Vegan?

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Was haltet ihr davon?

Von Extremismus halte ich gar nichts. Weder von veganem Extremismus noch von vegetarischem, pescetarischem oder ominvoren Extremismus.

Alex

Ich als Vegetarierin finde es gut darauf zu achten das es den Tieren gut geht da ich finde das wir als Mensch viel Verantwortung tragen. Ich würde einerseits niemanden dazu zwingen wollen vegetarisch oder sogar vegan zu leben denke aber auch das man anders nicht so gut darauf aufmerksam machen kann!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Anton171  10.06.2023, 02:27

Gut, dass du als Vegetarierin versuchst, Tierleid so weit es geht zu verhindern.

Du hast Recht, dass wir viel Verantwortung tragen und unsere Lebensweise, zu der unter anderem die Ernährung zählt, einen großen Einfluss auf die Welt hat, was Tierwohl, Umwelt und auch persönliche Gesundheit betrifft.

Dein Grund, dich für den Vegetarismus zu entscheiden, scheint in deiner moralischen Überlegung zu wurzeln, Tiere nicht ausbeuten bzw. töten lassen zu wollen, nur um das Bedürfnis nach geschmacklich vielleicht sehr gutem, aber sowieso leicht ersetzbarem Essen zu befriedigen.

Auch ich war ca. 15 Jahre lang bis vor 6 Monaten strikter Vegetarier und überzeugt, mein bestes für das Tierwohl zu tun. Deshalb werde ich dich nicht verurteilen, will dir aber gerne sagen, wie die bittere Wahrheit aussieht.

Leider hatte ich mich Jahre lang komplett geirrt und habe viele Versuche gebraucht, um wirklich zu verstehen, dass der Veganismus - auch verglichen mit Vegetarismus - faktisch die einzig moralisch zu 100% vertretbare Lebensweise hinsichtlich der Beschränkung von Tierleid ist.

Inzwischen muss ich leider aufgrund meiner äußerst ausführlichen und vielfältigen Recherchen sogar so weit gehen, Tierprodukte wie Milch(-produkte) und Eier auf eine Ebene und teils sogar über Fleisch anzusiedeln, was Tierleid angeht... Was natürlich Fleischkonsum um keinen Prozentpunkt besser darstellen soll!

Da jetzt die ersten Leser denken werden, ich sei total verrückt, bitte ich um etwas Geduld und bin vor allem gerne bereit, jegliche kritischen Nachfragen ausführlich zu beantworten!

Die konventionelle, industrielle Milchgewinnung, die einen erdrückend hohen Anteil aller Milchprodukte betrifft, ist an Grausamkeiten ebenso wie die Eierproduktion kaum zu überbieten.

Selbst die Tötung (fast) aller sogenannten „Nutztiere" [übrigens ein Begriff, der Schweine, Kühe, Hühner und Co. sehr stark entindividualisiert und ihnen damit quasi alle Rechte nimmt] in vielen Situationen im Produktionszyklus kann ein Konsument nur durch den gänzlichen Verzicht auf jegliche Tierprodukte verhindern.

Ausbeutung von Kühen in der Milchindustrie:

- Künstliche, also unnatürliche und vor allem unfreiwillige und viel zu häufig durchgeführte Besamung von Müttern, die in der freien Natur niemals so viele Kälber bekommen würden

- Trennung von Mutter und Kalb in den ersten Tagen, die bereits eine sehr starke Bindung zueinander haben, was vergleichbar mit menschlichen Mutter-Kind-Beziehungen ist

- Kalb wird wenige Monate / Jahre gemästet, somit sind Milch- und Fleischindustrie eng verknüpft oder es landet später auch in der Milchindustrie und erfährt ein ebenso qualvolles Schicksal wie seine Mutter:

- Mutterkuh produziert Milch, die eigentlich das durch künstliche Besamung „erzeugte" Kalb erhalten würde, damit Menschen die Milch einer fremden Mutter trinken können.

Übrigens: Vor einigen tausend Jahren waren wir Menschen alle noch laktoseintolerant - weil Kuhmilch nie für Menschen gedacht war. Durch die Evolution hat der Mensch sich zwar seinem unnatürlichen Milchkonsum mit der Zeit angepasst, seine Methoden zur möglichst effektiven Ausbeutung von „Nutztieren" aber leider auch...

- Mutter gibt viel mehr Milch als in der Natur, wird also „hochgezüchtet". Man sehe sich nur Mal das Euter einer wilden Kuh irgendwo im unberührten Hochland an und vergleiche es mit dem viele Kilo schweren Euter einer Milchkuh in der Industrie. Dass das nicht natürlich und vor allem nicht gesund und angenehm für die Kuh ist, dürfte klar sein.

- Mutter lebt jenseits normaler Kleingruppen-Strukturen (vgl. Familien), die normalerweise sehr emotional aufeinander abgestimmt sind, und unter sehr schlechten Bedingungen. Selbst Wiesen-/Heumlich hält nicht, was sie verspricht und die Bilder auf Milchtüten könnten kaum irreführender sein. Soziale Bindungen und natürliche Ess- und Verhaltensweise sind natürlich nicht im gesunden Maße möglich.

- Letztlich landet auch die Mutter nach Abnahme ihrer „Leistungsfähigkeit" (der Begriff sagt schon alles, woran der Wert ihres Lebens gemessen wird) am Schlachthof. Somit schließt sich der Kreis hier und die Fleischindustrie sagt auch danke. Wie gesagt, Milch und Fleisch sind leider untrennbar.

Bio-Labels und beschönigende Namen wie „Heumlich" und Co. sind leider auch nicht die Lösung! Auch eine „Bio-Kuh" muss irgendwann zum Schlachthof und der ist normalerweise nicht mehr so „Bio" wie der Lebensraum vorher (und auch Bio-Haltungsbedingungen sprechen keineswegs für die Rinderhaltung)...

Das alles führe ich gerne noch viel weiter aus und kann gerne auch Belege und weiterführende Literatur benennen!

Gerne sage ich auch was zur Eiergewinnung oder beantworte Fragen!

Ed Winters und Niko Rittenau sind sehr empfehlenswert!

Besonders die Videos von Ed Winters („Earthling Ed") sind mMn sehr einsteigerfreundlich und zeigen die echten Probleme sehr deutlich!

https://youtu.be/Z3u7hXpOm58

Meine Entscheidung für den Veganismus vor 6 Monaten habe ich übrigens nie bereut...

Bitte werdet vegan, den Tieren zuliebe ♥️

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Nicht viel.

Vor allem bei den radikalen Veganern.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

In manchen Angelegenheiten muss man wohl radikal sein, aber das sehe ich bei diesem Thema nicht so, wird sich eh nix ändern, da spar ich mir meine Energie lieber.