Verbindliche Bestellung, raus aus der Bestellung nach 10 Tagen?
Guten Tag,
am 04.05.2022 entschied ich mich bei einem (Vertrags-)Händler für ein gebrauchtes Motorrad im oberen vierstelligen Preisbereich, man unterhielt sich kurz darüber das der Händler ja sowieso 14 Tage mit der Lieferung warten würde bis das Widerrufsrecht abgelaufen sei (Fernabsatz greift hier doch gar nicht?), ich wies ihn daraufhin das ich entweder per Überweisung oder bar zahle, aufgrund des schlechten Wetters kam eine Probefahrt an besagtem Tag nicht zustande, zumal das Motorrad gerade mal 3 Jahre alt und in der Anzeige von Anschlussgarantie die Rede ist (Screenshots mehrfach vorhanden), eine Probefahrt wird dennoch zeitnah gemacht.
Ich habe eine verbindliche Bestellung zu einem spezifischen Fahrzeug (inkl. Fahrgestellnummer) unterschrieben, auf der Rückseite ist geregelt das man 10 Tage gebunden ist, der Händler sprach bereits von mindestens 14 Tagen bis überhaupt geliefert wird, weil Service und TÜV neu gemacht wird und ich ja auch nicht der einzige Kunde bei denen bin, was bei 1 1/2 Mechanikern in der Werkstatt wohl auch ein wenig länger dauert, ich wies darauf hin das ich das Motorrad natürlich schnellstmöglich haben möchte.
Ich warte eigentlich auf die 10 Tage Ablauf ohne eine Rückmeldung vom Händler da ich nun gerne bei einem anderen Händler für einen "geringen" Aufpreis ein neues Motorrad erwerben würde was der aktuelle Händler angeblich nicht bestellen kann, bei einem anderen Händler sind diese aber auf Lager.
Ich wurde am selben Tag nochmal angerufen das mir per Mail eine Rechnung zugeschickt wird mit Bankverbindung und Anweisungen wie ich zu überweisen habe, diese kam bisher auch noch nicht.
Ich sagte das ich bisher keine Händlererfahrung habe und er mir sozusagen alles Schritt für Schritt erklären muss damit alles läuft.
Die Frage lautet nun, bin ich am 14.05.2022 aus der verbindlichen Bestellung raus und kann ihm einen Brief in den Briefkasten werfen das die Bestellung sich für mich erledigt hat oder muss ich nach Ablauf der 10 Tage erst eine Frist setzen zur Lieferung?
Ich wünsche einen schönen Sonntag und Danke bereits im voraus allen sinnvoll Antwortenden.
4 Antworten
Du bringst da etwas durcheinander.
Du hast kein Widerrufsrecht wenn du direkt beim Händler gekauft hast.
Du musst dich an die 10 Tage verbindliche Bestellung halten und der Händler muss in diesen 10 Tagen entweder liefern oder zumindest die Bestellung bestätigen. Findet Beides nicht statt, kannst du am 11.Tag von dieser Bestellung ohne Gründe zurück treten.
Wenn zu zeitgleich bei diesem Händler auch die Finanzierung gemacht hast, dann greift das 14-tägige Widerrufsrecht für die Finanzierung. Wenn du ihr widersprichst, also auch schon am Montag, sind beide Verträge für dich erledigt.
Keine Finanzierung = Also kein Widerrufsrecht.
Du kannst also nur die 10 Tage abwarten. Am 15.Mai bist du dann raus aus dem Vertrag. Bis dahin kann aber immer noch etwas vom Händler kommen. Und wenn es erst am 14.05. ist. Die paar Tage wirst du doch wohl noch aushalten.
Aushalten ist gut, ich habe kein Problem mit der gebrauchten Maschine, wollte eben nur die Frage geklärt haben mit den 10 Tagen da ich sowas noch nicht kannte, ich bin ja kommende Woche sowieso nochmal dort, Neu hätte zwart auch seinen Reiz, andererseits muss ich so nicht erst einfahren und Co.
Ich glaube da liegt ein Irrtum vor. So wie ich es verstehe, wurde Dir bei Unterzeichnung der verbindlichen Bestellung ein 14-tägiges Widerrufsrecht eingeräumt. Das bedeutet, dass Du innerhalb von 14 Tagen diese Bestellung ohne Nachteile widerrufen / stornieren kannst. Danach ist die Bestellung fest und unwiderruflich ! Ablaufen tut da also gar nichts !
Der Händler wartet mit der Auslieferung die 14 Tage ab, damit Du nicht vom Kauf zurück trittst wenn Du das Moped bereits vor der Tür stehen hast - sondern entweder vorher oder gar nicht mehr.
