Teflon oder Stahl - wie unterscheidet sich das beim Stromverbrauch?
Bei meiner Teflonpfanne muss ich auf dem Ceranfeld immer ein bis zwei Stufen höher stellen als bei meiner Edelstahlpfanne. Ich denke, ich brauche also mit unbeschichteten Kochgeschirr deutlich weniger Strom. Ist das so? Wie groß ist die Ersparnis? Kennt da jemand Statistiken? Merkwürdigerweise finde ich im Internet nichts.
2 Antworten
Ich nehme mal an, die Teflonpfanne ist aus Aluminium. Alu leitet Wärme prinzipiell deutlich besser als Edelstahl, hält sie aber nicht so gut, auch von der Materialstärke her, und hat halt selbst wenn sie besser leitet einen geringeren Durchsatz von der Herdplatte zum Rumpsteak, als die Edelstahlpfanne von sich aus direkt, wenn die einmal heiß ist.
Insoweit läßt sich zu Ernergieersparnis nichts sagen, das ist vielleicht eine Sache der Beobachtung, ob die eine Pfanne schnell heiß ist, aber mehr Saft braucht, die andere weniger, aber erstmal Zeit und Energie braucht, um auf Touren zu kommen.
Außerdem ist der Anwendungsbereich beider Pfannenarten ein anderer, die Teflonpfanne ist gut für Sachen, die nicht anpappen sollten und nur mäßige Hitze brauchen, damit wird aber nichts richtig braun und bekommt Röstaromen,
Beschichtung frißt keine Energie; wo soll sie denn hin, außer ins Rumpsteak? Und die Waermespeicherungsfaehigkeit von 0.3 mm Teflon setzen wir mal vorsichtig bei "egal" an.
Obwohl... wenn die Beschichtung jetzt deutlich schlechter leitet als Stahl oder Alu, dann könnte mehr außen am Rumpsteak vorbei, als wenn sich das alles fixer da wieder sammelt, wo gerade Wärme abgezogen wird. Könnte auch mehr Wärme über die Pfannenraender an die Luft abgehen, bei der Edelstahlpfanne ist das deutlich besser leitende Alu ja gekapselt in etwas, was eben schlechter leitet. In der Pfanne ist dann egal, ist ja zumindest ein bißchen Fett drin, daß den Wärmeuebergangswiderstand ziemlich negiert.
Alles oben beschrieben, die Physik. Könnte noch hinzukommen, daß das Ceranfeld auf eine bestimmte Temperatur aufheizt, die Edelstahlpfanne hat die dann und hält genug davon in sich, daß sie nicht viel kälter wird, wenn das Steak kommt, Teflonpfanne gibt mehr oder weniger nur weiter. Ceranfeld ist bei der Edelstahlpfanne also noch heiß genug, oder muß wenig nachliefern, bei der Teflonpfanne reicht es auf der Stufe dann offenbar nicht mehr.
Anderer Versuch wäre mal das plane Aufliegen der Pfannen im erhitzten Zustand zu prüfen, d.h. ob die wackeln, ob die Hitze auch direkt kommt und nicht nur punktweise über den Rest nunmehr konvexen Boden und sonst durch ein Luftpolster muß. Pfannen haben ab Werk einen konkaven Boden, der sich dann bei Hitze ausdehnt und planzieht. Vielleicht hat die dünne Teflonpfanne einen Schlag weggekriegt, mal zu heiß geworden. Die sind nicht für scharf anbraten da. Nimm einfach die richtige Pfanne für die richtige Anwendung.
Du sagst "Ich denke, ich brauche also mit unbeschichteten Kochgeschirr deutlich weniger Strom". Hast du das mal irgendwie gemessen?
In einer mit Teflon beschichteten Pfanne backt der Inhalt halt nicht so schnell fest. Das ist der einzige Vorteil - aber auch nicht bei allen Speisen.
Wie der Wärmeleitkoeffizient von der Herdplatte bis zum Steak aussieht, wird schwierig zu bestimmen sein.
Nein, ich weiss nicht, wie ich das messen kann. Ich merke nur, ich brauche eine Stufe mehr.
Na, das ist doch schon quasi eine Messung. Brauchst du dann auch dieselbe Zeit. Ich finde das echt interessant - hab noch nie drüber nachgedacht.
Das ginge auch noch schöner, mit Hausmitteln. Definierte Menge Wasser in beide Pfannen, nacheinander jeweils von kalter(!) Kochplatte auf gleicher Stufe heizen, Zeit stoppen, wie lange das Wasser braucht, um zu kochen (oder die ersten Bläschen kommen).
Geht auch noch "nerdiger" mit separatem Kochfeld für die Steckdose, selbes Prozedere, damit ich da einen Stromverbrauchszähler zwischenhängen kann (bitte vom Drehstrom des Herdes wegbleiben; der läuft auch auf einer Phase auf gewisser Last, aber da gehen Laien bitte nicht dran). Die nächste Stufe ist dann das Infrarotmessgerät ;))
Die Lösung liegt vermutlich hier, was ich auch schon vermutet hatte, die Wärme--"Dämmung" der Pfannenseiten. Stahl dämmt auch, nur eben mit einem U-Wert von 50-60 kW/qm*K, Aluminium etwa 160 ;))
Ich liebe diese Nerd- Lösungen. Angewandte Physik! Mehr von sowas in der Schule :-)
Was hab ich in meinem Physik-GK was an der Tafel gestanden, Lehrer saß auf seiner Fensterbank und machte sich 'nen Lauen, ließ mich, hörten sowieso nur 2 Mann zu. Selber Vortragstil, selber Humor.
v= m/s= 9,81m/s^2(Erdanziehungskraft)*s
Ein PKW fährt mit 80 km/h vor eine Betonwand. Aus welcher Höhe muß die unvorsichtige Hausfrau beim Fensterputzen fallen, um die gleiche Aufprallgeschwindigkeit zu erreichen?
Sag' ich ja - mehr Physik besser erklärt in Schulen. Wir hatten an der Uni einen Physikprof, dessen Vorlesungen waren gerammelt voll, weil er die Dinge durch tolle Experimente und Einbeziehung der Studenten demonstrieren konnte. Danach wurde dann aber stramm gerechnet. Das sollten Lehrer können! - Also das demonstrieren und nicht nur das rechnen :-)
Ich lauf auf gutefrage irgendwie immer in Physiker oder Ingenieure rein, selber einfacher Rechtsanwalt. Liegt vielleicht an meine Lösungsansätzen, bzw. hätte ich weiland mal besser was anderes studiert. Aber immer wieder lustig.
Nö - muss nicht jeder Naturwissenschaften studiert haben. Aber das Schulsystem gehört etwas umstrukturiert. Da wird einem beigebracht, wann und warum Kaiser Knut der Knubbelige irgendwem den Krieg erklärt hat, aber einfach und spannend(!) die Grundlagen dessen, "was die Welt im Innersten zusammenhält" erklären - nee.
Beispiel (ist jetzt Mathe) - schau dich hier um: wieviele Leute haben keinen Dunst von schnöder Prozentrechnung, die ja eigentlich nix anderes ist als Dreisatzrechnung? Und wie viele Leute werden mithilfe von irgendwelchen Prozentzahlen nach Strich und Faden beschissen?
Aber deine Frage ist natürlich physikalischer Natur. Da wirst du auch entsprechende Antworten erwarten dürfen :-)
Danke. Interessant. Die Edelstahlpfanne hat einen Sandwich Boden, da ist also Aluminium drin, das geht ratzfatz. Was ich nicht weiß, ist, ob die Beschichtung selbst viel Energie frisst.