Toilette im Cockpit

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Hallo, 

so eine Überlegung gab es schon länger, z. B. für die Langstreckenflieger eine getrennte Einstiegstür für den Bereich Cockpit, Crewrest und einer zusätzlichen Toilette. 

Dadurch wäre das Cockpit komplett von der Kabine getrennt. Ich habe mal vor Jahren eine Designstudie dazu gesehen.

Nachteile wären natürlich das vermehrte Gewicht, auch durch eine zusätzliche Küche und umständliches Handling bei der Wartung (immer raus aus dem Cockpit, Treppe runter, nächste Treppe wieder hoch in die Kabine und dann das Ganze rückwärts, vielleicht nur für einen Test - möglich, aber umständlich. Und nur eine Toilette alleine würde ja das Problem nicht lösen. 

Und die Abmessungen des Flugzeugs und damit die weltweit genormten Abstellpositionen müsste man ändern. Das war zu der Zeit wohl alles kein Thema. Mal sehen, was die Zukunft bringt. 

Was würde das - bezüglich eines Ausrasters eines der Piloten - ändern? Der sitzt auf der Schüssel und der zweite Mann bringt den Flieger in den Sturzflug. Dann hebt es den auf der Toilette von der Schüssel und er klebt unter der Decke oder an der Rückwand. Und da sind 4 m mit Tür genauso weit weg wie 1 m direkt im Cockpit. Nein, das ist unrealistisch. 

Bleibt das Thema Entführung und Enfährungen hat es ja - gerade zu Zeiten der PLO in den Siebziegern - reichlich gegeben. Ansage ist, dass das Cockpit grundsätzlich nicht zu öffnen ist, egal, was in der Kabine auch passiert; ist ja auch logisch, denn sonst würde die HiTech-Tür ja keinen Sinn machen. 

Ich denke aber, die Flugzeughersteller, Luftfahrtbehörden und Airlines wären für eine gute, preiswerte und schnell umsetzbare andere Lösung sicher dankbar. Also lass Dir mal etwas einfallen. Neben dem Aspekt des Geldverdienend könntest Du die Sicherheit signifikant erhöhen - vielleicht. Seit Einabu der Türen ist die Chance auf eine Entführung enorm gesunken, also hat sich das Konzept ja wohl schon bezahlt gemacht. 

ThomasAral 
Fragesteller
 07.05.2015, 22:46

gute Ausführung. Aber: wie berichtet wurde hat der ausgesperrte Pilot wohl noch 8 Minuten oder mehr Zeit gehabt einzugreifen. Wäre er im Cockpit auf der Toilette, denke ich hätte er es geschaft. Aber nicht mit Sicherheitstür draußen. Er hat sogar versucht mit Gewaöt die Tür aufzubrechen obwohl er ja hätte wissen müssen dass das nicht geht. Denn wenn das ginge, was hätte es dann gebracht gegen Terroristen die wesentich stärker als ein Pilot sein dürften. Und dann die Sache mit dem rein- und rauslaufen aus dem Cockpit. Wenn doch der Pilot ab und zu rein und raus geht bzw. auch Personal rein- und raus --- was hindert dann einen Terroristen das abzuwarten und exakt in dem Moment einzudringen. Aber umgekehrt. Wenn man nun es erfolgreich schafft die Terroristen draußen zu halten. Diese draußen die Leute umbringen. Ist das wirklich sinnvoll. Am Schluss landet das Flugzeut nur noch mit den Piloten und den Terroristen an Board und über 120 andere Leute sind tot. Wären sie ins Cockpit gelassen worden, hätten sie das Flugzeug wohl irgendwohin entführt aber keinen umgebracht. Hier herrscht wohl aber die Meinung die meisten Entführer sind solche in der Art von 9-11 die möglichst viele Leute umbringen wollen, inkl. sich selbst. Das ist aber falsch.

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rudim1950  08.05.2015, 22:10
@ThomasAral

Hi, die Geschichte von Flugzeugentführungen scheinst Du aber nicht gelesen zu haben, oder?

Und was ihr immer alles besser wisst als die Fachleute, ist schon erstaunlich. Da könntet ihr doch Karriere bei den Sicherheitsbehörden bzw. Flugzeugherstellern oder Airlines machen.

