Unser Sohn (19) verkriecht sich in seinem Zimmer und kommt nicht bis auf das nötigste raus. Ist das normal mit seiner Generation?
Hallo zusammen,
auf der Suche nach Rat bin ich auf diese Seite gekommen und möchte mal meine Sorge hier zur Diskussion stellen.
Unser Sohn ist ein Einzelkind, sehr introvertiert und hatte nie Freunde gehabt. Er ist recht anständig, aber verbringt seine Zeit nur in seinem Zimmer (gefühlt 22 Stunden!). Als er noch klein war, hat ihm draußen zu sein oder Zeit mit anderen Kindern zu verbringen kein Spaß gemacht. Normalerweise würde jede sagen, dass wir mit ihm Glück haben, weil er weder Alkohol trinkt, noch weggeht. Es ist auch toll! Andererseits ist er doch NUR zu Hause und zwar in seinem Zimmer, dass ich und mein Mann Sorgen machen, dass das Leben ihm vorbeigeht und er nicht bereit für die Außenwelt wird, wenn es dann soweit ist. Er verkriecht sich in seinem Zimmer, in dem voller Müll ist, feucht, weil er nicht genug lüftet und immer wieder schimmelt. Das Ganze haben wir ihm oft angesprochen und ihn immer daran erinnert, trotzdem hat sich nichts daran geändert. Seit Corona ist es noch schlimmer geworden, weil der einzige Grund aus dem Haus rauszugehen, gibt es auch nicht mehr!
Meine Frage: Wer von euch mit ähnlichem Problem konfrontiert sind und ist das NORMAL?
Sorry, aber wir wissen wirklich nicht mehr... :(
Vielen Danke! N
11 Antworten
was wirklich mit deinem Sohn los ist, ist schwer zu sagen.. da ich ihn nicht kenne..
aber nicht jeder hat Spaß an Interaktionen mit anderen Menschen.. ich war auch nie ein Kind das gern rausging.. meine Mutter hat mich immer vor die Tür gesetzt sonst hätte ich die ganze Zeit in meinem Zimmer gehockt und Bücher gelesen..
in der Pubertät bin ich dann etwas aus mir rausgekommen und hab viel unternommen.. aber mittlerweile bleib ich wieder lieber zu hause..
bin jetzt 29 und seit ca. 7 Jahren geh ich nur noch selten vor die Tür, wenn ich nicht arbeiten muss.. jetzt seit Corona ist das sogar der Fall und bin seit etwas über einem Jahr 24/7 zu hause... hab auch keine Freunde und will auch keine.. höchstens meine Mutter kommt einmal im Monat für ein 1-2 Stunden zu Besuch..
aber ich beschwer mich nicht.. ehrlich gesagt ist es mir so auch viel lieber.. ich empfinde es oft als äusserst anstrengt mich in der Gesellschaft anderer Leute zu befinden.. und wenn ich doch mal Lust hab mich auszutauschen.. geh ich einfach ins Internet
allerdings bin ich reinlicher als dein Sohn.. bei mir liegt kein Müll rum.. zumindest nicht länger als zwei Tage und ich Lüfte auch regelmäßig.. allerdings hab ich das erst vor 5 Jahren gelernt xD
das mit dem Schimmel ist etwas besorgniserregend, da es alles andere als Gesund ist.. sofern er sein Zimmer nicht abschließen kann.. würde ich einmal am Tag einfach reingehen und das Fenster aufmachen.. natürlich auch kontrollieren das er es nicht einfach wieder zumacht sobald du das Zimmer verlässt.. 10 min sollten reichen
wenn er meckert, kannst ihm sagen das er froh sein kann das er noch bei euch wohnen darf.. wäre ich nicht freiwillig früher ausgezogen hätte meine Mutter mich nach meinem 18 Geburtstag einfach auf die Straße gesetzt.. egal ob ich einen Job hätte oder nicht..
was ich sagen will.. mach dir nicht zu viele Gedanken.. wenn er noch nie der Typ war der viel raus geht.. ist er eben so.. sei einfach strenger mit ihm was die Hygiene betrifft.. das mit dem Schimmel könnte euch auch einiges Kosten, wenn ihr mal auszieht.. und wenn ihr Eigenheim habt genauso.. da sich der Schimmel iwann aufs ganze Haus ausbreiten könnte
Wir haben es irgendwann mal so akzeptiert, dass es einfach ein Teil seiner Persönlichkeit sein könnte, aber können in manchen Tagen nicht vermeiden, uns doch trotzdem Sorgen zu machen. Man kann mit ihm vernünftig reden und er sagt oft, dass er alles versteht und sieht sogar es ein, aber änderts nicht.
