Teenagerzeit nicht ausgelebt?
Eben hatte ich mir so Gedanken über mein Leben und meine Entwicklung gemacht. Und normalerweise lernen viele im teenageralter viele Dinge neu kennen. Gerade, was das Zwischenmenschliche, Sexualität usw, geht.
Ich für meinen Teil musste sehr früh lernen, zurückzustecken und konnte mich nie in dem Sinne "ausleben". Nun Gut, genau genommen hatte ich auch nie Interesse dran und auch heute habe ich kein Problem damit.
Aber wenn ich mal so an ehemalige Kontakte denke, die ähnliches erlebten wie ich (kaum bis wenig soziale Kontakte in der Teenagerzeit, Mobbingopfer, keine Beziehung in dem Zeitraum gehabt etc.), da haben einige sich dann mit Ende 20 rum komplett ausgelebt. Gesoffen wie bescheuert, Parties ohne Ende, viele neue Kontakte geknüpft, von einem Bett zum nächsten gesprungen...
Das würde für mich selber niemals so in Frage kommen.
Allerdings frage ich mich, wie ich wohl gewesen wäre, wenn ich als Teenager die Möglichkeiten gehabt hätte und jeden Sch... mitgemacht hätte? Hätte mich das zu einem ganz anderen Menschen gemacht als ich jetzt bin?
Wenn ihr mal für euch so zurückdenkt: Wie seht ihr das für euch? Wärt ihr anders geworden, wenn ihr diese Zeit ausgelebt oder nicht ausgelebt hättet?
9 Antworten
Ich habe damals die Zeit ein wenig ausgelebt (Nicht viel, aber auch nicht gar nicht) und dennoch danach in den Zwanzigern stark ausgelebt (viele Kontakte, Viel Kino, auch sonst viel mehr ausgehen)
wenn ich mit 16 mehr rausgegangen wäre, vielleicht hätte ich dann früher (mit 25 statt 35) die Abende wieder mit einem Buch oder auf der Couch verbracht
aber ich wäre kein ganz anderer Mensch geworden
ich glaube es liegt in meinem genen, dass ich keine lauter Musik mag (außer wenn ich selbst singe) aber kontaktfreudig und offen bin für andere Menschen.
Ich habe die Zeit als Soldat und im Gefangen Lager erlebt. Auch die Zeit danach in dem zertrümmerten Deutschland war nicht rosig. So ist es aber nicht nur mir, sondern allen Menschen, die in der Zeit gelebt haben ergangen.
Trotzdem habe ich ein erfolgreiches und zufriedenes Leben gehabt.
Es kommt darauf an, wie du dein Leben weiter gestaltest.
Geht mir genauso wie dir. Allerdings werde erst in diesem Monat 20.
Ich denke jedoch, dass auch ich nie ein riesen Partylöwe oder Betthüpfer werde da es einfach nicht dem entspricht, was ich will.
Aber anscheinend gibt es ja trotzdem Hoffnungen auf eine Beziehung.
Wenn du das alles trotzdem gemacht hättest wärst du natürlich ein ganz anderer Mensch geworden und das würde wohl auch mir so gehen aber ich denke nicht, dass du dann noch "du" bist.
Ja war vielleicht etwas unklar jetzt wo ichs so lese.
Ich meine viele grosse Änderungen, wie eben komplettes ausleben der Zeit, wären unrealistisch.
Kleinere Dinge können Problemlos variieren aber die Richtung bleibt meist etwa die selbe.
Insofern es realistisch sein soll, das Gedankenspiel.
wobei kleine Änderungen doch auch große Auswirkungen haben können oder nicht?
Wenn ich z.B. als Teenager schon Beziehungen gehabt hätte etc. dann wäre ich doch heute alles andere als schüchtern und verunsichert. So als Beispiel. Oder nicht?
Das wäre ja eine große Auswirkung auf den charakterlichen Verlauf.
