Unangemessenes Verhalten eines Lehrers - muss ich mir das gefallen lassen?
Hallo liebe Community. Ich suche rat in einem sehr sehr schwierigen Thema. Um den ganzen Sachverhalt verständlich zu machen muss ich wohl etwas weiter ausholen. Ich hoffe, der ein oder andere nimmt sich die Zeit dies durchzulesen und mir vielleicht sogar mit Erfahrungswerten oder Lösungsansätzen zu helfen. Ich bestreite derzeit eine schulische Weiterbildung zum Staatlich geprüften Techniker. Diese ist wie ihr euch sicherlich denken könnt nicht ganz günstig (Neben der Schulgebühr muss man sich seine Wohnung und Lebensunterhalt noch über Bildungskredite, erspartes und eben Bafög finanzieren) Ich stehe nun kurz vor dem Abschluss und habe nun massivste Probleme mit einem Lehrer, der offenbar ein größeres Problem mit meiner Persönlichkeit hat. Es handelt sich hier um das Fach "Betriebliche Kommunikation" das von den Inhalten her mit dem Fach "Deutsch" verglichen werden kann. Die letzten 2 Semester hatte ich die Note 1 in diesem Fach. Dann folgte der Lehrerwechsel, massive Ausfälle aufgrund von Krankheit des Lehrers und dazu noch ein sehr negativ geprägtes Unterrichtsklima.Der Lehrer reagiert auf das anzweifeln von Führungstheorien, die er im Unterricht behandelt cholerisch, ja fast schon Aggressiv. Als ich dieses Verhalten mokiere und meine Aussage damit begründe, dass wir sowohl in den letzten 2 Semestern immer Diskussionsrunden bei Theorien gemacht haben und dass für mich bei diesem Thema ein Diskutieren bzw. das beleuchten der Theorie von anderen Seiten Normalität ist, reagiert der Lehrer sehr ungehalten. Er sagt, dass ihm meine Meinung "Scheissegal" sei. Als ich zu einem anderen Zeitpunkt nochmals eine Diskussion anfangen möchte und ihm erkläre, dass wir viel Geld für diese Schule bezahlen bzw. viel aufgeben und es deswegen unser gutes Recht ist korrekt unterrichtet zu werden muss ich mir anhören dass ich "Mit dem betreten der Schule die Schulordnung anerkenne und den Freiheitlich demokratischen Raum der BRD verlasse" und dass er mit "angehenden Führungskräften, die nicht einmal das 1x1 beherrschen" keine Diskussionen führe UND dass sich mein Verhalten in meiner Note widerspiegeln würde. Ich muss dazu sagen, dass ich den Lehrer im Zuge dessen auch mit der Tatsache konfrontiert habe, dass er während des Unterrichts den Raum verlässt um ein Stockwerk tiefer aus dem Fenster zu rauchen (Was wir von unserem Klassenraum aus sehen konnten) Die Quittung dafür habe ich in der nächsten Klassenarbeit auch direkt bekommen, eine 4,4. Um die Benotung zu überprüfen habe ich zunächst mit einigen Klausuren die mit 1,0 bewertet wurden verglichen. Sie sprechen in vielen Punkten mit meiner Überein. Auch die Schulleitung (unterrichtet im gleichen Fach) bestätigt mir, dass die Note nicht gerechtfertigt ist, aber eben subjektiv ist und ich deswegen nichts dagegen unternehmen kann. Auch einiger meiner Klassenkameraden hat es so erwischt wie mich. Also: Was kann ich nun noch tun? Muss ich mir das gefallen lassen?
10 Antworten
Das ist in der Tat schwierig, leider kann ich nicht aus persönlicher Erfahrung hier Rat erteilen. Sprich einfach nochmal mit der Schulleitung und sprich alles an, was hier erwähnt wurde - nach massiver Kritik sollte denen zumindest mal ein klärendes Gespräch in den Sinn kommen.
Tu dich außerdem mit den anderen Schülern zusammen, denen es auch so geht. Je mehr offen Kritik üben, desto besser eure Chancen. Außerdem Eltern dazu holen - ich nehme mal an, dass die bei dir einen Großteil der Ausbildung finanzieren, also werden sie ja auch ein Interesse daran haben, dass es gut wird. Vielleicht habt ihr auch einen Vertrauenslehrer oder zumindest eine Schülervertretung?
Und wenn alles nicht mehr hilft, informier dich eben über Möglichkeiten, mit dem Schulamt oder so zu sprechen. Äußerungen wie "Mit dem betreten der Schule die Schulordnung anerkenne und den Freiheitlich demokratischen Raum der BRD verlasse" sind gravierend und dürfen so definitiv nicht fallen.
Unser Klassendurchschnitt liegt bei 28 Jahren, die Eltern sind raus aus der Sache ;-) Ich glaube auch fest an die Kraft der Gemeinschaft =) Danke für die Antwort
Gegen ungerechtfertigt schlechte Benotungen von Arbeiten kann man Beschwerde einlegen. Auf eine schriftliche Beschwerde muss auch schriftlich geantwortet werden. Mit diesen Ausführungen des Lehrers könnte man dann eine Stufe weiter nach oben gehen... Sollte aufgrund einer schlechten Benotung ein Abschluss verweigert werden, gibt es die Möglichkeit des Widerspruchs.