Ich persönlich würde morgen früh schriftlich (!) von der Bestellung zurück treten, die EVB von der Versicherung besorgen, zu dem anderen Händler fahren und ein nagelneues Moped kaufen, dieses auch gleich durch den Händler zulassen lassen, Ende der Woche abholen und ab geht die Post mit nigelnagelneuem Moped, Garantie, unverschlissenen Verschleißteilen und der Gewissheit, dass auf dem Ding noch kein Idiot irgendwelche Wheelies versucht hat.
Um was für ein Moped handelt es sich denn überhaupt ?
Guten Morgen, geht um eine KTM 690 SMC R, als ich die verbindliche Bestellung unterschrieben hab stand eben nichts mit auf dem Auftrag von einer Widerrufsfrist, das wurde eben nur mündlich erwähnt.
Der nächste Punkt wäre das ich erstmal bei einem anderen Händler anfragen muss ob es sich überhaupt um Lagerfahrzeuge handelt oder ob diese erst bestellt werden müssen, wenn letzteres würde ich ja theoretisch noch länger warten bis diese fertig ist, allerdings muss ich auch dazu sagen das ich gar nicht mal groß Lust habe das Teil einzufahren weshalb es mich auch nicht wirklich stört eine junge gebrauchte zu holen.
Verstehe. Das klingt mir so, als ob dem Händler nicht klar wäre, dass die gesetzliche Widerrufsfrist von 14 Tagen nur im Rahmen des Fernabsatzgesetzes (also für Bestellungen z.B. über das Internet) existiert und sein Grund, Dein Moped noch nicht auszuliefern eigentlich hinfällig ist.
In Deiner ursprünglichen Frage hattest Du u.a. geschrieben :
bei einem anderen Händler sind diese aber auf Lager
Nun schreibst Du aber,
Der nächste Punkt wäre das ich erstmal bei einem anderen Händler anfragen muss ob es sich überhaupt um Lagerfahrzeuge handelt oder ob diese erst bestellt werden müssen
und zum einfahren hast Du auch keine Lust, wobei ich gerade bei den Modellen, welche gern von jungen Fahrern für Wheelies misshandelt werden und bereits entsprechend gelitten haben.
Leider muss ich sagen, dass Deine Frage etwas verwirrend rüber kommt. Kannst Du uns mal verraten, was Du eigentlich willst ? Ruf den Händler an und sag ihm, Du willst jetzt Deine Karre oder er soll die Bestellung zerreißen, aufessen, anzünden oder sonstwas - andere Händler haben die Dinger nämlich auf Lager.
Was übrigens der Fall zu sein scheint - wenn Du Dich mal auf den Händlerseiten umsiehst wie z.B. hier :
https://www.ktm-berlin.de/bikes-kfzweb/?_marke=ktm&_modell=690
Habe jetzt mal bei einem anderen Händler angefragt wie das aktuell mit bestellen einer neuen SMC ist, es ist tatsächlich überall so das nur das da ist was auch noch bei den Händlern steht, Lieferschwierigkeiten sind die Tagesordnung, es gibt nicht genug weshalb auch die Gebrauchtpreise so weit oben angesiedelt sind.
Alles in allem, ich Danke allen fürs teilnehmen an der Frage, auch wenn scheinbar nicht direkt rüber kam worum es mir ging, mir ist es relativ egal ob das Bike jung und gebraucht ist oder nagelneu, bei der gebrauchten kann ich das gesparte Geld ja dennoch investieren.
Verwirrend.
Hast du das Bike jetzt beim Händler im Laden bestellt, oder telefonisch?
Denn falls Ersteres, hast du sowieso kein Widerrufs- oder Rücktrittsrecht, solange der Händler seinen Vertrag erfüllt respektive erfüllen kann.
Ich verstehe ehrlich gesagt auch nicht, wieso man einen Vertrag mit Händler A schließt, wenn man dasselbe Modell bei Händler B direkt mitnehmen könnte.
Wie auch immer, aus dem Kaufvertrag kann man nur mit beidseitiger Zustimmung heraus - oder eben, falls der Verkäufer den Vertrag seinerseits nicht bzw. nicht wie vereinbart erfüllen kann.
Ergänzung:
Es ist im Kontext schwer zu erkennen, was du denn nun unterschrieben hast, bzw. worum es bei dem beim Händler getroffenen Vertrag eigentlich geht. Ein Bild von den angesprochenen Bedingungen (Rückseite) wäre ggfs. hilfreich.
ich finde es noch Verwirrender- was er überhaupt will.
Er möchte Zurücktretten- aber gleichzeitig möchte er das Motorrad haben.
ich weis nicht was daran verwirrend ist?
Ich nehme gerne die gebrauchte, es hat sich aber im Nachhinein herausgestellt das ich bei einem anderen Händler ein neues Fahrzeug für einen -für mich- geringen Aufpreis bekommen könnte, beide Angebote sind akzeptabel, das zweite Angebot entdeckte ich allerdings erst im Nachhinein, daher die aktuelle Fragestellung, ich hoffe jetzt war es verständlicher?
