Tempolimit auf den Autobahnen?

4 Antworten

Die Infrastruktur beeinflusst das in keiner Weise. Allenfalls bräuchte man ein paar (Tempolimit-) Schilder weniger.
Hauptargument ist die CO2-Einsparung, welche aber teils geradezu lächerlich hoch „berechnet“ wird und in Wirklichkeit angesichts der riesigen Gesamtmenge CO2, die wir produzieren, überhaupt nicht ins Gewicht fällt. Selbst nach den völlig weltfremden Berechnungen des Umweltbundesamtes wären es weniger als 1 Prozent der gesamten Emissionen (4 Komma irgendwas der Emissionen durch Verkehr, was angesichts des geringen Anteils der Km, die überhaupt jenseits des TL gefahren werden und werden können schon total überzogen ist).

Es gibt KEINE einzige sinnvolle Begründung für ein TL! Es gibt aber hunderte dagegen

Ich habe schon in einigen Fragen hier dazu Stellung genommen, kopiere meine Antwort mit vielen Argumenten nochmal hier rein:

Diese Phantomdebatte gibt es seit fast 50 Jahren. Damals gab es kein Argument für ein TL und heute in Zeiten modernster Fahrzeuge erst recht nicht mehr. Für ein TL spricht rein gar nichts! Befürworter bedienen sich allesamt populistischer "Argumente" die keiner Prüfung stand halten. Gegen ein TL spricht alles was man sich nur vorstellen kann: hier eine kleine Auswahl:

vorweg zum Thema Klimaschutz: ein Tempolimit von 130 km/h würde 0,1 % - 0,2 % weniger CO2 in Deutschland produzieren. Ein Wert, der also kaum messbar ist! Die Ökolobby spricht immer von 1 bis 2 Millionen Tonnen CO2 und hofft dass sich das nach sehr viel anhört und möglichst wenige das hinterfragen – und genau diese 1 bis 2 Millionen Tonnen, das sind eben nur 0,1 – 0,2 % da unser Gesamtausstoß in Deutschland bei über 800 Millionen Tonnen liegt. Zudem da sich nicht jeder exakt an ein TL halten würde dürfte die Einsparung wohl eher im Bereich 0,1 % statt 0,2 % liegen.

Hierbei ist noch nicht berücksichtigt, dass sich der Einspareffekt sogar umkehren könnte: es könnte nämlich so kommen wie in den USA: wenn ohnehin nicht mehr schnell gefahren werden darf, dann ist der Spritverbrauch beim Fahrzeugkauf vollkommen egal. Denn heute schauen viele dass das Fahrzeug einigermaßen sparsam fährt um sich auch hohe Geschwindigkeiten leisten zu können. Bei langsamem Fahren verbraucht man ohnehin weniger also werden Spritfresser zunehmend attraktiv. Zudem könnte dann mehr auf Inlandsflüge ausgewichen werden.

Des Weiteren, nimmt die Anzahl der Elektro Autos weiter zu verringert sich die Einsparung noch weiter!

Nun aber zum Wesentlichen:

·        die Freiheit selbst die Geschwindigkeit zu entscheiden führt nicht nur zu mehr Zufriedenheit der einzelnen Fahrer sondern auch zu mehr Sicherheit - klingt vielleicht auf den ersten Blick paradox, ist aber so: dadurch dass jeder - z. B. beim Spurwechsel - mit anderen Geschwindigkeiten rechnen muss, erfordert dies viel mehr Aufmerksamkeit beim Fahren. Die Konzentration muss viel höher sein selbst bei denen die langsamer fahren weil sie mit schnelleren Teilnehmern rechnen müssen. Dass wir mit hohen Geschwindigkeiten umzugehen erlernen müssen, trägt maßgeblich zur Sicherheit im gesamten Straßenverkehr teil. Dies beginnt schon bei der notwendigen besseren Fahrschulausbildung. Bei einem TL würden wir diese Fähigkeit mit der Zeit verlernen, neue Fahrschüler würden sie erst gar nicht mehr erlernen.

