Trennung? Mit Hindernissen? Oder um die Beziehung weiter kämpfen?
Hallo zusammen,
nun muss ich hier auch mal um Rat bitten.
ich versuche mich kurz zu halten aber die Angelegenheit ist etwas verzwickt.
mein Freund und ich sind seit genau 2 Jahren zusammen. Kennengelernt online, viele Gemeinsamkeiten von Anbeginn gehabt, wie reisen, Musik, Essen uvm. ich kam direkt aus einer gescheiterten Ehe (3Jahre) mehr oder weniger direkt in die Beziehung. Ich habe über 6 Jahre an meinen Ex vergeudet und ich wollte es einfach „nochmal wissen“.
die Beziehung zu meinem Freund lief die ersten Monate fast wie im Bilderbuch und wir harmonierten sehr gut.
es kam irgendwann mehr Fragen über die Vergangenheit, zu dem Zeitpunkt war gerade auch im Scheidungsprozess und so kam auch die Frage auf wie viele Sexpartner ist hatte inkl. Partnerschaften.
Ich lang nach meiner „Rechnung“ bei ~ 7 habe nie genau drüber nachgedacht, er wollte alles wissen auch Küsse und generelle Intimitäten. Ich hab natürlich nicht jede Kleinigkeit erzählt oder „Kurzgeschichten“.
in meiner Jugendzeit hat man sich auch einfach treiben lassen. Muss aber dazu sagen dass ich nie die Typ Frau/ Mädl war die auf Jungs/ Männer direkt zugegangen ist. Das hab ich mich nie so getraut, aber ich brauchte es auch nicht, da die Männer / Jungs eher auf mich zugegangen sind.
ich hatte natürlich auch Intimitäten außerhalb von festen Beziehungen, kannte aber jeden einzelnen meist Monate- Jahre/ sogar 1-2 Jahrzehnte. Hatte also nie Sex mit Fremden o.ä.
er war immer stutzig und fast schon besessen davon was zu finden, und wer es nicht schon geahnt hat: hat er in einem gemeinsamen Urlaub mein Handy genommen und alle Nachrichten auf FB und co gelesen, gescreenshotet und abfotografiert.
da waren Nachrichten dabei, im Alter von 15-24 alles dabei von Chats mit der besten Freundin bis hin zu irgendwelchen random Leute die ich auch mal auf Reisen oder über Dritte kennengelernt habe.
zu diesem Zeitpunkt haben wir bereits einen Mietvertrag unterzeichnet für ein gemeinsames Haus.
für ihn brach eine Welt zusammen, zu lesen das ich doch nicht so „brav“ war wie er dachte und auch mal „jugendlichen Schmarren“ geschrieben habe. Manches war war, manches war gelogen/ gespielt, auch um bei der ein oder anderen Person zu polarisieren.
ab diesem Zeitpunkt hat er mich als „Schlam**“ gesehen und mich dann auch eigentlich immer wieder in Streits um dieses Thema respektlos behandelt. Zu dem Zeitpunkt war ich einfach selber noch so unter Shock was er für ein Bild von mir hatte und wie ich da raus komme. Anscheinend hat ihm es nichts mehr bedeutet was wir hatten und wie er mich nunmal kennengelernt hat.
wir sind dann zusammengezogen und ich bin ungewollt/ ungeplant schwanger geworden.
das war erstmal hart für mich, ich bin selbstständig und mein Freund hat mich emotional vorher und mit der Botschaft hängen gelassen.
Ich bin kurzzeitig abgehauen und musste mir um einiges klar werden, habe ihm eine klare Grenze gesetzt dass es so nicht weitergeht, vor allem nicht mit Kind.
er hat mir mehr oder weniger versprochen dieses Thema Vergangenheit ruhen zu lassen.
ich entschied mich das Kind zu kriegen und natürlich hat er sein Versprechen nicht gehalten.
wir haben ein wunderbares Kind. Und wir meisten das beiden zusammen perfekt, er ist ein toller Dad.