Mich stört halt die Aussage seitens des Händler von mindestens 14 Tagen bis Lieferung, ich ging hin mit der Erwartung Service und TÜV würde bei Verkauf in der hauseigenen Werkstatt umgehend gemacht und ich könnte das Motorrad innerhalb einer Woche zu Hause stehen haben.
@FordPrefect, Ich habe mich jetzt bemüht die Rückseite der "verbindlichen Bestellung" zu scannen ohne das genauere Daten durchscheinen, hier der Link zum Bild (abload.de)
Wenn du keine Auftragsbestätigung bekommen hast, kannst du ab/am 15.05. vom Vertrag zurücktreten.
irgendwie ist dein Text verwirrend-
was willst Du denn jetzt ?
aus dem Vertrag raus ? oder willst du die Maschine haben ?
Wilst du raus- dann Schreibe einen TExt an den Händler, das du das Wiederufsrecht in anspruch nimmst.
Willst du die Maschine haben- gehe hin und Bezahle erstmal
Sowohl als auch, ich möchte nur ungern noch groß viel länger warten müssen, kenne aber den Ablauf vom anderen Händler mit Neufahrzeug nicht.
Widerrufsrecht gibt's ja eigentlich nicht da Vor Ort "Kauf", es wurde halt noch kein Kaufvertrag unterschrieben da meine verbindliche Bestellung ja auch noch nicht vom Händler schriftlich bestätigt wurde, ich wurde nur beglückwünscht zur Wahl und mir soll eine Rechnung per Mail zugesandt werden welche bisher nicht eintraf.
dann rufe doch an ! Eventuell ist bei den Mails was schief gelaufen.
"Sowohl als auch" was ist das denn ? also willst du die Maschine haben um dann zu sagen " Nein- gefällt mir nicht, ich nehme das Wiederrufsrecht in Anspruch"
Mach es doch ganz einfach- Fahre hin, bezahle, untershreib den Vertrag und gut ist.
Du solltest den aktuellen Händler morgen anrufen und ihm sagen, dass Du es Dir anders überlegt hast und das Teil nicht mehr willst. Seine Reaktion wäre dann entscheidend über den nächsten Schritt. Wenn er sagt : "Naja, dann eben nicht !" ist alles klar, Du gehst zu dem anderen Händler und kaufst Dir eine nagelneue. Wenn er anfängt zu protestieren, wird es etwas komplizierter. Um Dir genau zu sagen wie die Rechtslage ist, müssten wir schon ein bisschen mehr wissen. Ein Kaufvertrag kommt nicht zwingend durch eine Unterschrift zustande - ein sogen. "schlüssiges Handeln" genügt ebenfalls. Dies kann z.B. die Überweisung des Kaufpreises sein, die Zusendung der elektronischen Versicherungsbestätigung oder ein anderes, eindeutiges Zeichen der Kaufabsicht. Was Du genau bis jetzt unternommen hast, müssten wir für eine genauere Beurteilung also schon wissen.
Ich habe mir das Motorrad vor Ort beim Händler in einem der Räume trocken angesehen, währenddessen wurde mir gesagt das der Händler 14 Tage Widerrufsrecht abwarten würde, was aber allein durch Auftragslage beim Händler diese Zeit in etwa in Anspruch nehmen würde mit neuem Service und TÜV.
Anschließend sind wir in einen anderen Raum gegangen um die verbindliche Bestellung durch zu gehen, dort wurde die grundsätzlichen Daten aufgeschrieben, Hersteller, Modell, km-Stand, Fahrgestellnummer, Erstzulassung und natürliche meine Daten.
Bei der Bezahlung einigten wir uns auf Überweisung, er schickte mir ein Bild mit Bankdaten per WhatsApp, er beglückwünschte mich zur Wahl, wir verabschiedeten uns, ich bin ins Auto gestiegen und auf Arbeit gefahren, hatte kurze Zeit später einen Anruf ob ich bereits überwiesen hätte, ich verneinte dies und er sagte ich solle noch etwas warten, der Chef schreibt eine Rechnung und diese wird mir per Mail zugesandt, bis jetzt kam diese nicht.
Bin mir nicht sicher ob ich was durcheinander bringe, habe im ersten Text das Widerrufsrecht in Frage gestellt, ist ja immerhin kein Kauf über Internet oder Telefon, sondern Vor Ort, also entfällt das Widerrufsrecht ja so oder so, keine Ahnung was mir der Händler da erzählen wollte.
Mir gehts nur darum zu wissen ab welchem Punkt ich dem Händler den Rücken kehren kann ohne das der Händler mir noch irgendwas kann, wenn ein anderer Händler nicht so lange zum liefern braucht, ich möchte gerne baldmöglichst wieder auf dem Motorrad sitzen und nicht noch ewig warten müssen.
Eine Finanzierung gibt es nicht, ich bin bereits im Besitz des Geldes.