Sollte ich mit dem Pferd auf der koppel arbeiten?

4 Antworten

Es ist sehr schwer mit Pferden auf der Koppel zu arbeiten, das ist das gleiche wie wenn du an deinem Freizeitaufenthalt arbeiten müsstest, z.B im Freibad.

Reiten geht manchmal, aber Freiarbeit ist nur bei einem sehr gut ausgebildeten Pferd m.M.n. möglich.

Arbeite auf Feldwegen oder einem geschotterten Vorplatz, ist immer noch besser als die Freilaufkoppel vom Pferd.

Dahika  31.07.2019, 12:18

ich finde es respektlos dem Tier gegenüber. Es muss seinen Platz haben, wo es nur Pferd sein kann. Ohne uns Menschen.

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es kommt darauf an.

wenn du auch sonst in natural horsemanship mit dem pferd freiarbeit machts, gehts.

die sache ist einfach, dass du für dein pferd so interessant bist, dass es das fressen von sich aus unterbricht und auf deine einladung zu dir kommt. pferde unterbrechen ihr fressen in der regel problemlos für dinge, die sie spannend finden. deine aktion mit dem pferd muss so spannend bleiben, dass das pferd von sich aus mitmacht.

für diese art der freiarbeit kein halfter, kein strick, allenfalls ein target und einen klicker verwenden. nicht longieren. du kannst mit ein paar einfachen "führ"übungen beginnen, bei denen das pferd ohne halfter NEBEN dir im schritt läuft. sobald ihm diese übung aber langweilig wird, wird es wieder fressen gehen. da ist es wichtig, die intention einen winzigen moment vor dem pferd zu erkennen - und es dann zum beenden der übung zu den andern wegzuschicken.

du musst die reihenfolge der ränge genau kennen und beachten. zunächst musst du den hochrangigen pferden "guten tag" sagen - sie werden sonst stören kommen, also ihr recht einfordern, das interessante zuerst machen zu dürfen. 

du darfst dein pferd nie mit hilfe von leckerbissen aus der gruppe holen und auch nicht mit leckerbissen einladen. das kann gefährlich werden, weil die ranghohen natürlich darauf bestehen werden, ihre rangfolge beizubehalten - die gilt auch beim futter - und dann kanns rempeleien geben. das kann für dich unangenehm bis gefährlich werden.


zum zweiten teil deiner frage: man unterscheidet heute im sprachgebrauch nicht mehr zwangsläufig zwischen koppel und weide.

koppel bezeichnet in der militärischen reitersprache eine gruppe von pferden, die zum wechseln ermüdeter pferde gegen frische mitlaufen. in der regel sind diese mittels seilen an den halfter miteinander GEKOPPELT.  ein koppel pferde sind also die, die zur verwendung bereitgehalten werden. entweder laufen sie mit oder - sie werden in einer "koppel" umzäunt - entweder unterwegs mittels mobiler zaunanlage oder daheim am haus in einem kleineren gehege, das grasbewachsen ist oder auch nicht. die koppel ist also der auslauf für die pferde, die zur verwendung bereit stehen. die grösse einer koppel ist nicht zwingend klein oder kleiner. eine koppel kann auch riesig sein. handelt es sich um eine koppel, die nicht unterwegs ist, ist sie in der regel FEST UMZäUNT. daher gibts einen koppelzaun, ein koppelgatter etc.

eine weide bezeichnet grundsätzlich ein grösseres gelände, auf dem pferde (oder andere tiere) quasi ihre freizeit haben. stuten mit fohlen grasen auf einer weide, dann gibts die fohlenweide, die hengstweide, die aufzuchtweide, die rentnerweide. das sind üblicherweise weitläufige wiesenflächen - oder auch waldweiden, auf denen sich eine grössere gruppe von tieren recht frei bewegen kann. die weide wird auch nicht andauernd gewechselt (wie eine abgefressene koppel), sondern die futtermenge langt in der regel so, dass vielleicht zwei mal im monat umgestellt wird. das umstellen oder umtreiben von einer weide auf die andere ist ja eine recht aufwendige angelegenheit.

eine besonderheit stellt die alm- oder alpweide oder auch teils die marschweide dar. hier muss das gelände nicht zwangsläufig eingezäunt sein, sondern die tiere haben ein grosses territorium zur verfügung, auf dem sie entweder ganz frei laufen oder von einem hirten betreut werden.

mit schafen und teils auch ziegen gehen hirten noch heute auf eine sogenannte "zugweide" oder "wanderweide". bei der zugweide geht der hirte mit den tieren in die nähere umgebung auf chausseen oder abgeerntete felder und kehrt am abend mit den tieren heim (oder belässt sie auf einer selbst gezäunten "koppel" in der nähe) und geht selbst zum schlafen heim. bei der "wanderweide" zieht der hirte mit den tieren über mehrere wochen über abgeerntete felder und chausseen und bleibt nachts bei den tieren, die gezäunt werden im zelt oder schlafsack. das "zug- und wanderrecht" für schäfer ist übrigens noch heute gesetzlich verankert (zumindest in deutschland, der schweiz und österreich).

also: in einer koppel werden pferde gehalten, die parat gehalten werden, auf einer weide bewegen sich die tiere mehr oder weniger in freiheit.


Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Ich mache es nicht. Mein Pferd hat auf der Koppel/Weide dienstfrei. Und darauf darf es sich verlassen. Ich hätte es auch nicht gerne, wenn meine Chefin vor der Tür steht, ins Wohnzimmer kommt und mir Unterlagen zum aufarbeiten geben würde.

Also wir haben leider nur nen Gras reitplatz wo unsere auch fressen und bei mir frisst meiner schon wenn er die Möglichkeit hat aber das kann bei deinem aich ganz anderst sein. ♡