Übergang vom Alten zum Neuen Testament in der Bibel

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Was der Übergang vom Alten zum Neuen Testament darstellt wird im Brief an die Hebräer erklärt.

Im Alten Testament (Alter Bund) stand der irdische Opfer- Priester- und Tempeldienst im Mittelpunkt der jüdischen Religion. Dieser Dienst verkörperte symbolisch die Versöhnung des Menschen mit Gott. Er hat bereits auf das einmalige Opfer Jesu (Jesaja 53,1-10; Johannes 1,29) hingewiesen.

Mit dem einmaligen Opfer Jesu hat der irdische Dienst sein Ende gefunden, weil die täglich gebrachten Opfer in Wirklichkeit die Sünden der Menschen nicht beseitigen konnten.

Hebräer 10, 11.12:

"Und jeder Priester steht Tag für Tag da und versieht seinen Dienst und bringt oftmals die gleichen Opfer dar, die doch niemals die Sünden wegnehmen können.

Dieser (Jesus) aber hat "ein Opfer" für die Sünden dargebracht, und sitzt nun für immer zur Rechten Gottes."

Aufgrund des einmaligen Opfers Jesu gibt es auf Erden keinen weiteren Opfer- und Priesterdienst mehr. Darum widerspricht auch der katholische Priester- und Messopferdienst am Altar dem Neuen Testament/Neuen Bund, weil das Gedächtnismahl an den Opfertod Jesu kein Opfer darstellt, welches Gott gebracht werden muss.

Die Abendmahlsfeier benötigt deshalb keine Priesterschaft und auch keines Altars mehr, weil es mit einem Opfer nichts zu tun hat. Das einmalige Opfer kann weder real vergegenwärtigt, noch Gott als ein Opfer dargebracht werden. Hier wird in der katholischen Kirche ein Dienst ausgeübt, den es aufgrund des einmaligen Opfers Jesu nicht mehr gibt.

Der Einzige, der noch einen Priester, bzw. Hohenpriesterdienst ausübt ist Jesus selber, der vom Vater zum Hohenpriester über das himmlischen Heiligtum eingesetzt wurde.

Darauf wird unmissverständlich in Hebräer 8,1-2 hingewiesen:

"Das ist nun die Hauptsache bei dem, wovon wir reden: Wir haben einen solchen Hohenpriester, der da sitzt zur Rechten des Thrones Gottes der Majestät im Himmel und ist ein Diener am Heiligtum und an der wahren Stiftshütte, die Gott aufgerichtet hat und kein Mensch."

Diese Aussage zeigt einmal mehr, dass Christus in keinem irdischen Tabernakel (Allerheiligste) in der Kirche wohnt, wie in falscher Weise von der katholischen Kirche gelehrt und behauptet wird.

Christus setzt den irdischen Hohenpriesterdienst im himmlischen Heiligtum fort, wo er für die Menschen als Mittler und Fürsprecher für die Menschen dient. In der Gegenwart des Vaters tritt Jesus mit seinem Blut für jeden Menschen ein, der sich vertrauensvoll an ihn wendet.

Darum werden wir auch eingeladen vertrauensvoll zu Jesus als unseren einzigen Fürsprecher und Mittler zu kommen, der uns mit seinem Blut mit Gott versöhnt. (Nachzulesen in Hebräer 4,14-16; 10,19-23)

Darum gibt es auch in der gegenwart Gottes nur Jesus als einzigen Mittler und Fürsprecher bei Gott. Auch hierin hat die katholische Kirche wieder diesen einmaligen Vermittlerdienst Jesu durch den zusätzlichen Mittlerdienst Marias ergänzt. Auch das steht im krassen Widerspruch zum alleinigen Mittlerdienst Jesu im Himmel.

Darauf weist der 1. Timotheus, 3-7 unmissverständlich hin: "Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gegeben hat für alle zur Erlösung, dass dies zu seiner Zeit gepredigt wird."

Warum, nur er "ALLEIN" diesen Mittlerdienst in der Gegenwart Gottes ausüben darf wird damit begründet, weil er sich selbst gegeben hat zur Erlösung des Menschen.