 

·        Ein TL würde ein eintöniges und somit ermüdendes Fahren ergeben – zu Lasten der Sicherheit; zudem wird schon instinktiv viel öfter auf den Tacho geschaut, somit der Blick von der Straße genommen um nicht geblitzt zu werden - wieder zu Lasten der Sicherheit

·        unsere persönliche Freiheit

·        hochentwickelte Automobiltechnik kann auch genutzt werden und steht nicht nur auf dem Papier

·        die Motoren der Fahrzeuge können freigefahren werden (wenn sie nie gefordert werden, bilden sich Ablagerungen, was zu mehr Spritverbrauch und weniger Leistung führt)

·        Autohersteller würden ganz sicher anfangen zu sparen, wenn es nicht mehr notwendig ist Motoren und Materialien zu verwenden, die hohen Geschwindigkeiten standhalten - diese verminderte Qualität würden am Ende ALLE (also auch die die aktuell nur 120 km/h fahren) bemerken in der Lebensdauer und vorzeitigen Verschleißanfälligkeit der Fahrzeuge.

·        schau Dir limitierte Länder an: z. B. Belgien (2,65 Tote pro 1 Mrd Autobahnkilometer), Italien (3,84), USA (3,57), Frankreich (1,98) und sehr viele andere - alle haben eine schlechtere Unfallstatistik auf Autobahnen - und das bei weniger Verkehr! Dies belegt ebenfalls dass Deutschland (1,75) hier richtig liegt. (Quelle IRTAD).

·        98 % der Unfälle passieren bei Ausgangsgeschwindigkeiten von unter 100 km/h.

·        Von 409 Verkehrstoten (glaube Stand 2017) auf Autobahnen waren 189 in limitierten Bereichen, also mehr als 46 %. Es sind aber nur ca. 30 % limitiert. Das heißt, obwohl bei temporären Limitierungen, wie bei uns, der Ermüdungs-/Eintönigkeitseffekt bei weitem nicht so auftritt wie bei einem generellen TL, geschehen in limitierten Bereichen mehr Unfälle. Und selbst bei den Unfällen die im freien Bereich geschehen sind ja bei den wenigsten Fahrzeuge mit hohen Geschwindigkeiten beteiligt.

·        Autofahrer würden öfters auf die unfallträchtigeren Landstraßen ausweichen, dort ist der Weg schließlich kürzer.

·        Studien belegen, dass viele Autofahrer die durch Tempolimitierung andauernd gegängelt werden versuchen instinktiv an Stellen, an denen Limitierungen keine Rolle spielen – z. B. bei Kurvenfahrt – schneller zu fahren um vermeintlich Zeit aufzuholen.

·        Ein TL passt einfach nicht ins digitale Zeitalter - alles soll moderner, schneller besser werden und dann die Geschwindigkeit limitieren auf ein Niveau das auch Autos in den 50igern schon fahren konnten?

·        moderne Verkehrsleitsysteme regeln da wo es nötig ist die Geschwindigkeit flexibel und geben sie frei sobald es wieder möglich ist, so wird der Verkehrsfluss auf das individuell bestmögliche Maximum erhöht und die nötige Begrenzungen auch besser eingehalten da sich die Sinnhaftigkeit besser erschließt da sie nur bei Notwendigkeit geschalten werden. (Hier kannst Du die Einhaltung im Vergleich zu anderen Ländern sehen: https://www.130-danke-nein.de/old/img/10_reasons/10_reasons_clip_image009.gif

 

·        deutsche Autos verkaufen sich im Ausland auch deswegen so gut, WEIL sie mit dem Zertifikat „Autobahn tested“ werben können! Das bringt uns enorme wirtschaftliche Vorteile! Selbst DISKUSSIONEN um ein TL schaden den Verkäufen häufig schon! - Für einen Ausländer ist es eben sehr beruhigend ein Auto zu kaufen, von dem er weiß, dass es in seinem Heimatland mit hoher Geschwindigkeit sicher bewegt werden kann. Er fühlt sich dann bei seinen niedrigen Geschwindigkeiten subjektiv noch sicherer und hat immer das Gefühl in einem Auto zu sitzen das nicht nur für hohe Geschwindigkeiten gebaut ist, sondern dieses auch tagtäglich in Deutschland beweisen muss.

·        Der hohe Sicherheitsstandard, den heutige Fahrzeuge haben, ist ganz sicher zu einem großen Teil der deutschen Autobahn geschuldet. Denn jeder Hersteller, der in Deutschland ausliefern will, muss sich daran messen und seine Fahrzeuge für die deutsche Autobahn auslegen. Dass solche Fahrzeuge dann auch bei niedrigeren Geschwindigkeiten sicherer sind, als Fahrzeuge, die gar nicht den hohen Standard erfüllen müssen, ist höchstwahrscheinlich. Davon profitieren die Menschen weltweit!

