf Handzeichen, und ist sehr gut auch nur mit Halsring zu reiten.

Auch im ganz normalen Alltag, kann man sich beliebter machen, siehst du z.B. das dein Wallach versucht sich zu kratzen, sich irgentwo zu schubern, geh hin und übernehm das für ihn so sagst du ,, Hay mein Freund, warum mühst du dich so ab, komm ich mach das für dich! '' Übrigens ist an den Lieblingsstellen kraulen auch immer super als Belohnung einzusetzen.

Viele Menschen denken oft, mein Pferd läuft mir hinterher, unser Verhältnis ist supi. Doch das ist meistens so nicht richtig, dass Pferd muss es tun, macht es dies nicht, rennen die Reiter hin und zerren es hinter sich her.

Die Wahrheit sieht man immer dann, wenn man keine Kontrolle mehr hat z.B. auf dem Platz ohne dass das Pferd an einem Strick oder so ist. Sobald das Pferd sich selbst entscheiden kann ob es folgt oder nicht, sieht man meistens erst wie die Wahrheit über das Verhältnis ist. Viele sind dann oft enttäuscht wenn das Pferd in 5 Fällen einmal nicht folgt, doch das ist nicht so schlimm, Pferde auf der Wiese dackeln sich auch nicht immer hinterher.

Außerdem sollte man lernen seine eigenen Gefühle zu kontrollieren, Wut und Enttäuschung gehören nicht an ein Pferd. Freude kann man immer rauslassen, aufregen kannst du dich immer noch dann, sobald dein Pferd in der Box steht.

Hält man sich an diese Sachen, braucht es nicht mehr als Zeit und Geduld um ein gutes Verhältnis aufzubauen. Ich gehe mit meiner eigenen Stute ganz ohne Strick (nur mit Halfter) spazieren, sie läuft mir hinterher, bleibt sie mal was weiter zurück brauche ich nur zu rufen und sie kommt.

Bevor jetzt hier die Kritiker kommen, wir gehen natürlich dann nicht an Straßen spazieren, sondern da wo keine Autos fahren.

Ich wünsche dir viel Glück mit deinem neuen Kumpel und viel Erfolg.

LG

Um das Vertrauen aufzubauen, solltest du auf jedenfall Bodenarbeit machen, Spaziergänge, Putzen und (wenns wärmer ist ;)) auch Zeit auf der Koppel verbringen, ohne zu ihm zu gehen. Wenn er kommt, ist das gut, wenn nicht, lass ihn. Nicht immer reiten.

Leckerlies ohne guten Grund sind ein absolutes no-go. Wie schon geschrieben wurde, willst du sein Vertrauen und seine Zuneigung, du bist kein Leckerlie-Automat. Einfach keine in der Tasche haben, dann kommt man gar nicht in Versuchung.

Achte darauf, dass er deinen persönlichen Bereich akzeptiert, wenn du nicht willst dass er dir zu nahe kommt, schick ihn weg, Schubbern, zwicken, mit der Nase in der Tasche hängen oder anders an dir rumzubbeln solltest du unterbinden. Ein Rangniedriges Pferd ist der Kratzbaum, nicht andersrum. Wenn du merkst, dass er sich an dir kratzen will, schieb seinen Kopf weg und kratze ihn mit der Hand an der entsprechenden Stelle.

Genauso wie du nicht ohne Grund belohnen darfst, darfst du nicht im falschen Moment oder aus dem falschen Grund strafen. Angenommen du bist ausreiten und er trabt an, obwohl du das nicht wolltest. Wenn du ihn dann weitertraben lässt, musst du damit rechnen, dass er das wieder machen wird und dann darfst du ihn dafür eigentlich nicht mehr strafen, wie sollte er es verstehen? Beim letzten Mal wars in Ordnung.

Konsequenz ist das A und O. Er muss wissen, woran er bei dir ist. Heute so und morgen so, geht nicht.

Wenn er dir auf der Koppel und auch sonst ohne Halfter folgt, ordnet er sich dir unter, aber nur, wenn du nichts zu fressen dabei hast, sonst folgt er nicht dir, sondern dem Futter.

Das was ich geschrieben habe, ist ein Prozess, der Monate dauern kann. Man spricht für gewöhnlich von etwa 6 Monaten, die Pferd und Reiter brauchen, bis eine gewisse Basis da ist und man überhaupt weiß, ob es harmoniert. Also keine Wunder erwarten, es ist ganz normal, dass man manchmal über Wochen den Eindruck hat, es würde sich nichts verändern.

