UNterschiede Kirche und Synagoge?

3 Antworten

Beide sind Stätten der Anbetung.

In der Synagoge verehrt man die Tora-Rolle (die fünf Bücher Moses).

Das Judentum ist an sich eine Offenbarungsreligion.

Die praktizierte Liturgie ist hunderte Jahre alt. Pessach, Schawuot, Sukkot, Rosch Haschana, Jom Kippur, Chanukka, Purim usw. sind typische jüdische Feiertage.

Die Kirche ist ein Relikt des frühen Mittelalters. Sie beruht auf den Glauben an Jesus Christus. Je größer die Kirche ist, desto bedeutsamer ist sie auch. So haben wir hier Dome, Kathedralen usw. Die Feiertage orientieren sich am Leben Jesu Christi oder an der Zeit der ersten Apostel (wie Weihnachten, Ostern, Pfingsten).

Sektenforscher  21.04.2020, 08:27

Christi Himmelfahrt hatte ich vergessen.

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Was ist der Unterschied zwischen einem Konzertsaal und einem Opernhaus? Zwischen einem Kino und einem Theater???

Sie dienen verschiedenen Zwecken und sind daher verschieden konzipiert.

Jüdisches Gebet in der Gemeinde (mit Minjan, zehn Männern) muss nicht unbedingt in einem Gebäude, das "Synagoge" heisst stattfinden, es kann auch in einer Privatwohnung sein oder in einem Klassenzimmer oder in einer Aula oder sonst in irgend einem Raum, der genügend Platz für die Teilnehmer bietet.

Jeder männliche Jude ab 13 Jahren ist verpflichtet, 3x täglich mit einem Minjan, d.h. in einer Gemeinde von10 jüdischen Männern zu beten, morgens, nachmittags und abends. (Ausser jetzt, wo es wegen Corona verboten ist).

In orthodoxen Synagogen sind Männer und Frauen getrennt, in Synagogen sitzen meist die Frauen oben, auf der Galerie und die Männer unten, es können aber auch die Männer vorne sitzen und die Frauen hinten, oder die Männer auf einer Seite und die Frauen auf der anderen, oder die Männer in der Mitte und die Frauen am Rand.

Für das Gebet braucht man meist eine Torah-Rolle, um aus der Torah vorlesen zu können. Diese befindet sich im "Ahron Hakodesch". Der sollte an jener Wand aufgestellt werden, die in Richtung des (derzeit zerstörten) Tempels von Jerusalem weist, bei uns wäre das die Ostwand (oder Südost).

Dann gibt es meistens (nicht immer) eine Bühne (bimah) für den Vorbeter, die ist allgemein ziemlich in der Mitte der Synagoge, manchmal auch vorne, vor dem Ahron ha kodesh.

Da man gewisse Gebete in Richtung des Tempelberges in Jerusalem verrichtet, ist es praktisch, wenn die meisten Plätze so eingerichtet sind dass Jerusalem "vorne" ist. Es muss aber nicht sein. Es gibt auch Synagogen, wo die Plätze quasi U-förmig um die Bimah herum gruppiert sind und von allen Richtungen zur Bimah schauen...

Die Einrichtung kann verschieden sein, manchmal sind es Tische und Stühle, manchmal Bänke mit Vorrichtungen, auf die man das Gebetbuch legen kann...

Meistens ist vor dem Ahron ha kodesh ein "Ner Tamid", ein ewiges Licht.

In vielen Gemeinden gibt es ein Tafel mit den Namen der verstorbenen, und es brennt ein Licht, wenn sie Todestag ("Jahrzeit") haben.

Meistens ist irgendwo angeschrieben, welcher Wochenabschnitt gerade dran ist und welche besonderen Einschübe man in den Gebeten sagen muss.

Die Kirche wird von Christen besucht, die Synagoge von Juden.

Dementsprechend gibt es auch in beiden Gotteshäusern unterschiedliche Gepflogenheiten und Rituale.