Manchmal hilft es schon allein zu wissen, dass wir nicht allein sind, mit dem was wir durchmachen. :)
Ich danke Dir!
Vielleicht hat er ja Freunde im Internet. Manche haben in ihrer Umgebung einfach niemandem, mit dem sie ihre Hobbies teilen können. Vielleicht sind seine Hobbies einfach sehr PC lastig, nicht jeder ist gern physisch aktiv. Ich hab Sport auch immer gehasst, und meine Hobbies sind halt alle welche, die man drin ausübt.
Ich wqr in dem Alter aber auch so. Bin dann trotzdem im Leben klar gekommen. Im Zivildienst beim Roten Kreuz hat sich da schon viel gebessert. War aber auch einfacher, da mit anderen zu interagieren.
Ich würd mir nicht so große Sorgen machen, so schwer ist das Leben draußen nicht. Wichtig ist, dass er die Schule ernst nimmt, und sich später bemüht eine Arbeit zu finden. Der Rest ist einfach seine Sache. Er ist 19, lass ihn das regeln. Das Verhältnis zu euch wird vielleicht auch offener, wenn er ausgezogen ist. Die Distanz tut Eltern und Kindern oft wirklich gut, weil man als Kind halt doch immer das Gefühl hat bevormundet und / oder bemuttert zu werden, solange man zu Hause wohnt. Wenn man unabhängig ist, kann man mit den Eltern oft gleich viel besser umgehen.
"Vielleicht hat er ja Freunde im Internet. Manche haben in ihrer Umgebung einfach niemandem, mit dem sie ihre Hobbies teilen können. Vielleicht sind seine Hobbies einfach sehr PC lastig, nicht jeder ist gern physisch aktiv. Ich hab Sport auch immer gehasst, und meine Hobbies sind halt alle welche, die man drin ausübt." --Er hat das tatsächlich gesagt, dass er bisher niemanden gefunden hat, mit dem er seine Hobbies und Interessen gemeinsam ausübern kann oder der die gleiche Wellenlänge wie er hat.
Vielen Dank. Das beruhigt und tröstet euf jeden Fall einen.
Ihr Sohn tut mir ja echt leid aber das ganze auf eine Generation zu schieben ist auch nicht gerade zutreffend wie ich finde...!
Und Ihr Kind/Sohn sollte sich mit etwas beschäftigen was er am liebsten mag. Wer weiß vielleicht hat er ja Kontakte im Internet (Snapchat, Instagram und Co.) und bildet sich so Freundschaften. Aber wenn Sie selbst nicht mehr weiter wissen rate ich zu einem Psychologen zu gehen vielleicht braucht er ja jmnd professionellem zum Reden. Versteht Ihr Sohn sich den nicht gut mit Ihnen?
Doch und führen sogar tiefe Gespräche und redet sehr offen über Sachen, die ihm nachdenklich macht. Er war schon zweimal zu einem Therapeut gewesem und war auch alles in Ordnung, zumindest lt. des Therapeut. Er hat auch einen Test für hochbegabte Kinder gemacht und war auch nix.
Man versucht manchmal Sachen zu verstehen, wo es wahrscheinlich nichts zu verstehen gibt, weil es einfach so ist, wie es ist. Einmal sagte er..."Mir geht es gut und brauchst keine Sorgen um mich zu machen." Trotzdem tut einem schon weh in manchen Tage, weil man sich komplett hilflos fühlt und denkt, dass man nicht genug getan hat... :(
Vielleicht Depressionen reden hilft.
Nein, ich tippe auf Sucht (CT Sucht oder andere), Depression oder soziale Phobie sind ebenso möglich.