Verdacht auf LRS in der Oberstufe was tun?

2 Antworten

Hallo
Der Begriff LRS bzw. Legasthenie ist wachsweich, er deckt eine groß Bandbreite verschiedener Dinge ab. Am Ende zählt für dich ja nicht, ob du da jetzt offiziell dabei bist oder nicht. Für dich zählen nur die von dir beschriebenen Probleme.

Das was du an Problemen beim Lesen beschreibst (Texte falsch interpretieren, Zeile verlieren,..) sind für ganz klar die Folgen eine nicht optimalen Lesestrategie. Du muss dich hier mal selber fragen:

  • Springst du im Text vor und zurück?
  • Lässt du Lücken oder lässt du Endungen weg?
  • Funktioniert es besser, wenn du den Text unterhalb mit einem Blatt oder so abdeckst?
  • Buchstabierst du manchmal? Kein Witz: Ich habe schon Menschen im fortgeschrittenen Alter getroffen (Mitte 70), die haben das immer noch gemacht. Das geht nicht von selber weg, man muss es sich aktiv abgewöhnen. Diese falsche Lesetechnik ist sehr anstrengend und ineffizient. Viele Menschen, die so lesen können zwar den Text korrekt vorlesen, verstehen aber nicht was da steht, weil sie für die Sinnentnahme keine Kapazitäten mehr frei haben.

Die von dir beschriebenen Leseprobleme sind alle lösbar, und da ds Leben nach dem Abi weitergeht sollte man die auch abstellen.
Hier findest du übrigens noch viel mehr Infos und auch passende Software, mit der du das angehen kannst:

https://www.celeco.de/effiziente-legasthenie-therapie/

Viel Erfolg, auch bei Abi!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich befasse mich seit 20 Jahren beruflich mit diesem Thema

Also … für mich klingt das nicht nach LRS, aber ich werde das auch nicht diagnostizieren: Wende Dich damit entweder an die Schulsozialarbeit oder Deinen Hausarzt und bitte darum, dass zu testen.

Sollte die Diagnose auf LRS lauten, ergeben sich besondere Regeln mit u. a. auch Prüfungsvereinfachungen, s. Schulrecht und Sozialrecht auf Wikipedia zu LRS.

Ansonsten: Nur Mut!

Lesen ist Übung. Wenn Du den nächsten Sachtext liest, halte nach jedem Satz und sage den Inhalt in mehr oder weniger eigenen Worten noch einmal laut. Das nervt total, trainiert aber. Gehe nach kurzer Zeit dazu über, dass mit Absätzen oder mehreren Sätzen hintereinander zu tun. Auch laut aussprechen. Nach wieder kurzer Zeit magst Du dazu übergehen, nach jedem Absatz das nur noch still in Gedanken einmal zusammenzufassen.

Für Texte, die Du weiterbearbeiten oder sofort verwenden sollst, mache Dir Stichworte zu jedem Absatz. Einige mögen lieber unterstreichen, ich kritzele mir lieber auf eine Kladde neben her was hin.

Aufsätze: Habt ihr denn nicht strukturieren gelernt? Werfe erst alles in eine Stoffsammlung (Sätze, Gedanken, Stichworte). Dann fange an, in den Stichworten rumzumalen, wie hängt das zusammen, was ist wichtig, was lediglich interessant. Dann schreibe eine Gliederung, Einleitung mit Hinführung zum Thema, was ist am interessantesten, willst Du mit den Hauptargumenten anfangen oder einen Spannungsbogen aufbauen, Schluss mit Schlussfolgerung und Zusammenfassung. Erst zur Hälfte der Prüfungszeit fange an zu schreiben, dann aber zügig. Was aber auch gut geht, weil Du hast jetzt den Pfad schon vorgezeichnet.

Alles eine Frage der Übung. Wenn Du Dir da unsicher bist, stelle Dir selbst Übungsaufgaben und gehe das mal alles durch.

Viel Erfolg!

Und nicht vergessen: Immer die nächste Prüfung ist die schwierigste. Wenn Du sie erst überstanden hast, ist sie im Rückblick doch irgendwie leichter als die nächste Prüfung. 😎


yvonneee424 
Beitragsersteller
 13.03.2025, 21:59

Ja, es kann auch was anderes sein oder gar nichts, ich war schon als Kind bei verschiedensten Therapeuten und Psychologen aber wegen anderen Gründen. Mir fällts schwer einen Text zu formulieren da ich schnell den Faden verliere und mich kaum noch an den richtigen Schreibplan halte um irgendwie meinen Punkt gut rüberzubringen.

Aber vielen Dank für die Tipps ich probiers mal so aus