·        weltweit haben deutsche Autobahnen ein ganz besonderes Image - es gibt sogar viele Touristen die sich so etwas einmal im Leben ansehen möchten und kommen von weit her aus der ganzen Welt - auch wenn es das Wort „Autobahn“ im Englischen nicht gibt, so benutzen es z. B. Amerikaner oftmals doch, wenn sie die DEUTSCHE Autobahn meinen – verbunden mit einem ganz besonderen Leuchten in den Augen

·        möglicherweise wird sogar der Straßenbau auf Autobahnen dann minderwertiger betrieben da keine so hohen Anforderungen mehr da sind. Ergo wäre so eine Entscheidung dann quasi eine für immer - kaum mehr umdrehbar

und im Übrigen: wenn ich im Ausland fahre, suche ich nach Möglichkeit die nächste Abfahrt, denn etwas grausameres als dieses eintönige limitierte Fahren gibt es kaum. Da fahre ich lieber Passstraßen o. ä. Aber jedem das Seine – und genau das ist ja auch das Schöne – hier darf jeder selbst entscheiden – ergo auch die die langsamer fahren möchten! – Somit sollte auch umgekehrt jeder so fair sein auch diejenigen, die schneller fahren möchten selbst entscheiden zu lassen ! Was mir einfach nicht in den Kopf geht: wir haben ein sehr gut funktionierendes System – warum gibt es trotzdem immer wieder Leute die das mit aller Gewalt kaputt machen wollen?

Wenn gewisse Leute nicht so ideologisch an den 130km/h kleben würden, hätten wir sicher schon längst z. B. eben ein Tempolimit von 160km/h.

Fallt nicht auf verbreitete Fake-News wie https://www.welt.de/motor/news/article246631858/Bei-130-km-h-ist-meistens-Schluss-Grafik-Tempolimits-auf-europaeischen-Autobahnen.html rein!

Weil in einigen Ländern gibt's Abschnitte mit höherem Tempolimit als das allg., so wie es in D z. T. sogar 70km/h innerorts gibt: https://www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/tempolimit-autobahn-italien-tschechien-150-kmh-anhebung/

Spätestens wenn sich E-Autos immer mehr durchgesetzt haben und es immer mehr Zwangs-Sicherheitssysteme im Auto gibt, dürfte man wirklich kein Tempolimit mehr brauchen, auch wg. immer CO2-freieren Strom, gerade durch die immer verbreiteteren (Zwangs-)Solaranlagen. Gerade die günstigeren E-Autos haben weniger Reichweite und man merkt den Reichweiten-Unterschied je nach Geschwindigkeit viel deutlicher. Zumal E-Autos auch viel langsamer "tanken" (viele können nicht daheim laden).

Außerdem haben viele Leute offenbar keine Ahnung, dass E-Autos um die versprochene HPC-Ladeleistung zu erbringen (inkl. bei Leuten die daheim und beim Einkaufen nicht (genug) laden können) viel Energie direkt im Akku verheizt werden muss, selbst wenn man länger 130km/h gefahren ist. Oft erst bei 150km/h muss der Akku nicht mehr so stark vorgeheizt werden. D.h. das mit der Energieersparnis stimmt bei E-Auto oft nicht, die ja unsere Regierung viel mehr auf den Straßen sehen will. Quelle: https://youtu.be/LJNghuOVFSc?t=928

Und zu den Zeiten wo am meisten Verkehr ist, kann man eh kaum >130km/h fahren, also hätte ein Tempolimit von 130km/h kaum Auswirkungen, wäre also sinnloser Populismus.

Deutschland steht auch bei den Unfällen pro gefahrenen km recht gut da. Bzw. noch niemand konnte mir eine Statistik präsentieren, bei wievielen der Unfälle jmd. mit >130km/h beteiligt war.

Selbst wenn man nur 130km/h fährt, muss man oft wg. Idioten stark bremsen, die rücksichtlos die Spur wechseln inkl. viel zu später Ankündigung und versuchen nicht mal ihre Geschwindigkeit auf 130km/h zu erhöhen :-(

Das angeblich im Ausland entspanntere Fahren kommt mehr davon, dass die Leute sich stärker ans Rechtsfahrgebot halten und überholen lassen. Wenn ich in CH bin, haben die Linksspurpenner meist dt. Kennzeichen, während ich auch zu der Fraktion gehöre, die sich einigermaßen ans Rechtsfahrgebot hält.

notting

Woher ich das weiß:Hobby

Tempolimits gibt es auf fast jeder Strecke schon.