Unterschied zwischen Nationalkonservatismus und Rechtskonservatismus

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Meiner Meinung nach gibt es durchaus einen Unterschied.

Nationalkonservatismus bezeichnet dabei eine Art Nationalismus und ist daher gegen Zuwanderung und Integration in große Staatenbünde (Nationalidee). Es wird (wie bei den meisten "extremeren" Parteien) viel Wert auf populistische Informationsweitergabe gelegt. So wird im Nationalkonservatismus die direkte Demokratie (z.B. Schweiz) als "Hort gegen internationale Verflechtungen" (Wikipedia) gepriesen. Parteien dieses Types sind viel weiter rechts als heutige christlich-konservative Parteien (CDU/CSU) zu sehen. Wertkonservatismus und "Gegenspielertum" zur modernen Fortschrittsgläubigkeit ist zudem Teil ihrer Politik. Man sollte außerdem nicht vergessen, dass es sich und eine, ich will nicht sagen "extremistische", aber trotzdem extreme politische Idee handelt und man deshalb vorsichtig damit umgehen sollte.

Rechtsknoservatismus ist noch ein Stück schärfer und die Anhänger möchten sich mit dem Begriff nur vom Rechtsextremismus abgrenzen, welcher in Dtl. verfassungswidrig ist. Allerdings ist die politische Idee nicht in der Demokratie verankert und lehnt diese ab, bzw. unterstützt diese nicht in dem Maße, wie es eine Demokratie erfordert. Des Öfteren wollen sich die Anhänger, welche sich die "Neuen Rechten" nennen, von der NPD abgrenzen, allerdings kommt dies meistens so rüber, als würden sie das nur als "Popanz" nehmen, um sich reinzuwaschen. Die liberale Wochenzeitschrift DIE ZEIT berichtete über diese Untersuchung und beschreibt die Position mit den Worten: „weiter rechts ist bloß die Wand.“ (Wikipedia) Ich glaube, das fasst es gut zusammen. Ein liberaler Zeitgeist ist das nicht.

In diesem Sinne

Mit besten Grüßen

ShawnSpencer98 
Fragesteller
 28.01.2013, 22:40

Vielen dank für die ausfürliche Antwort. Die hat mir ein ganz neues Bild von dieser sache gegeben. Du scheinst eher liberal zu sein, stimmts? ;)

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Kolonio  29.01.2013, 16:22
@ShawnSpencer98

Naja, ich denke, das ließ sich heraushören, oder? Ich möchte niemanden politisch beeinflussen, aber bei so etwas lässt sich eine Meinung nicht vermeiden ;-)

Vielen Dank für das Kompliment.

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Naja, das Wort "liberal" ist ganz schön missbraucht worden in den vergangenen Jahrzehnten. Leider. Aber jetzt kannst Du Kolonio einen Stern geben. -:)))

ShawnSpencer98 
Fragesteller
 29.01.2013, 18:21

hab auf eine 2. antwort extra gewartet um ihm einen stern zu geben. danke ;)

ja leider, ich bin eigentlich auch mitte-liberal.

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Kolonio  30.01.2013, 21:24

Tja, die FDP ist auch nicht mehr das, was sie vor 40 Jahren einmal war. Man kann nicht alles haben ;-) Aber ich denke, eine Partei der Mitte ist in einer Demokratie eine nicht ganz schlechte Wahl. Da läuft ja sowieso alles auf Kompromisse heraus, und das ist positiv gemeint ;-)

Mit besten Grüßen

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dawala  30.01.2013, 21:50
@Kolonio

Wir sind keine Demokratie. In unserem Land ist aktuell jede achte Person vom Rechtssystem ausgeschlossen. Wenn Richter das so wollen. Und das kraft geltendem Recht. Mit Demokratie hat das Null zu tun. Wäre uns erlaubt, vor den Internationalen Gerichtshof für Menschenrechte zu klagen, läge dieser Missstand da schon längst vor zur Beurteilung. Denn mit der Wegnahme der Teilhabe am Rechtsstaatsprinzip ist der Weg frei für Körperverletzung durchaus auch mal verbunden mit billigender Inkaufnahme der Todesfolge. Davon darf so lange ausgegangen werden wie nicht das Gegenteil bewiesen wird.

Heute feiern wir 80 Jahre Machtübernahme. Wir können sehr stolz auf uns sein. Wir haben den Krieg verloren. Auf militärischer Ebene. Mehr nicht. Der Krieg gegen Menschen hat nie aufgehört in diesem Land.

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