Unterentwickeltes Sprachzentrum?

7 Antworten

Du meinst etwas anderes, wahrscheinlich Rhetorik und Schlagfertigkeit. 

Dafür gibt es in fast jeder VHS Kurse, also für Rhetorik. Mir ist gerade auch nicht klar wo du genau dein Problem siehst, meinst du das Verwenden von Fremdworten oder "geschliffenen Satzkonstruktionen". Hier würde ich immer vorsichtig sein, du wärst nicht der Erste der sich dabei heillos ins Nirwana faselt.

Der Klassiker sind z.B. das Denglischen oder das Einbauen irgendwelcher mehr oder weniger passender Wortfetzen, weil es sich für einige "cool" anhört und es irgendwie weltmännisch klingen soll. Nicht selten sind diese "Worthülsen" nichts weiter als leeres Stroh und dienen nur die Unfähigkeit zu überspielen.

Klingt doch irgendwie gut, wenn man sich z.B. "remindet" anstelle eine  Termin abstimmt oder wie klingt "Wir sind d’accord", sicher doch irgendwie besser als "Wir sind einer Meinung". Und ein Facility Manager klingt auch viel geiler als "Hausmeister".

Einstein sagt einmal: "Der intelligente Mensch kann sich so erklären, dass es jeder verstehen kann." 

Ein einfache, verständliche Wortwahl hat definitiv nichts mit fachlichen Schwächen oder überhaupt Schwächen zutun. Im Berufsleben findet man genügend durchaus geniale Köpfe, welche nicht in der Lage sind sich verständlich auszudrücken oder die überhaupt etwas erklären können. 

Was nutzt die Genialität wenn man nichts verständlich erklären kann?

Goldstaub sind Leute die es verstehen viele Dinge anschaulich und verständlich zu erklären, schau dir einmal die Videos von Chris Hadfield an (jetzt nicht nur die geniale Interpretation von Major Tom, sondern seine Erklärungen zu physikalischen Vorgängen im All). Diese Videos sind der Renner in vielen Schulen, weil er hoch komplexe Vorgänge so genial erklärt.

Lasse dich nicht wegen deiner Aussprache oder einer deutlichen Wortwahl verunsichern. Willst du stimmlich was machen (damit du besser klingst) dann besuche Rethorikkurse, aber lasse dir nie einreden gestelzte Wortwahl und viele Fremdwörter machen eine bessere Rethorik aus.

Dein "Sprachzentrum" zeigt sich ja alleine schon durch deinen schriftlichen Ausdruck. Wenn du beim Tippen kein Wörterbuch neben dir liegen hast, kommen die Wörter ja auch von dir. :)

Ich kenne das sehr gut; wenn ich in einem Gespräch bin, fällt es mir oft schwerer, die richtigen Worte zu finden und bin dann immer froh, wenn der/die Gesprächspartner etwas mehr erzählen, damit ich überlegen kann. :)

Nein, dein Wortschatz ist nicht beschränkt, und dein Deutsch ist hier fast fehlerfrei.

Mein Tipp: Lies dir die Bücher (oder Teile derselben) laut vor und gib Textabschnitte anschließend mit eigenen Worten wieder.

Führe (wenn niemand in der Nähe ist) Selbstgespräche, verbalisiere dabei - bildlich gesprochen - auch den kleinsten Pups.

Versuch auch mal, vor dem Spiegel zu sprechen. Übe das Sprechen, das Artikulieren. Sage zu dir selbst: ICH. KANN. DAS.

Meine Vermutung: Es könnte etwas mit dem "Publikum" zu tun haben, durch das du dich eingegrenzt fühlst, das dich unsicher macht. Ist da vielleicht etwas dran?

Alles Gute!

earnest

Das selbe Problem habe ich auch. Schreiben fällt mir einfach, in Deutsch stand die sichere 1 im Zeugnis. Aber bei Gesprächen ist so viel Spontanität mit im Spiel - vielen fliegen die Worte eben einfach nicht schnell genug in den Kopf. Wenn du wirklich Zeit reinstecken willst um besser diskutieren zu können, würde sich ein Debattierclub wohl sehr empfehlen. Dazu bin ich persönlich aber zu faul. Lol

LG Premados :)

Lies doch die Bücher halblaut vor, oder versuche es mit Hörbüchern. Möglicherweise kannst du dir hierdurch leichter die Varianz der Sprache einprägen.