Unzufrieden im Job - was soll ich tun?!
Hallo ihr Lieben,
ich weiß auch nicht so genau, was ich mir von dieser Frage hier erhoffe. Möglicherweise einige Anregungen und Ratschläge oder Ideen, was ihr an meiner Stelle machen würdet. Vorab: ich habe nicht vor, irgendwelche voreiligen Schlüsse zu ziehen und gehe das alles einigermaßen vernünftig an. Aber irgendwie bin ich einfach dermaßen unzufrieden... ich schildere euch einfach mal, was los ist:
Es geht um meinen Job. Ich arbeite seit über einem Jahr jetzt als "Chefsekretärin" - also als mittlerweile einzige Vollzeitkraft in einem kleinen Büro, in dem bis auf zwei Tage die Woche nur mein Chef und ich arbeiten. Er hatte vor mir allerdings bereits mehrere, die meinen Job gemacht haben und die letzte hat er dann nach eineinhalb Jahren gekündigt, weil sie seinen Ansprüchen am Ende dann nicht gerecht wurde. Zuvor hatte er schon eine Sekretärin, die wohl die absolute Mustersekretärin gewesen sein muss. Die hat anscheinend immer alles richtig gemacht und von ihr schwärmt er auch in den höchsten Tönen. Wenn sie nicht planen würde, noch mehr Kinder zu bekommen und mittlerweile durch ihren kleinen Sohn daran gehindert ist, voll zu arbeiten hätte er sie auch behalten. Ich denke, dass ich meinen Job hier ganz gut mache. Ich bin immer pünktlich da, bin motiviert und gewissenhaft und versuche, alles richtig zu machen. Da ich von meiner Art her jedoch etwas sprunghaft bin und durch das enorme Arbeitspensum, was ich hier habe (es kommt dann meistens auch alles auf einmal) vielleicht nicht immer alles zu 100% erfülle, habe ich das Gefühl, dass mein Chef mich nur noch hier hat, weil er einfach keine Lust hat, jemand anderes einzustellen, einzulernen und Zeit zu investieren. Er findet ständig irgendwas zu meckern, macht mich zum Teil richtig blöd von der Seite an und gibt mir das Gefühl, ein Versager zu sein. Ich denke, 90% von dem was ich hier mache, mache ich gut - da sagt er dann auch nichts. Findet er allerdings etwas, was ihm nicht passt, ist er dermaßen aufbrausend dass es einen zum Teil richtig verletzt. Als er an Weihnachten zwei Wochen im Urlaub war, hatte ich hier den Überblick über alle Geschehnisse und wirklich alles unter Kontrolle. Er kam dann zurück und hatte schlechte Laune, die er dann gleich an mir ausließ. Ich hätte hier eine "ganz schlechte Performance" abgeliefert und dass er mega unglücklich ist und alles... und egal was hier schief läuft - es ist meine Schuld. Dabei arbeite ich hier nicht alleine, wir haben noch eine Buchhalterin und eine Halbtagskraft, die auch oft genug Mist baut. Aber das war sowieso immer alles mein Verschulden, ich sage da schon gar nichts mehr.
Ich bin einfach unzufrieden, und verdienen tue ich auch nicht genug. Ich war an Weihnachten die zwei Wochen ständig auf Abruf, das Telefon wurde auf mein Handy umgestellt und das war auch alles in Ordnung - wird aber nicht mal honoriert sondern nachher wird man noch nieder gemacht.
Sorry, für den langen Text aber ich musste mir jetzt einfach mal Luft machen...
LG Saskia
8 Antworten
Da kann man sich den Vorrednern nur anschließen. Sieh zu, dass Du einen neuen Job suchst um dann gehen zu können. Das Leben ist zu kurz, ständig in einer Art Furcht zu leben. So etwas macht nämlich auf Dauer krank (Depressionen, Herz-Kreislauf, etc.). Und das bezahlt Dir dann auch keiner. Mal abgesehen davon, dass Du ne Menge Zeit verschwendet hast. Schließlich ist die Arbeit ein wesentlicher Bestandteil Deines Tagesablaufes (min. 9h). Dann kommen, sagen wir 8-9h dazu für Schlafen und weitere Grundbedürfnisse, dann bleiben Dir nur noch 6h am Tag Dich zu erholen. Das kann auf Dauer nicht gut gehen.
Gruß Gaherit
aber die Angst, dass ich wechsle und es dann nicht besser wird, ist eben groß.
Ja, das kann ich nachvollziehen. Aber was Du jetzt hast, scheint nicht so zu sein, das Du auf Dauer damit leben könntest. Es ist vielleicht ein bisschen so wie mit :" Wer nicht kämpft, hat schon verloren." Du kannst es eben nur ändern, wenn Du aktiv wirst. Sei es, mit dem Chef darüber zu reden (wie ein anderer Kommentator vorschlug), neue Perspektiven anstrengen (neuer Job) oder aber einen ganz anderen Beruf wählen. Letztendlich -und das ist meine persönliche Meinung- kannst nur Du selbst an dieser Situation etwas ändern.
