Transformator Verwirrung?
Moin,
ich hätte mal eine Frage zum Ausgang eines Transformators.
Angenommen wir transformieren mit einem Windungsverhältnis von 10:1.
Das würde ja heißen, dass die Stromstärke am Ausgang 10x höher ist, als an der Primärspule. Die Spannung dann ja 10x kleiner. Verluste werden vernachlässigt.
Ich verstehe nun nicht, wie an der Sekundärspule ein höherer Strom sein kann, obwohl doch die Spannung niedriger ist.
Alles was in Reihe der Sekundärspule geschaltet werden würde, hätte ja einen ziemlich hohen Strom, obwohl die Spannung ja runtertransformiert wurde.
Ich schätze ich habe hier irgendwo einen Denkfehler.
Vielen Dank!
2 Antworten
Durch einen Trafo wird die Leistung P=U*I nicht verändert, sondern nur die Spannung. Wenn die Spannung demnach um das Zehnfache verringert wird, muss automatisch der zehnfache Strom fließen, um die selbe Leistung zu haben.
Dieses Prinzip wird übrigens bei Hochspannungsleitungen angewendet. Die Spannung wird extra hoch transformiert, damit die Leistung (und damit elektrische Energie) möglichst verlustfrei transportiert werden kann. Der Leiterwiderstand hängt nämlich von der Stromstärke ab, nicht aber von der Spannung.
Vielen Dank für die schnelle Antwort!
Kein Ding, gerne.
Die Sekundärspannung liegt an, durch den Widerstand ergibt sich die Sekundärstromstärke, welche wiederum die Primärstromstärke bestimmt. Der Widerstand nimmt sich den Strom, den er braucht - zumindest bei einer Spannungsquelle, wie es die meisten sind.
Die Sekundärspannung liegt an, durch den Widerstand ergibt sich die Sekundärstromstärke, welche wiederum die Primärstromstärke bestimmt.
Das war der Knackpunkt, danke.
"Ich verstehe nun nicht, wie an der Sekundärspule ein höherer Strom sein kann, obwohl doch die Spannung niedriger ist."
Die sekundäre Stromstärke ist 10 mal so groß wie die primäre Stromstärke, weil die Spannung 10 mal so klein ist, nicht "obwohl".
Wenn wir die Verluste vernachlässigen, dann ist die Leistung auf primärer und sekundärer Seite gleich. Und es gilt Leistung = Spannung mal Stromstärke. Bei gleicher Leistung müssen sich also die Stromstärken umgekehrt verhalten wie die Spannungen.
Das ist so ähnlich wie beim Hebelgesetz: Die Wege verhalten sich umgekehrt zu den Kräften. Oder Beispiel Gangschaltung: Die Drehzahlen verhalten sich umgekehrt zu den Drehmomenten.
Vielen Dank für die schnelle Antwort!
Ja das ergibt auf jeden Fall Sinn, auch für mich.
Aber wenn man nun einen Widerstand an die sekundärspule anschließt. Dann fließt durch diesen ja ein hoher Strom. Genauer gesagt genau der Strom, der die sekundärspule abgibt.
Wenn man jetzt U=RI anwendet kommt man ja aber aufgrund des hohen Stroms auch auf eine hohe Spannung.
Darin liegt meine Verwirrung