Unsere Eltern und Großeltern können aus eigener Erfahrung berichten erachten sie persönlich als vertrauenswürdig Quellen für Geschichtwissen?

7 Antworten

vertrauenswürdig ja, zuverlässig im Sinne : genau so war es  eher nein

jeder bewertet eine Situation anders, macht andere Erfahrungen

z.B. das 3. Reich, da gibt es heute noch ältere Leute, die dem nachtrauern, andere leugnen eigene Taten (oder haben sie verdrängt), wieder andere .........

siehst du das breite Spektrum der Bewertungen ?

Das wären dann sogenannte Zeitzeugen. Aber persönliche Berichte sind immer von individuellen Faktoren abhängig. Man kann z.B. manches nicht mehr richtig erinnern oder verändert etwas, weil man es anders darstellen möchte. Oder man hat Dinge auf eine bestimmte Art empfunden, während jemand anderes die gleiche Situation völlig anders wahrnahm. Hinzu kommt noch, dass Kinder vielleicht manches nicht richtig einordnen und dann, wenn sie als Erwachsene davon berichten, zu falschen Schlüssen kommen usw.

Meine Oma erzählte mit bspw. mal, wie toll es beim BDM war, weil es da Süßigkeiten und tolle Aktivitäten gab. Sie hat aber als kleines Mädchen den ganzen Hintergrund nicht verstanden. Würde man ihren Bericht also für den einzig richtig halten, könnte man zu dem Schluss kommen, dass die Kinder im Nationalsozialismus total selbstlos und ohne Hintergedanken nett behandelt wurden.

Sowas betrachtet immer nur die eine Seite einer Geschichte und ist oft auch stark persönlich.

eine Kuh erzählt halt immer eine andere Geschichte als der Metzger

Ich zum Beispiel habe meine Großeltern nicht in jeder Hinsicht als vertrauenswürdige historische Quelle erachtet, weil sie auch viel Unsinn erzählt haben, einfach weil sie es nicht besser wussten.

Dazu kann man sagen: Nein. Damit sind sie keine vertrauenswürdige Quelle für Geschichtswissen. Sie sind aber eine sehr gute Quelle für persönliche Erfahrungen.