Demnach wäre ich wohl auch dauerhaft kein Mobbingopfer gewesen und würde heute auch nicht an Depressionen leiden.
Kleine Dinge, große Auswirkungen.
Dem mag so sein. Die frage ist nun, wenn du eine Beziehung geführt hättest, wäre diese auf kindergartenniveau? Ich wage mal zu behaupten, dass dies bei mir nicht unbedingt der Fall gewesen wäre.
Um ein prominentes Beispiel zu nennen, der Kanzler Kurz ist anscheinend seit schultagen mit seiner Freundin zusammen.
Hallo... für mich war und ist "ausleben" etwas anders. Ich finde, dass ich als Kind und Jugendlicher viele erlebt habe. Dazu zählt nicht, dass man auf viele parties geht, von Bett zu Bett hüpft oder sich so betrinkt, dass man nicht mehr weiter weiß was passiert ist.
Alle lustigen Geschichten fangen mit Alkohol an... aber in diesem Moment geht es wohl einem nur dreckig und ab und zu wissen die Leute nicht, was sie gemacht haben und was passiert ist.
Ich für meinen Teil habe vieles mit Freuden erlebt... ohne Alkohol. Fand ich auch richtig. Klar, wir sind ab und zu in eine Bar oder disko gegangen, aber da ist es immer sehr friedlich abgelaufen.
Als Kind war es mir immer wichtig, dass ich meien Freizeit entsprechend draußen verbringen kann... z.b. mit anderen eien runde Fußball spielen oder sowas. Das war für mich sehr viel wert!
Meine erste richtig ernsthafte Beziehung war mit 19. Mit dieser tollen Frau bin ich weiterhin zusammen... mittlerweile verheiratet. Ich bin auch "schon" 33... und sehen mich ehrlich gesagt nicht danach etwas "auszuprobieren". Natürlich... man hat so Ideen und fragen, ... wie es wohl wäre...? Aber ich empfinde es als überhaupt nicht schlimm.
Ich habe einige Länder bereist und habe eigentlich meinen Kreis an Leuten, denen ich vertrauen kann und mit denen es einfach toll ist abzuhängen. Man sollte jetzt sowieso froh sein, wenn man gesund aufwacht und ein Dach über dem Kopf hat.
Ich habe diese Zeit nicht ausgelebt. Und ja, ich wäre vermutlich anders geworden. Ich tu mich bis heute schwer, mal auf mich zu schauen oder Dinge zu machen (Kinobesuch usw.) die mir Spaß machen. Ich muss Stück für Stück erlernen, dass mir das was andere von mir denken, mir egal sein kann. Trotzdem tue ich oft noch das was in der Gesellschaft angesehen ist, aber was ich nicht möchte.
Trotzdem tue ich oft noch das was in der Gesellschaft angesehen ist, aber was ich nicht möchte.
Was wäre es denn zum Beispiel?
Ich würde gerne mich sexy kleiden, vielleicht auch mal Bauchfrei unterwegs sein. Doch wenn ich das tue, werde ich schnell als Schl*mpe abgestempelt. Ich mache oft Überstunden, weil in unserer Gesellschaft das nicht gern gesehen ist, wenn man selbst viel Freizeit hat und viel für sich tut. Dann ist man faul. Ich würde gerne viel Reisen, doch auch hier wird man dann als Nichtsnutz angesehen. Und was mich ziemlich stört ist, dass ich mich nicht bunt anziehen kann, ohne dann als verrückt zu gelten. Gibt viele Sachen die ich gerne tun würde und dann doch lieber lasse.
Und ich werde 30 :D
Ich bin in einer Beziehung, ist ja auch alles gut. Also es ist jetzt für mich auch nicht schlimm, dass es so ist wie es ist. Nur manchmal frage ich mich, was wäre wenn ich in der Zeit anders gelebt hätte. Ich finde den Gedankengang spannend.