Tierquälerei oder was soll das sein?
Gestern sind meine Beste Freundin und ich zu ihrer Tante nach Spanien geflogen. Hier angekommen, haben wir irgendwann am Nachmittag (hinter einem Feld hinter dem Haus der Tante) eine Art - es tut quasi schon weh es so zu nennen - Koppel oder so gesehen. Es war nicht sonderlich groß, der "Zaun" war aus Eisenstangen die mit Draht oder ähnlichem zusammengebunden waren (die Spitzen Enden des Drahtes nach innen, also Richtung Pferd zeigend) und es gab auch einen kleinen Unterstand. Eine einzelne Stute stand auf dieser Koppel, und diese war total ausgehungert, und jetzt, einen Tag später - liegt hier immer noch kein Futter. Die Tante meiner Freundin meinte, das ganz selten Mal jemand vorbeischaut, und denen was zu essen gibt (auf einer anderen, viel viel größeren Koppel, standen noch zwei Pferde, allerdings ist die Koppel komplett vertrocknet, also haben die auch nicht mehr zu essen), allerdings nicht oft. Das Wasser ist dreckig wie sonst was, die Pferde stehen quasi in ihrer eigenen Sche***, bis auf die Stute, bei ihr ist kaum was. Meine Freundin und ich haben die Theorie, das sie einfach zu wenig zu essen hat, und demnach... Ein kleines Haus/Stall mit vier Boxen ist auch dort, aber die Boxen sind unbenutzbar, die eine hauptsächlich, weil Heu/Stroh drin ist, in einer anderen liegen Knochen von Tier- Beinen (Keine Pferdebeine, es sind Paarhufer - Beine), Eimer mit Wasser und anderes komisches Zeug. Direkt hinter dem Unterstand der Stute ist eine Art Unterstand für Stroh. Sonderlich viel scheinen die davon aber nicht zu bekommen. Wir können auch keine Trensen oder Sättel finden, was uns aber eher erleichtert hat, dafür fanden wir aber Halfter, die zum Teil mit Draht an kaputten stellen wieder zusammengebunden wurden. Jetzt sind wir am überlegen, was wir tun sollen. Einerseits können wir ihnen ja nicht einfach etwas zu essen geben, weil 1. wenn sie jetzt zu viel essen, nachdem sie so ausgehungert waren, könnten sie krank werden, 2. sie ja nicht uns gehören, sonder jemanden den wir nicht kennen. Und der offensichtlich keine Ahnung von Tieren hat. Meine Freundin hat versucht den Pferden einen Eimer Wasser zu geben, also, sie ist mit einem Eimer voll Wasser dort hin, aber die Pferde schienen eher verwirrt zu sein, getrunken haben sie nichts. Wie gesagt, sie haben sehr dreckiges Wasser auf ihren Koppeln, aber naja. Außerdem haben, zumindest zwei, bei der einen sind wir uns noch nicht sicher, ein Brandzeichen, dazu kommt gleich aber noch eine andere Frage. Wir haben hier jetzt aber nur von der einen Stute Bilder, von den anderen Pferden die Bilder waren zu groß. Leider war auch das Bilder von dieser komischen Box zu groß. ** Also, was können wir tun?**
15 Antworten
So sch* es auch ist, das ist in Spanien Gang und Gäbe. Spanien ist pleite, fast genauso wie Griechenland. die Leute haben kein Geld für ihre Pferde, aber keiner kauft welche. Also lassen einige sie einfach frei (also Achtung auf den Straßen bitte! Dort stehen sie frühs und abends gerne herum!) oder sie lassen sie abhungern. Das siehst du ja gerade selbst, wie sie das tun. Das Problem an der Sache ist, gesunde Pferde kauft keiner. Es hat ja keiner Geld dafür und warum sollten Deutsche spanische "normal"-Pferde kaufen wenn sie dies auch hier in Deutschland tun können (hat man ja keine Importnervereien). ABER arme Pferde, die werden gekauft. Liebend gern von Deutschen, die wollen ja "was Gutes tun!". Viel zu viele Menschen wollen unbedingt ein Tier "retten" und zahlen für ein "armes Pferd" viele tausend Euro. So abstrakt das ist, viele Deutsche legen gut und gerne 4.000 bis 10.000€ auf den Tisch um den "bösen Besitzern" die "armen, abgemagerten Pferde" abzukaufen. Für die spanischen Pferdebesitzer natürlich super. Sie binden das Pferd irgendwo in der prallen Sonne an (oder stellen sie auf eine futterlose Koppel) und warten einfach ein paar Wochen bis Monate. Keine Futterkosten, kein Wasserschleppen, nichts abmisten müssen... perfekt oder? Keine Kosten und am Ende zahlen dumme Ausländer ein paar tausend Euro für ein Pferd, das sie im gesunden Zustand nicht mal ansehen würden.