Aber er behandelt mich weiterhin im Streit wie den letzten Dreck, geht weg, redet tagelang nicht mit mir und fängt immer wieder an mit wem ich was in der Vergangenheit hatte und „der sah ja so viel besser aus als er“ und und und.
Ich fühle mich von ihm emotional im stich gelassen und habe deswegen auch keine Lust mehr intim zu werden. Da macht er mir nun auch Druck, dass er deswegen auch soviel streitet mit mir. Nach dem Motto mehr Sex weniger Streit, oder was?
die Neueste Aktion war, dass ich mein Tattoo fertig hab stechen lassen, er hat mich mit dem „unfertigen“ Tattoo kennengelernt und er hasst tattoos- er denkt jeder der eins hat ist automatisch eine verruchte Person mit Drogen und Perversionen.
als er erfuhr das ich es fertig machen lasse ist er abgedampft und redet seit dem nicht mehr mit mir, ist sogar auf Geschäftsreise gefahren ohne tschüss zu sagen o.ä.
Ich muss zugeben ich bin mit meinem Latein am Ende. Ich habe das Gefühl ich habe die männliche Rolle in dieser Beziehung übernommen. Er ist ständig beleidigt, angepisst, hat ständig körperliche Leiden.
Ich will endlich wieder als Frau gesehen werden, respektvoll behandelt werden und wünsche mir einfach nur einen Gentleman.
kann es sein dass seine Gefühle zu mir so weg sind wegen dieser doofen Vergangenheit ( er sagt nein )
ich habe schon eine Paarbeziehung vorgeschlagen, immerhin haben wir ein Kind zusammen und es wäre schrecklich sich wegen sowas zu trennen. Aber ich will mich so nicht mehr behandeln lassen.
was ratet ihr mir?
danke fürs bis hierhin lesen :)
3 Antworten
Hi, ich habe dir gerade auf deinen anderen Beitrag geantwortet und habe gesehen, dass du noch einen weiteren hier eingestellt hast. Warum verheimlichst du denn deinem Freund immer noch etwas von deiner Vergangenheit? Steh doch einfach dazu, dann wird es dir mit Sicherheit besser gehen. Wenn dein Freund so skeptisch ist, dann wäre es wahrscheinlich besser, wenn du einfach alles auf den Tisch legst. Wahrscheinlich hat er schlechte Erfahrungen gemacht, diesbezüglich. Wenn er dich wirklich liebt, dann wird er es so auch besser akzeptieren können, denke ich. Ich finde das Thema Vergangenheit sollte nicht zwischen zwei Menschen stehen. ist doch völlig egal, ob du mit sieben 15 oder 30 Männern geschlafen hast. Du bist heute ein anderer Mensch. Sei unbedingt ehrlich zu ihm, sonst habt ihr eine gestörte Vertrauensbasis.
Er wollte wahrscheinlich nur ein klares Bild wenn er eine Liste macht. Ist ja nicht gleich krank deswegen. Er nimmts genau, Du nicht. Ihm ist das Thema wichtig, Dir nicht. Beides völlig ok. Jeder ist anders. Sorry, ich hab gestern nur gelesen in einem Kommentar, dass Du nicht alles erzählst was Du getrieben hast. Deswegen meine Frage. Ich wünsche Euch alles Gute 🍀 und hoffe sehr das ihr das schafft.
Du hättest schon bei seiner manischen Nachforscherei in Deiner Vergangenheit nach früheren Partnern/Gespielen stutzig werden können.
Spätestens nach seinem Ausspionieren Deines Handys (mit "Beweissicherung"! Ein unglaublicher Vertrauensbruch und eine maßlose Respektlosigkeit.) hätten bei Dir die Alarmglocken schrillen und Du ihn in den Wind schießen sollen.