Was machst Du, wenn Du vor einer geschlossenen Tür stehst und willst rein?

  1. Der erste Reflex ist doch, gegen die Tür zu klopfen - oder hast Du noch nie vor der geschlossenen Toilettentür eines Dixiklos gestanden?
  2. Namen rufen
  3. Klopfen
  4. Gegen die Tür hämmern
  5. Geht alles nicht, bleibt der Griff zur Crashaxt.

Zumal dem PIC dann wohl schon bewusst wurde, dass im Cockpit irgendetwas nicht stimmen kann; auch wenn er vielleicht nicht wusste, was. Aber dass das Flugzeug dann in den Sinkflug überging, könnte der PIC schon bemerkt haben.

Nachher ist man immer schlauer, vor allem die Unbeteiligten. Vielleicht sollte man dem Cockpit eine App aufs Diensthandy spielen, mal kurz hier bei GF nachzufragen, was zu tun ist.

Und wieso sind Terroristen "wesentlich stärker als ein Pilot"? Den Sinn dieser (unbewiesenen) Behauptung verstehe ich nicht.

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ThomasAral 
Fragesteller
 07.05.2015, 23:03

das Problem ist, dass sie nicht einfach eine Idee umsetzen dürfen wie sie wollen, sondern die Internationalen Richtlinien einhalten müssen --- und diese werden seit 9/11 zum großen Teil von den USA bestimmt. Auch wenn jetzt einige hier meinen die haben mit den Richtlinien nichts zu tun. Am Anfang hatten sie sogar einen bewaffneten Sicherheitsbeamten im Flugzeug der unerkannt sein sollte. Aber: für gewiefte Entführer blieb das natürlich nicht unerkannt und so wurden dem Sicherheitsbeamten an Board die Waffe weggenommen und dann mit dieser Waffe die Entführung durchgeführt --- also typischer Fall von: Mann wie doof kann man sein solche Regeln einzuführen. Die meisten Regeln sind quatsch und im besten Fall haben sie 0-Auswirkuing. Oft jedoch sogar wie in diesem Fall werden die neuen Regeln dazu genutzt weitere Verbrechen durchzuführen die so früher gar nicht möglich waren.

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rudim1950  08.05.2015, 22:24
@ThomasAral

Das verstehe ich mal wieder nicht: "Am Anfang hatten sie sogar einen bewaffneten Sicherheitsbeamten im Flugzeug der unerkannt sein sollte."

Es gibt auch heute noch Air Marshals bzw. "Flugsicherheitsbegleiter", wie sie im besten Amtsdeutsch bei der Bundespolizei heißen. Und die gibt es nicht erst seit 9/11; da sind einige Leute schlecht oder gar nicht informiert.

Und wenn Entführer einem FSB die Waffe abnehmen, hat der seinen Job nicht gut gemacht. Aber dann sollte man wenigstens dafür sorgen, dass der Entführer nicht ins Cockpit kommen kann. Entführungen haben ja seit Einführung von FSB auch nachgelassen, vor allem, nachdem sich die El Fatah aus diesem Geschäft zurückgezogen hatte.

Was mit 9/11 passiert, war eine neue Qualität der Entführung, aber auch die ist mit Installation der Türen gegen Null gegangen. Und wie fast immer bei den selbsternannten GF-"Experten", fehlt das wirkliche Wissen:

"Die meisten Regeln sind quatsch und im besten Fall haben sie 0-Auswirkuing."

Dass sie Quatsch sind, ist mal wieder eine Behauptung, die einfach so im Raum steht - und wenn die Regeln keine Auswirkung hat - also dadurch keine Entführung stattfindet - ist es doch gut. Umgekehrt wäre es schlimmer.

Aber wie gesagt, es bleibt Dir unbenommen, dem LBA gegenüber die ultimative Lösung anzubieten. Die sind bestimmt für jede umsetzbare Info dankbar. Wende Dich an Frau Loga von der Abteilung "S" - Luftsicherheit.

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Dann können maximal die Passagiere sterben, es ist aber theoretisch nicht möglich, dass sich 9/11 noch einmal wiederholt. Bei einem zweiten 9/11 würden die Passagiere auch sterben, aber eben noch viele weitere Menschen.