TIPP: Tagebuch führen mit konkreten Eintragungen (wörtliche Zitate...) des Lehrers und sich das dann jeweils von Mitschülern unterschreiben lassen, die das auch gehört haben. Solange du nichts Schriftliches in der Hand hast, hast du immer schlechte Karten.
Das mit dem Tagebuch hätte ich mal früher machen sollen. Ich hätte nie gedacht, dass er sowas durchzieht. Außerdem wirkt sich so eine Note in diesem Fach mehr als negativ aus. Da denkt jeder potenzielle Arbeitgeber ich kann nicht einmal meinen Namen korrekt schreiben, geschweige denn einen Geschäftsbrief verfassen. Ich habe nur noch die Abschlussprüfung vor mir, die wird noch zweitkorrigiert.
Danke für die Antwort !
Und jetzt noch die Stellungnahme und Sichtweise des angegriffenen Lehrers...
Aus deinem Text geht erstmal für mich nur hervor, dass du durchaus einen Hang zum Querulantischen haben könntest und dein Lehrer schlechte Nerven und einen Mangel an Erfahrung, mit Leuten wie dir souverän umzugehen.
Im Wesentlichen ginge es wirklich zunächst ja nur darum, die Existenz von Führungstheorien in ihrer konkreten Gestalt reproduktionsfähig zu erlernen - und nicht, sie abschließend zu qualifizieren. Maßgeblich ist also erstmal weniger, wie plausibel sie dir erscheinen mögen, sondern wie sie überhaupt beschaffen und aufgebaut sind. Raum für Diskussionen über sie würde es sicherlich schon geben, aber nicht so weit, ihr Erlernen zu verlabern...
Insgesamt wirkt dein stilunsicherer Bleiwüstentext jedenfalls schon etwas selbstgerecht auf mich.
Vielleicht würde dir ja auch einfach etwas mehr Selbstkritik zugutekommen?
Jedenfalls ist es primäre Aufgabe des lehrers, den curricular festgelegten Unterrichtsstoff so zu vermitteln, dass die SchülerInnen ihn vernünftig reproduzieren können. Der erzählt da ja nicht Beliebigkeiten, sondern einen inhaltlich vorgegebenen Rahmen.
Dabei ist es sicherlich auch normal, das Vermittelte zu hinterfragen und zu kritisieren. Aber ich kenne aus persönlichem Erleben auch inszenierungsgeile Klugscheißer und Möchtegernbesserwisser, die Theoriekritik zu Machtspielchen mit der Lehrperson missbrauchen. Ebenso habe ich schon erlebt, wie gerade "Fachkräfte mit langjähriger Berufs- und Führungserfahrung" ihr durch Arbeitslosigkeit zerbeultes Selbstbewusstsein durch Großspurigkeit gegenüber Lehrkräften aufpolieren wollen.
Dein Lehrer hat einen fachbezogen inhaltlich amorphen Haufen vor sich. Manche mögen das, was er euch da über "Führungstheorien" vermittelt, schon kennen - andere nicht. Und in dieser Situation gibt es immer 2 Gruppen: Die einen, die ihre spezifischen Kenntnisse zum Vorteil aller, auch des Lehrers, in den Unterricht einbringen und die anderen, die aus egomanischen Gründen bemüht sind, den Lehrer vorzuführen und sich daran aufgeilen.
Überdenk einfach mal die ganze Situation, hast am WE ja jetzt Zeit genug dafür. Möglicherweise kommst du ja noch auf einen modus operandi, der im Rahmen einer Aussprache unter echten Kerlen dem Lehrer sowie dir eine vernunftorientierte und beiderseits gesichtswahrende Klärung ermöglicht... :-)
naja das sind ja schon fast rechts radikale parolen, was du dem schulleiter melden kannst, es gibt eine möglichkeit seine arbeiten von einem ausschus oder wie auch immer das genannt wird gegenlesen zu lassen, und dort eine anständige note zu verlangen (mach das über den schulleiter) das problem allerdings an der ganzen geschichte ist, das du deim lehrer herzlich wenig nachweisen kannst bzw es sehr schwer ist das zu belegen. filmen usw etc darfst du leier nicht ohne seine zustimmung weil du sonst rechtliche konsequenzen bekommen kannst.
wende dich ans oberschulamt.
Ohne konkrete, schriftlich fixierte Dinge ist das unsinnig... siehe mein Kommentar unten...
kann man alles schriftlich fixieren. zeugen gibts auch genug....
Als Querulantisch würde ich mich nicht bezeichnen, aber es ist in der Tat zutreffend, dass ich den Stoff der mir unterrichtet wird anzweifele und hinterfrage. Gerade bei Theorien sollte man mal nachfragen ob das wirklich so ist. Oder empfindest Du Führungstheorien die schon viele Jahre alt sind noch als aktuell? Auszugsweise kann man das bestimmt anwenden, manches ist jedoch einfach nur lächerlich. Letztendlich muss jeder aus dem erlernten herausfiltern was er für sinnvoll hält und gewillt ist anzuwenden und was nicht.
Gute Nerven hat der Lehrer sicherlich nicht, sonst wäre er wohl weniger cholerisch.
Seine Sichtweise würde mich interessieren, er sieht es sicherlich so, dass seine "Schüler" fressen müssen was sie vorgesetzt bekommen. Dabei vergisst er offenbar öfters, das Fachkräfte vor ihm sitzen die zwischen 7 und 30 Jahre Berufs und größtenteils auch Führungserfahrung haben.