Allerspätestens aber, nachdem er wegen Deiner Vergangenheit Streit vom Zaun bricht und Dich beleidigt.
Das zeigt deutlich, was er eigentlich von Dir hält. Wie Du dann noch mit ihm zusammenziehen konntest, versteh ich nicht.
Und daß er Dich einerseits als "Schl#mpe" betitelt, aber fürs Bett dann doch gut genug hält (und sogar unter Druck setzt), ist auch nicht gerade ein Charakterhighlight.
Das Problem ist, er kann versprechen was er will, vielleicht denkt er rational sogar anders, seine irrationale Wut, Enttäuschung oder was auch immer kommen aus seinem Innersten, sie sind Emotionen. Vielleicht sind Minderwertigkeitsgefühle gegenüber Deinen Exen die Ursache ("fängt immer wieder an mit wem ich was in der Vergangenheit hatte und der sah ja so viel besser aus als er"), vielleicht hat er ein geringes Selbstvertrauen, vielleicht ist es krankhafte Eifersucht, es spielt im Grunde jedoch keine Rolle. Der Punkt ist, er wird das und sich nicht ändern können, selbst wenn er wollte.
Möglicherweise hilft hier eine gemeinsame Paartherapie, indem Ihr über Eure Gefühle und Bedürfnisse offen reden und auf die des anderen besser eingehen lernt. ich persönlich halte die Chancen für gering, aus oben genannten Gründen.
Ob Du mit einer Person zusammenleben willst, die Dich eigentlich geringschätzt, mußt Du selbst entscheiden. Ich könnte das nicht. Und ob das Deinem Kind gut tut, wenn es das mal begreift, mitzubekommen, daß sein Vater regelmäßig mit seiner Mutter Streit vom Zaun bricht wegen nichts und sie dann übelst beschimpft, bezweifle ich auch.
Im Prinzip hast Du Deine Frage schon selbst beantwortet:
"Ich will endlich wieder als Frau gesehen werden, respektvoll behandelt werden."
Danke für deinen Ratschlag, darüber werde ich auf alle Fälle nachdenken und ich hinterfrage mein Verhalten auch. Vielleicht hatte ich auch Angst wieder „alleine“ zu sein oder wollte nicht wahrhaben wieder einmal in einer unguten Beziehung gelandet zu sein. Es gehören ja immer zwei dazu.
nur um es gerade zu stellen, verbal beleidigen tut er mich nicht. Aber er gibt mir halt das Gefühl weniger Wert zu sein, aufgrund meiner Vergangenheit.
Danke dir.
Gerne.
Meiner Meinung nach hast Du Dir nichts vorzuwerfen. Wer in der westlichen, freiheitlichen und gleichberechtigten Welt erwartet, daß eine erwachsene Frau keine Vergangenheit hat, ist naiv. Und Du bist auch nicht verpflichtet, ihm Rechenschaft über alles vorzulegen.
Wenn er eine keusche Jungfrau ehelichen will, dann muß er sich in den entsprechenden Millieus umsehen. Und wenn er ein Problem damit hat, daß es im Leben einer Frau vor ihm Männer gab, und sie auch mal Spaß hatten, dann ist es an ihm, damit klarzukommen, oder die Konsequenzen zu ziehen.
Deine Geschichte liest sich, als wenn Du das Problem anfangs wegignoriert hast. Vermutlich hattest Du Deine Gründe dafür. Ändert aber letztdenlich nichts, es ist nun wie es ist.
Ich wünsche Dir alles Gute, und daß Du die richtige Entscheidung triffst.
Nachtrag:
"um die Beziehung kämpfen": Ein Kampf ist sinnlos, wenn dieser (bzw. Du) keinen Einfluss darauf hat, ob Du das erreichst, was Du damit bezwecken willst.
Und wenn das, was Du bisher getan hast, nichts geändert hat, dann wird "mehr davon" es auch nicht tun.