Falls du diese armen Pferde kaufen willst (oder eine Petition starten usw.) dann läufst du diesen dreisten Menschen direkt in die Arme. Eine Lösung zu finden ist sehr, sehr schwer, denn das fände schon beim Wohlhaben der Einwohner an. Vllt findest du eine spanische Organisation vor Ort, die den Besitzer die Pferde abschwatzen - ohne was zu zahlen. Solltest du den Besi treffen mach dich darauf gefasst dass er dir erzählt dass die Pferde bald zum Schlachter kommen. Das typische Druckmittel eben.
Lass dich davon nicht beeindrucken. Ich weiß nicht, ob ich das mit ansehen könnte bei den Pferden, aber man muss. Wenn du den Leuten Geld gibst unterstützt du dieses Tun. Wenn du helfen willst, hilf den Tierschutzorganisationen dort, die können Hilfe gebrauchen.
Das Abschwätzen wird wahrscheinlich nicht klappen. Die Pferde sehen noch nicht so schlecht aus. Gib ihnen noch zwei Monate und die nächsten deutschen zahlen 8.000€ für die Pferde damit sie sie "retten" können. Die werden die nicht einfach rausrücken.
Tierschutzgesetz gibt's auf dem Papier. Aber wer interessiert sich für ein paar alte Gäule wenn anderswo die Menschen weder Arbeit noch Geld haben und die Kriminellen immer mehr werden weil die Leute keine Alternative mehr sehen? Den Menschen geht's schlecht, und den Tieren noch mehr. Aber erstmal geht es um die Menschen.
Ich versteh dich gut. Wenn ich dort wäre würde ich die Pferde wahrscheinlich auch mitnehmen wollen. Stünde ich den Gäulen gegenüber würde ich wahrscheinlich noch zahlen. Aber berufe dich auf deine Vernunft. Egal wie du es drehst, es ist keine gute Idee.
Und die Pferde zu nehmen, sei es umsonst oder gegen Geld, kann ich dir absolut nicht empfehlen. Eine Freundin von mir hat diesen Fehler gemacht. Ich will nicht sagen sie bereut es in dem Sinne, dass sie das Pferd wieder weghaben will, aber sie bereut es so, dass sie es unter allen Umständen nie wieder tun würde. Die Pferde können nichts, sind oftmals sehr krank (z.T. auch chronisch durch den dauerhaften Futter- und Bewegungsmangel), zeigen sich im Umgang und im Herdenverband sehr problematisch. Das Pferd meiner Freundin ist derart futterneidisch, dass es sogar auf der Weide andere Pferde hetzt und prügelt. Er kannte nichts, hat getreten und gebissen, war dauernervös etc. Geritten muss er schonmal gewesen sein, denn er hat einer vernarbte Nase und lässt sich erst jetzt, 5 Jahre später, reiten. Zuvor war der Sattel ein rotes Tuch, der Reiter ein Gegner, kein Freund. Wenn man ganz viel Ahnung hat, dann bekommt man das hin. Wenn man Erfahrung mit solchen Pferden hat und ein paar hunderttausend Euro auf dem Konto hat um das alles finanzieren zu können. Aber sonst rate ich jedem ab. Es ist gefährlich, teuer und die meisten verzweifeln daran.
Würden die Deutschen, die "arme Pferde retten wollen" ihr Geld nicht bei den dubiosen Pferdebesis lassen, sondern bei den Tierschutzorganisationen und Gnadenhöfen, dann würden die Besis ihre Pferde dort direkt abgeben oder abnehmen lassen statt Geld zu verlangen. Aber wen interessiert noch Vernunft? ;) Lass die Pferde wo sie sind und versuche eine Tierschutzhilfe zu informieren. Die Polizei lacht dich da nur aus. Ich glaube nicht, dass es was bringt.
Ich wünsche dir gutes Durchhaltevermögen! Das ist nicht leicht, sowas mit anzusehen
Spanien ist nicht gerade für seine Tierliebe bekannt, Hunde werden jährlich in großen Stückzahlen nach Deutschland geholt - ich bin dagegen - um nicht getötet zu werden. Man ist halt gleichgültig, Katzen und Hunde werden nicht katriert, so können sie sich ungehemmt vermehren. Vor gefühlten 30 Jahren waren Esel und Mulis die bedauernswerten Tiere, die völlig abgemagert irgendwo angebunden vegetierten, Man hatte jetzt Autos, die Tiere hatten ausgedient, sie wurden eh nicht gut behandelt. Zu den Pferden: Könnte doch sein, der Besitzer hat keine Arbeit mehr und das Futter kostet doch.
Wie gesagt, da steht ein Unterstand voll Stroh, und nach Resten auf dem Boden zu urteilen bekommen sie genau das zu fressen. Wir hatten auch überlegt, das der Besitzer verstorben ist und sich ein Verwandter, der sich nicht so dafür interessiert, sich jetzt um sie kümmern soll... Und Esel haben wir auch viele auf der Fahrt vom Flughafen gesehen :(
Ihr oder die Tante könntet einen Zettel beim Stall anbringen und darauf hinweisen, dass ihr eure Hilfe anbietet! Ob es erlaubt wäre sie zu füttern/tränken und etwas zu pflegen…mit Tel Nr. dann könnte er/sie sich melden, wenn er will. Mit Heu und Wasser kann man glaubs nicht viel falsch machen, besser als dass sie verhungern!