ThomasAral 
Fragesteller
 06.05.2015, 23:02

es gibt nicht nur selbstmord entführer .. es gibt mind. 1000 mal soviele "normale"

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Ja genau das, die Piloten bleiben im Cockpit und lassen die Terroristen die Passagiere umbringen, denn wenn das Flugzeug über einer Stadt zum Absturz gebracht wird, sterben noch viel mehr Menschen.

Das ist im Luftfahrtgesetz und auch schon lange in der Seefahrt so fest geschrieben. Ein Schiffs- oder Flugzeugkapitän entscheidet über Leben und Tod an Board. Das sind ganz alte Gesetze die sich bis heute gehalten haben. Wenn dir das nicht passt, steig in kein Flugzeug und auf kein Schiff.

Flugzeugentführungen kamen und kommen relativ häufig vor. Flugzeugabstürze in Selbstmordabsicht des Piloten alle 10 - 20 Jahre einmal. Da gibts tatsächlich Beispiele und einen Wikipediaartikel zu.

Daher macht es mehr Sinn, Maßnahmen gegen Entführer, als gegen die Piloten zu treffen.

ThomasAral 
Fragesteller
 08.05.2015, 19:32

da würden aber ziemlich viele arbeitsplätze dran hängen, wenn jetzt zumindest in ländern in denen den passagieren das bekannt ist nur noch die allerdringlichsten flüge wahrgenommen werden ... also sprich: nur noch weniger als 1 promill des jetzigen flugaufkommens.

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Das ist ein Thema über das kann man jahrelang diskutieren Tatsache ist wenn einer sich umbringen möchte dann schafft es auch irgendwie Man muss nur hoffen dass es nicht noch einmal passiert

Zum ersten: Ein Cockpit ist zu eng, um dort eine Toilette unterzubringen.

Zweitens: Dass ein Co-Pilot sich umgebracht hat, als der Pilot für den Gang zur Toilette das Cockpit verließ, ist ungefähr einmal in der Geschichte der Luftfahrt aufgetreten, vor wenigen Wochen.

Drittens: Ob der Pilot das COckpit tatsächlich für die Toilette verlassen hat, ist nur eine Schätzung.

Viertens: Eine weitere Toilette ist schwer und muss gereinigt werden.

Fünftens: Die Piloten sperren sich aus gegenüber Unruly Passengers und verrückten Terroristen. Bei Flugzeugentführungen müssen Piloten die Entführer sogar ins COckpit lassen, wenn sonst das Leben der Passagiere auf dem Spiel steht.

Sechstens: Die Amis haben sich gar nichts dabei gedacht, falls du auf den Germanwings-Flug anspielst: Bei dem Airbus haben die Amis nirgendwo mitgeholfen, das ist ein europäisches Projekt. Wenn es dir nicht passt, dass die einzigen Leute mit FLugerfahrung an Bord etwas mehr Sicherheit genießen, darfst du dich gern hier beschweren: http://www.airbus.com/tools/contacts/

Lelant  07.05.2015, 06:56

Zu Punkt zwei, das ist in den letzten (ich meine) dreißig Jahren genau 10 weitere Male passiert. Also kein Einzelfall. Ansonsten gebe ich dir voll und ganz Recht!

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SpitfireMKIIFan  07.05.2015, 14:15
@Lelant

Pilotensuizid ja. Meist aber, als der Pilot im COckpit war bzw. das Cockpit nicht für den Gang zur Toilette verlassen hat. Und nur darum ging es ja ;)

Mal abgesehen davon, 10 Abstürze sind in der Statistik unter ''Sonstige'' verbuchbar.

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Thespanishman  07.05.2015, 22:44

Piloten dürfen das Cockpit NIEMALS für Terroristen öffnen. Selbst wenn alle Flugbegleiter etc. getötet wurden.

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SpitfireMKIIFan  10.05.2015, 19:37
@Thespanishman

Es geht hier um Entführer, nicht um Terroristen. Abgesehen davon, wenn das Leben der Passagiere auf dem Spiel steht, gibt es Ausnahmeregelungen.

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