Gruß GaheritDE
Vielleicht sollte ich mich wirklich mal nach etwas anderem umschauen. Aber meine Bedenken sind halt die, dass man mich in einem "Sprachen-Büro" nicht nimmt, weil ich ja noch keine adäquate Ausbildung habe und ich auch nicht einfach woanders hin will, weil das dann ja wieder eine Etappe ist, die eigentlich nicht notwendig gewesen wäre... ach... :-(
Es macht keinen Sinn über hätte, wenn und aber nachzudenken, wenn man nicht bereit ist etwas zu ändern. Sicher, es werden vielleicht einige Etappen zu bewältigen sein. Aber Du kannst auch nicht erwarten, dass sich das Problem per "Knopfdruck" auflöst. Du musst Dir selbst darüber im Klaren sein/ werden, was Du willst. Außerdem gibt es sicherlich auch verschiedenste Wege diese weitere Qualifiaktion zu erlangen. Es muss ja nicht immer heißen:" Zurück auf die Berufsschulbank!". Informiere Dich doch auch mal bei einem Berufsberater. Ich weiß, die Berater vom Arbeitsamt werden öffentlich immer gerne mal zerrissen, aber vielleicht kann ein solcher Dir Wege aufzeigen, wie man das am besten löst. Es mag ein längerer Weg sein, dass zu erreichen, was Du möchtest. Aber ich denke, dass ist besser als 40 Jahre den Job so zu machen, wie Du es beschrieben hast.
Gruß GaheritDE
Du hast mich nicht ganz verstanden. ;-) Ich arbeite in einem Büro in einer Branche, die von dem was ich gelernt habe so weit entfernt ist wie Spanien zu Australien und mache momentan eine Weiterbildung (als Fremdsprachenkorrespondentin), für die ich aber noch schätzungsweise ein dreiviertel Jahr benötige. Dann würde ich mich in Sprachen-Büros bewerben. Allerdings bis ich diese Ausbildung habe, dauert das ja noch... sicher ich werde was ändern und ich weiß deine Antwort wirklich zu schätzen, also vielen Dank dafür - aber die Hürde besteht momentan hauptsächlich darin, dass ich überlege ob ich dieses Jahr... sag ich mal... noch hier durchziehe oder woanders hin soll. Ach, verwirrend, ich weiß...
Na dann würde ich vorerst einmal auf den Chef zugehen, um für das dreiviertel Jahr die Situation zu verbessern. Anschliessend den Hut nehmen.
Ich würde auf jeden Fall schon mal nach anderen Stellen such um etwas in der Hinterhand zu haben, aber zeitgleich würde ich auch probieren mit meinem Chef zu sprechen was das ganze denn soll und das so eine "professionelle Zusammenarbeit" nicht möglich ist mit seinen kolerischen Anwandlungen. Das ganze kann man dann vielleicht auch noch ein bisschen netter ausdrücken, aber letzendlich ist das ja auch dein Problem.
Ich hatte im Übrigen mit meinem letzten Arbeitgeber genau das selbe Problem. Dieser hat sich auch immer auf Gespräche berufen die garnicht oder teils nur mit anderen Stattgefunden habe, von deren Inhalt ich garnichts wusste und dann dafür angepflaumt worden bin. Oder auch das ich in einer Fahrgemeinschaft bin hat ihm nicht gefallen weil ich damit unselbstständig wäre, dabei war das vorher klar gewesen, da ich keinen Fürherschein habe und die Firma mitten auf dem Land zwischen Bauernhöfen war.
Naja egal, wenn das ganze dann bei dir immernoch nicht funtkioniert, dann hoffe ich das du schnell eine neue Arbeitsstelle findest. Viel Glück dabei.
Ohjeh hört sich nicht gut an. wie wäre es wenn du Dich neu bewirbst und wenn du eine passende neue Stelle gefunden hast kündigst Du.
Lass Dir das doch nicht gefallen. Du hast am ende doch nichts davon dass du mehr leistet.
Mach dir ein gutes leben und habe einen Job der dich bereichert!!
Du hast zwei Möglichkeiten, die eine ist, Deinem chef mal zu sagen, was Sache ist: nämlich, dass die guten alten zeiten vorbei sind und er sich jetzt entweder damit abfindet, dass er eine Angestellte hat, die zumindest annähernd das leistet, was die andere geschafft hat und er das bitteschön zu würdigen hat, ansonsten könnte er ja auch zu anderen Maßnahmen greifen...oder Du suchst Dir etwas neues.
P.s.: falls Du die erste Variante wählst, vergiss nicht, nach einer Gehaltserhöhung zu fragen!
Der soll froh sein, dass Du so zuverlässig bist und nicht ständig krank feierst etc. es gibt eine Probezeit, in dieser hätte er sich ja gegen Dich entscheiden können, nun hat er den Salat, wenn er den Mund aufmacht, dann bitteschön nur, um ihn zu essen;-)
Das ist ein sehr ausführlicher Kündigungsgrund. Allerdings wird man nicht von heute auf morgen Chefsekretär/in, und ein vernünftiges Arbeitszeugnis ist bei einem deratigen Abgang auch nicht denkbar.
Gut wäre es, das persönliche Gespräch zu suchen. Prinzipiell ist es nicht unfremd, wenn die Chefsekretärin und der Chef per Du sind, da die Arbeit doch sehr stark bindet und von einander abhänig ist.
Vielleicht gibt Dir das ja einen Ansatz.
Gruß,
Ein Kündigungsgrund für mich oder einer für meinen Chef? Und welcher Abgang denn? Ich bin doch noch da und mache meine Arbeit auch gewissenhaft... verstehe nicht genau, was du damit meinst, tut mir leid...
Man hat ein Recht, auf ein gutes Zeugnis, das kann nicht zum Hindernisgrund werden.
Hast absolut recht, das ist mir auch schon in den Sinn gekommen aber die Angst, dass ich wechsle und es dann nicht besser wird, ist eben groß. Mache mittlerweile auch eine Weiterbildung weil die Branche in der ich jetzt arbeite, sowieso nichts für mich ist... ich bin so begabt was Sprachen angeht und möchte das auch beruflich machen - Vorbildung habe ich ja bereits. Wollte eigentlich noch so lange bist ich damit fertig bin, hier bleiben aber manchmal denke ich mir nur "screw that shit" :-/