Darum hat kein Mensch Zugang zu diesem Mittlerdienst, weil nur er allein sich selbst als ein Opfer Gott dargebracht hat, um die Menschen mit Gott zu versöhnen.

Die katholische Kirche hat schon lange damit aufgehört zu verkünden, dass es in der Gegenwart Gottes nur einen einzigen Mittler gibt und dieser eine ist Jesus, weil nur er sein Leben für uns gegeben hat.

Fassen wir zusammen:

So besteht der Übergang vom Alten und zum Neuen Testament (Bund) einzig und allein in der Person Jesu. Der mit seinem einmaligen Opfer den irdischen Opfer-Priester- und Tempeldienst abgeschafft hat, weil dieser die Sündern der Menschen nicht beseitigen konnte. Das ist erst möglich geworden durch das einmalige Opfer Jesu.

Er übt allein als Hohenpriester, Mittler und Fürsprecher seinen Dienst für die Menschen im himmlischen Heiligtum aus. Auf Erden gibt es deshalb weder eine Fortsetzung eines Opfer- noch eines Priesterdienstes, weil beides durch Jesus seine Ende gefunden hat.

Genauso wenig wohnt Jesus in einem irdischen Tabernakel (Allerheiligste), sondern er befindet sich im himmlischen Allerheiligsten um seinen Dienst für die Menschen in der (Gegenwart des Vaters auszuüben

Sein einmaliges Opfer und seine alleiniger Mittlerdienst soll allen Menschen mitgeteilt werden, damit sie Hilfe, Vergebung und Versöhnung finden können.

koch234  09.01.2013, 18:35

wer hat denn den Brief der Hebreäer geschrieben, die Hebreäer? oder ging der an "die "H"? und wer hat den zugestellt, war das ein Bruch des Postgeheimnisses?

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Heinrich246810  09.01.2013, 18:59
@koch234
  • Im Hebräerbrief fehlen alle näheren Angaben über den Verfasser - darin gleicht er dem 1. und 2. Johannesbrief.

Der Autor verrät uns seinen Namen nicht, aber er gibt sich als Bekannter oder Freund des Timotheus zu erkennen. Hebr. 13,23

Manche vertreten die Ansicht, dass Paulus der Autor wäre, der in Italien (während seiner Gefangenschaft) diese Epistel verfasst haben soll. Dafür gibt es aber keine konkreten Hinweise.

Der Autor reiht sich nicht als Augenzeuge ein, sondern als eine Person, der die Botschaft von Jesus von den Augenzeugen empfangen hat. (Kein direkter Zeuge Jesu).

Aufgrund seiner sehr guten Kenntnis über den Alten Bund wird angenommen, dass er jüdischer Abstammung gewesen ist.

Er erklärt in eindrucksvollen Weise die Erfüllung des Alten Bundes durch die Person Jesu. Auf ihn wäre der alttestamentliche Bund ausgerichtet gewesen und hat in ihm seine wahre Erfüllung gefunden.

  • Der Brief(oder Briefe) wurde durch vertrauensvolle Christen persönlich dem(n) Empfänger(ern) überbracht worden. Schließlich gab es damals noch keine Post.

Es war damals üblich Nachrichten durch spezielle Boten überbringen zu lassen.

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Das alte Trstament wurde von den Schriftgelehrten zusammengetragen und in Schrift festgehalten.und immer wieder Neu und ganz genau so abgeschrieben.Es wurde kein Punkt oder Komme vergessen. Steht sogar in der Bibel drinn.das das nicht Passieren darf.DS NEUE TESTAMENT WURDE VON APOSTELN AUFGESCHRIEBEN und von Kaiser Constatin wurden 4 Ausgesuch die mit in die Bibel aufgenommen wurden.Es gibt noch viele andere Evangelien,die es nicht bis in die Bibel geschaft haben.

Zwischenton  09.01.2013, 18:08

Kaiser Konstantin hat nix ausgesucht ... dass es noch weitere "Evangelien" gab, stimmt allerdings.