Irgendwie müsst ihr doch den Besitzer herausfinden können. Falls nicht, würde ich an eurer Stelle mal Kontakt zu einer Tierschutzorga (oder einem Pferdehalter vor Ort) suchen, der die Haltung mal real vor Ort (und mit den Gegebenheiten in Spanien) anschauen kann.
Die Koppelumzäunung sieht zwar etwas gruslig aus, aber Verletzungen kann man an den Pferden ja jetzt auch keine erkennen.
Die Pferdehaltung in Spanien wird sich doch etwas von der in Deutschland unterscheiden, bei uns ist ja auch nicht jeder Pferdestall ein optimaler Vorzeigestall.
Ich würde auch nicht gleich tierquälerische Absichten unterstellen, sondern man weiß ja wirklich nicht, ob die Besitzer der Pferde möglicherweise finanzielle Probleme haben. Ich bezweifle auch, dass alle solche Pferdebesitzer ihre Pferd in der Absicht, es möglichst teuer an einen gutgläubigen Touristen zu verschachern, einfach irgendwo sich selbst überlassen, sondern vielleicht wirklich am kämpfen ist, sich und seine Familie zu erhalten.
Natürlich kann man einwenden, dass man selber lieber unter eine Brücke schlafen und sich von Wasser und trocken Brot ernähren würde, bevor es seinem Tier schlecht geht, aber wie gut man so einen Vorsatz umsetzen kann, lässt sich leider erst feststellen, wenn man tatsächlich mal in so einer Situation (die für uns oftmals kaum vorstellbar ist) ist. Vielleicht hat der Besitzer Kinder oder kranke Angehörige, für die er noch aufkommen muss.....
Ich hab auf jeden Fall - auch hier in Deutschland - schon viel schlimmere Zustände gesehen. Bei Missständen hinzuschauen, ist schon gut, aber man sollte abwägen, ob es sich tatsächlich um einen Missstand handelt, oder man nicht eher regionale Gepflogenheiten anprangert, um seine Deutschen Wertvorstellungen durchzusetzen....
Das kann schon sein, aber würde er/sie die Pferde dann nicht verkaufen? Dann könnte er/sie seine Familie und sich selbst verpflegen, ohne sich Sorgen machen zu müssen...
In Spanien herrscht derzeit eine Wirtschaftskrise. Keine Ahnung, in welcher Gegend von Spanien du dich derzeit aufhältst, vielleicht ist sie dort ein wenig schlimmer als in anderen Gegenden, sodass sich keiner mehr Pferde leisten kann (oder mag)?
Das kann dir eventuell die Tante sagen.
Wie gesagt, sollte man wirklich nicht vergessen, dass in Spanien - vielleicht gerade in ländlichen Gegenden - ganz andere Maßstäbe an Pferdehaltung herrschen, wie bei uns in Deutschland.
Ja das ist in den südlichen Ländern leider ein riesiges Problem . Die Menschen dort haben dort einfach einen anderen Bezug zu Nutztieren. Wo es Menschen nicht gut geht , geht es Tieren erstrecht schlecht . Toll das ihr nicht weg guckt ! Meldet das einer Tierschutz Organisator vor Ort . Mehr Werdet ihr nicht erreichen können . Selbst wenn ihr denen jetzt Futter gebt , wird das Leid ja weiter gehen wenn ihr Weg seit . Oder fragt die Leute direkt warum die Tiere so aussehen ( aber freundlich ) . Vllt sind es Moment Aufnahmen , Vllt sind sie alt , oder oder . Ich wünsche den Tieren das ihr es schafft das sie besser leben können !
Danke für den Tipp! Aber momentan ist das aussehen leider nicht, meine Freundin kommt schon sehr lange her und meint, die sehen auch schon sehr lange so aus. Und bis jetzt haben wir niemanden gesehen, der zu den Pferden gegangen ist. (und mal ganz nebenbei, wir sprechen beide kein Spanisch xD)
Ja dann nehmt die Tante doch mit . Die Leute vor Ort können es ;-) ich finde es beschämend das es sowas noch gibt ! Sind die Hufe denn gemacht ?
Bei trockenem Wetter brechen Hufe schonmal.
Und Nägel können noch vom beschlagen drin sein...
Ok das klingt nach " abgestellt und ausrangiert" . Ich würde es melden und den Tieren zumindest Futter über den Zaun werfen . Am besten Heu
Da hast du wohl recht. Meinst du wir könnten es schaffen ihm die 'abzuschwätzen' (meine Mutter wird mich dafür zwar hassen, aber... xD). Gibt es in Spanien eigentlich eine Art Tierschutzgesetz? Sonst würde es ja leider auch nichts bringen die Polizei zu rufen...