Auf Deinen Fall gemünzt: Du fühlst Dich schlecht (verständlicherweise), weil er Dich wegen Deiner Abenteuer in der Vergangenheit geringschätzt, Dich beleidigt und Dir Vorwürfe macht.
Denkst Du, Du könntest einen Weg finden, seine Einstellung zu der Tatsache, daß eine Frau früher ein paar unverbindliche Sexaffären hatte (und tätowiert ist), und zu welchem Urteil/Verhalten seinerseits diese führt ("er gibt mir halt das Gefühl weniger Wert zu sein"), zu ändern/verbessern?
Miteinander Reden, ohne Vorwürfe oder Forderungen, sondern was dies oder jenes mit einem selber macht, wie man sich dabei fühlt, was man sich vom anderen wünschen würde, um sich besser/glücklicher zu fühlen ("Ich-Botschaften"), könnte tatsächlich helfen. Das alleine zu schaffen, wird wahrscheinlich schwierig sein, da man als Beteiligter (und ebenfalls verletzter) leicht wieder in die alten Muster fällt, und seine Neigung, bei einer vermeintliche Kränkung abzuhauen oder zu schmollen, wird es nicht leichter machen.
Eine Paartherapie kann (je nachdem, wie einfühlsam und erfahren der/die Durchführende ist) diese alten Muster aufbrechen und zu neuen Betrachtungsweisen und besserem gegenseitigem Verständnis und dadurch auch mehr/erneute Wertschätzung führen. Hierzu muß aber beiderseits Bereitschaft bestehen, eigene bisherige Denkroutinen, Reaktionen und daraus resultierendes Verhalten in Frage zu stellen und als mögliches Teil des Problems zu erkennen, sowie der Wille und die Bereitschaft, diese aufzubrechen und zu ändern.
Ansonsten ("Aber ICH bin doch im Recht, ER/SIE soll sich ändern!) wird auch dieser Weg scheitern.
Eine Erfolgsgarantie gibts nicht. Daher mußt Du entscheiden, ob ein realistischer Weg besteht und wieviel Aussichten Du siehst, die Umstände zu ändern und ob bzw. wieviel weitere Zeit, Energie, Frust, Schmerz Dir die Chance, die Du Dir ausrechnest, Wert ist.
Fuer mich haette schon eine Trennung im Raum gestanden, als er alle intimen Details aus voran gegangenen Beziehung wissen wollte, und dann auch noch dein Handy durchsucht hat. Da haettest du gewaltig an der Reissleine ziehen sollen.
Von einem Partner wie von dir beschrieben, wuerde ich mich zivilisiert trennen, da ihr ja aufgrund des gemeinsamen Kindes noch jahrelang in Kontakt bleiben werdet. Jemanden in der Beziehung mental unter Druck zu setzen ist ein nogo. Dann lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Bekommt auch dem Kind besser. Alles Gute.
Danke für deinen Rat. Der Trennungsgedanke war damals da, natürlich aber auch viel Liebe, da er natürlich auch sehr gute Seiten hat. Sonst wär ich ja schon weg gewesen. Ich hab damals natürlich auch nicht alles erzählt was ich so getrieben habe aber klar rechtfertigt das nicht sein Verhalten bis in die Gegenwart. Er ist auch religiös aufgewachsen und eher prüde.
Wer sagt das ich was verheimliche? Es gibt nichts mehr auf den Tisch zu legen. Es ist alles gesagt, Monate lang ausdiskutiert.. Ich mein er hat sogar eine Liste erstellt von alles ehemaligen Partnern- wie krank ist das? Irgendwann muss man auch mal gut sein lassen und wenn er sich in die Person verliebt hat, die ich heute bin m, sollte das Thema Vergangenheit absolut keinen Raum mehr bekommen. Wie du schon sagst, man ist heute einfach ein anderer Mensch als vor vielen Jahren.