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Puh - das ist eine sehr komplexe Angelegenheit. Ich versuche es mal kurz zu umreißen:

Jesus war gläubiger Jude und mit den Schriften des AT vertraut. Er war ein Wanderprediger, wie viele vor ihm, der den Menschen das kommende oder bereits gekommene Reich Gottes verkündet hat. Die Juden habe seit dem Untergang der Königreiche Israel und Juda (etwa 6. Jh. v. Ch.) kein eigenes "Reich" mehr gehabt und den "Messias" erwartet.

"Messias" heißt "Gesalbter". Damals wurden die Könige bei ihrem Amtsantritt "gesalbt". Es galt in dem damaligen Kulturraum als gegeben, dass der jeweilige König von einem Gott eingesetzt wurden und dieser Gott ihm und seinen Untertanen Schutz gewährte und das Land "schenkte", in dem sie leben. Insofern galten auch die Gesetze des Königs als gottgegeben.

Die Juden hatten also kein Königreich mehr, in dem die Gesetze ihres Gottes herrschten. Als Jesus von den Römern als politischer Aufrührer hingerichtet wurde, war die Erwartung einiger seiner Nachfolger, er könne der Messias sein, selbstverständlich enttäuscht.

Etwa 30-40 Jahre nach Jesu Tod schrieben die ersten Schreiber die Geschehnisse von Jesu Wirken und Sterben auf. Dabei war Jesus im ältesten Markus-Evangelium noch ein Mensch, ein Lehrer, ein "Rabbi". Erst der 60-70 Jahre nach Jesu Tod schreibende "Johannes" - die wirklichen Namen sind unbekannt - deutete Jesu Tod als ein Weg in ein zukünftiges Reich Gottes im Himmel. Er griff dabei die Idee des "Apostel Paulus" auf, der bereits 10-20 Jahre nach Jesu Tod die ersten seiner Briefe verfasst hatte.

Jeder der Schreiber kannte das AT und stützte seine persönlichen Theorien über Jesus mit Aussagen im AT als "Prophezeiungen". So etwas war ebenso üblich zu jener Zeit. Theologen wissen aber schon lange, dass diese angeblichen Prophezeiungen nicht stimmen.

Der Übergang AT/NT ist also die Erwartung des Reiches Gottes mit dem gesalbten König. Für die Juden ist der Messias nich nciht gekommen (ist ja klar), die Christen haben diese jüdische Erwartung zu ihrer "Erlösungsbotschaft" gemacht.

Zwischenton  09.01.2013, 18:32

ist der Messias nich nciht gekommen

oops - heißt natürlich einfach "nicht"

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Heinrich246810  10.01.2013, 11:21

Einige Richtigstellungen:

  • Jesus wurde nicht als politischer Aufrührer hingerichtet, sondern weil er vom Hohen Rat wegen Gotteslästerung zum Tode verurteil wurde. Weil sie selber keine Hinrichtung durchführen durften wandten sie sich an Pontius Pilatus, dem römischen Statthalter über Jerusalem. Er sagte öffentlich, dass er keine Schuld an Jesu finden könnte, weil er auch kein römischen Gesetz gebrochen hat.

  • Nicht nur Johannes hat auf den Opfertod Jesu hingewiesen, sondern diesen Hinweis finden wir auch in den anderen Evangelien.

    Matthäus 1,21: Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden."

    Matthäus 20,28: ".......sondern dass er diene und gebe sein Leben zur einer Erlösung vieler."

    Markus 8,27: "Du bist der Christus." (Messias/Gesalbte Gottes.)

    Markus 8,31-33: Ankündigung seines Todes und seiner Auferstehung am 3. Tage. (Weitere Hinweise in Markus 9,30-32; 10, 32-34)

    Lukas 1, 30-33: Hinweis, dass er der Sohn des Allerhöchsten ist und dass er König über das zukünftige ewige Reich sein wird.

    Lukas 4, 17.18: Die Ankündigung, dass er den Menschen die Befreiung bringen wird. Dabei stütze sich Jesus auf ein prophetischen Wort aus dem Propheten Jesaja.