Glastulpe 
Fragesteller
 13.03.2013, 20:07

Danke, deine Antwort war wirklich sehr hilfreich und ich versuche das alles mal umzusetzten :)

0

Jedes mit dem Pferd umgehen, ist bereits eine Form der Bodenarbeit. Also ist auch hier auf einen gewissen konsequenten Umgang zu achten. An deiner Stelle würde ich mich also einfach so mit ihm beschäftigen: einfach mal nur putzen, ohne ihn zu reiten; wenn es möglich ist, evtl. mal die Box misten, ihm auf der Koppel beim Spielen mit seinen Kumpanen zusehen, evtl. Spazieren gehen.... Nach 2 Wochen kann man weder was erwarten noch verlangen, dass hast du ja schon richtig erkannt. Also, einfach die Zeit für dich arbeiten lassen und nicht versuchen, über Futter seine "Zuneigung" zu erkaufen. Die meisten Pferde "lieben" wohl die Menschen, die ihnen Futter geben, aber das ist ja nicht die Form des Vertrauens, die du dir erhoffst. Das Vertrauen (bzw. die Zuneigung) soll ja als Folge deiner "Führungsqualitäten" geschenkt werden, weil er sich sicher und gerecht behandelt fühlt bei dir. Nicht, weil er dich als Lieferanten von Extra-Futter-Portionen sieht. Also, beschäftige dich mit ihm und lass euch beiden Zeit! 14 Tage sind ja quasi nix. Schnell "erfüttertes" Vertrauen ist genauso schnell wieder weg.

Glastulpe 
Fragesteller
 13.03.2013, 19:10

Also box misten und putzen mache ich immer wenn ich da bin und auch wenn ich ihn von der Koppel hole bleibe ich immer noch ein paar minuten da, aber das mit der Bodenarbeit und das ich mir das vertrauen nicht mit leckerlis "erkaufen" kann werde ich gleich mal ausprobiern ;)

Liebe Grüße

0

hii

mach bodenarbeit mit ihm belohn ihn über jedes bisschen was er gut macht. nach dem reiten (halle/platz) kannst du ihn ja mal welzen lassen und banane apfel i.was frisches mit nehmen und dann versuchen ob er dir hinterher läuft. ein anderes gutes zeichen ist, dass wenn du dich nach dem reiten vor ihn stellt und er sich an dir schrubbelt ist das ein zeichen das er dich mag. aber das wird schon!

LG♥

Neugierige122  13.03.2013, 16:48

Das mit dem Schubbern stimmt nicht o.O damit möchte ein pferd beweisen, dass es ranghöher ist.

0
sukueh  13.03.2013, 16:51
@Neugierige122

Kommt das nicht evtl. eher auf das Pferd und den sonstigen Umgang mit ihm an? Ich kenn ein Pferd, dass schubbelt sich nach dem Reiten auch immer an seinem Reiter. Ranghöher ist das Pferd aber in dieser Pferd-Reiter-Kombination sicherlich nicht!

0
Glastulpe 
Fragesteller
 13.03.2013, 19:14
@sukueh

Eure Beiträge verwirren mich... ich glaube das mit dem schnuppern finde ich einfach mal selbst heraus :)

0
yoooung  13.03.2013, 20:03
@sukueh

Also bei.meiner alten rb hieß es das sie mich mochte. es kommt immer auf die situation.an.

0

ich würde dir raten mal ein bisschen bodenarbeit mit ihm zumachen das baut vertrauen auf... du kannst ja abwechseln das hilft echt gut hat bei mir auch geklappt. Es gibt viele Bücher über Bodenarbeit und kannst auch mal im Internet schauen da gibt es auch viel.

Viel Spaß(:

CrazyV  13.03.2013, 17:33

Bei mir hat das auch gut geklappt. Immer mal zwischendurch Bodenarbeit, Vertrauensübungen dann klappt das schon. Aber schön viel Abwechslung, auch beim Reiten selber! ;-D

0
Glastulpe 
Fragesteller
 13.03.2013, 19:13
@CrazyV

Uiii das probier ich gleich mal aus :) also morgen :D

0
Leseratte98  13.03.2013, 20:14
@Glastulpe

Aber erwarte lieber am Anfang nicht so viel, das sollte ja über einen langen Zeitraum gehen. ;)

0