US-Kriegsverbrechen in Südostasien?

Das Ergebnis basiert auf 30 Abstimmungen

Kriegsverbrechen 83%
Kein Kriegsverbrechen 17%

15 Antworten

Beide Kriege lassen sich nicht 1 zu 1 vergleichen.

Fläschenbombardierungen wie sie es im zweiten Weltkrieg von allen großen Kriegspartein gegeben hat ordnen wir heute zurecht als Kriegsverbrechen ein. Stechen die Atombombenabwürfe herraus, waren sie besonders verwerflich? Damals wußten die USA nicht wie nahe das Ende des WK2 ist, auch nicht wie stark die japanische Armee noch ist. Den Fanatismus den sie auf Okinawa erlebten hatte wohl einen immensen Einfluß auf die Entscheidung die Bomben zu zünden. Es gibt das Argument das eine Invasion der japanischen Hauptinseln weit mehr Menschenleben gekostet hätte, mit Sicherheit hätte es weit mehr US Soldaten das Leben gekostet und den letzten Punkt kann ich sogar verstehen. Trotzdem dreht sich mir der Magen um wenn ich an Hiroshima und Nagasaki denke.

Vietnam, der halb geerbte halb eingekaufte Konflikt in Südostasien ist anders zu betrachten. Die USA hätten sich niemals dort hineinziehen kassen sollen und das schlimme war das die Entscheider wie z.B. Johnson das wußten und trotzdem weiter machten, einfach aus dem Narrativ das sie nicht verlieren dürften (erinnert das nicht fatal an aktuelle Ereihgnisse). In Vietnam und den Nachbarländern waren Kriegsverbrechen von allen Seiten die Regel, Mord Folter und Vergewaltigung. Der "Bodycount" um den Erfolg zu messen und damit auch Beförderungen zu beschleunigen war im Grunde schon ein verbrecherisches System.

Sicher Mai Lai sticht herraus und solche massiven Untaten wie dort waren dann bei der Truppe nicht die Regel, Grausamkeiten aber schon und wer sagt diese Kriegsverbrechen wurden von den USA verfolgt irrt. Ja wegen Mai Lai gabs einen Prozess, mit wenig Urteilen und mit einem Hausarrest für den Haupttäter (statt die Haupttäter, gab zu wenig anklagen). Nach US Amerikanischen REcht hätte dieser und einige duzend Anderer aber zum Tode verurteilt werden müßen. Hat man aber ganz klar aus politischen Gründen nicht und wer sein eigenes Rechtssystem so pervertiert macht sich auch und gerade als Politiker mitschuldig.

Es darf wenn man über Mai Lai schreibt nicht unerwähnt bleiben dass das Massaker von US Soldaten beendet wurde, mit angedrohter Waffengewalt. Bis es aber zu Gerichtsverfahren kam dauerte es zu lange und die Urteile waren ein Witz.

Natürlich waren die US Amerikaner nicht die einzigen Übeltäter, das Nordvietamisische Regime war ebenso zutiefst Skrupellos und lies Foltern und Morden. Da reichte es schon Lehrer/in zu sein um von der NVA/Vietkong ermordet zu werden. Nur entschuldigt das in keinster Weise das Vorgehen der USA:

Kein Kriegsverbrechen

Zumindest nicht in Japan.

Im Vietnamkrieg sind definitv Kriegsverbrechen begangen worden, das ist ausreichend dokumentiert. Ob die Atomschläge als Kriegsverbrechen bezeichnet werden können, da bin ich mir nicht so sicher. Aus heutiger Sicht ja, aber damals gab es z.B. die Genfer Konventionen noch nicht.

Silicium58  11.05.2022, 11:52

Die Genfer Konventionen gibt es seit 1949.

Du wirst die Zusatzprotokolle von 1977 meinen.

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Cal1gula  11.05.2022, 12:24
@Silicium58
Ob die Atomschläge als Kriegsverbrechen bezeichnet werden können, da bin ich mir nicht so sicher. Aus heutiger Sicht ja, aber damals gab es z.B. die Genfer Konventionen noch nicht.
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Kriegsverbrechen

Und der Bombenangriff auf Dresden 1945 auch wenn die Stadt nicht in Südostasien liegt.

Die Atombomben auf Japan dienten der Beendigung des 2. Weltkriegs, er wäre auch ohne zu Ende gegangen. Vietnam war für die Amis ein zermürbender Partisanenkampf, der von Amerika einen hohen Blutzoll forderte und nicht zu gewinnen war. In Korea verlief das amerik. Engagement erfolgreich, Südkorea ist ein freies, modernes Land, der von Russland und China unterstützte Norden ist bis auf die Zähne bewaffnet, aber das Volk leidet. Mit den Verbrechen Putins, hat das Vorgehen Amerikas nichts zu tun.

Rotti733  11.05.2022, 13:29

Nein, in Korea sind die Amerikaner letztlich auch gescheitert, da ihr Ziel darin bestand, gesamt Korea unter amerikanische Führung zu bringen, nicht nur den Süden.

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Bruno2308  11.05.2022, 14:11
@Rotti733

Für die Südkoreaner war es kein Scheitern, die würden um nichts in der Welt Kim (Despot in 3 Generation) als nicht abwählbaren Füherer haben wollen. Südkorea ist frei, es existiert keine Führungmacht. Ich kann es nicht mehr hören , dieses bornierte Putin - Geschwafel. Die UDSSR war eine Führungsmacht und hielt alle Mitgliedsstaaten, einschl. Warschauer - Pakt, eisern bei der Stange, - davon träumt Putin.

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Rotti733  24.05.2022, 20:11
@Bruno2308

Das Ziel der USA ganz Korea unter ihre Kontrolle zu bekommen, um dadurch China bedrängen zu können, wurde nicht erreicht. Schau dir mal genau die Landkarte Koreas und Nordchinas an: Korea ist relativ gebirgig und im Falle eines Krieges relativ schwer zu erobern. Blitzkriege wären nicht möglich. Die chinesische Provinz Liaoning aber, die zwischen Nordkorea und Peking liegt, besteht, abgesehen vom nicht allzu ausgedehnten Changbai-Gebirge, vorwiegend aus Flachland. Die Amerikaner wollten ganz Korea unter ihre Kontrolle bekommen, um vom Norden aus jederzeit China bedrängen zu können. Von dort wäre ein Blitzkrieg gegen China, der schnell zur Hauptstadt Peking vorstößt, viel eher möglich, als von Südkorea aus, von dem man erst durch den gebirgigen Norden Koreas müsste.

Da die Amerikaner den Norden aber aufgrund von krassen Fehleinschätzungen ihres arroganten und brutalen Generals MacArthur nicht halten konnten, wurde am Ende der 38. Breitengrad, der schon zuvor die Demarkationslinie zwischen dem kommunistischen Nordkorea und dem „freien“ Süden darstellte, zur Grenze beider Koreas, ohne dass die Amerikaner ihr Kriegsziel erreicht hatten.

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