    Lukas 9,21-22.; 9,44-45; 18,31-34: Wieder dieselben Ankündigungen über seinen Tod und seine Auferstehung am dritten Tage.

  • Die Schreiber haben keine Theorien über die prophetischen Aussagen über Jesus gemacht, sondern sie waren neben seiner Auferstehung der Beweis für seine Messianität. Erst beides stellt den Beweis für Jesus dar, dass er der von den Propheten angekündigte Erlöser/Retter war. (Vgl..: Jesaja 53,1-10)

Lukas 24,26.27.44-48 Moses, die Propheten und Psalmen haben den Messias angekündigt. In Jesus sind alle die Vorhersagen in Erfüllung gegangen.

  • Wenn heute liberale Theologen nicht mehr an die alttestamentlichen Vorhersagen glauben können, dass sie sich in Jesus erfüllt haben, dann sollte sie einen anderen Beruf ergreifen. Man muss sich dann fragen was diese Leute überhaupt noch glauben, wenn sie nicht mehr glauben können, dass Jesus der angekündigte Erlöser der Welt ist.

Wenn Jesus nicht der Erlöser gewesen ist, dann ist das Christentum sinn- und wertlos. Welchen Sinn soll es dann noch haben, wenn es keine Hoffnung auf Erlösung und auf die Auferstehung gibt.

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Zwischenton  10.01.2013, 12:17
@Heinrich246810

Man muss sich dann fragen was diese Leute überhaupt noch glauben, wenn sie nicht mehr glauben können, dass Jesus der angekündigte Erlöser der Welt ist.

Gute Frage. Einige glauben eben an einen "gerechten" Gott und irgend ein Weiterleben nach dem Tod - für alle Menschen. Konsequent ist das aber für mein Empfinden nicht. Es ist allerdings sehr schwer, einen anerzogenen und gelernten Glauben komplett über Bord zu werfen.

Welchen Sinn soll es dann noch haben, wenn es keine Hoffnung auf Erlösung und auf die Auferstehung gibt.

Tja, das hast du gut erkannt. ... Das Christentum hat den gleichen Sinn, wie alle anderen Religionen auch: es gaukelt den Menschen vor, dass irgend wer "Wache hält" und beschützt und dass noch irgend etwas kommt ... bei genauem Hinsehen merken viele Menschen, dass das nicht stimmt. Man kann die Religionen getrost vergessen und anfangen, für das einmalige Leben hier auf Erden dankbar zu sein.

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Im Grunde ist die Bibel ein einheitliches Werk und als ganzes das Wort Gottes. Sowohl das alte Testament wie das neue enthalten das Evangelium. Im neuen Testament erleben wir den wichtigsten Schritt zur Erfüllung der Evangeliumsbotschaft: Das Opfer Jesu als unbeflecktes Lamm Gottes. Im alten Testament wurden Tiere noch auf Hoffnung zur Vergebung der Sünden geopfert. Tieropfer konnten keine Sünde wegnehmen. Aber durch das vollkommene Opfer Jesu ist die Erlösungsmöglichkeit vollendet.

Dass damit nicht die sündige Welt beendet ist, liegt nur daran, dass Gott den Menschen Gnade gewährt, sich zu Christus zu bekehren und Vergebung in Anspruch zu nehmen.

Nach der gewaltigen Schau des Propheten Daniel (siehe 2. Kapitel) ist diese Zeit jedoch beschränkt. Wenn Gott es will, wird und kann er jetzt den neuen Himmel und die neue Erde schaffen, in denen Gerechtigkeit wohnt.

Bevor der Kampf Jesus gegen den Satan auf Golgatha nicht entschieden war, war die Erschaffung einer sündlosen neuen Erde nicht möglich. Sonst wären alle Menschen verloren gewesen. Im NT aber ist sie zur einzigen Option geworden.

Das alte Testament sind die Geschichten bevor Jesus Christus geboren wurde. Da Christus den ganzen Glauben einen neuen (tieferen) Sinn gegeben hat, wurde daraus das "Neue Testament"

Im alten Testament gab es nur Gebote und Regeln, im neuen Testament gibt es die Vergebung der Schuld.