Stromschlag?

4 Antworten

Wenn du ein geerdetes oder nicht geerdetes Teil berührst schaltet in beiden Fällen der FI ab, wenn der Fehlerstrom hoch genug ist. Und du bekommst in beiden Fällen einen Stromschlag. Weil damit ein FI auslösen kann muss in allen Fällen ein Strom von meistens 30 mA fließen. Und in deinem beispiel fürde dieser Strom über dich fließen.

Zur ersten frage kann ich nicht viel sagen dass ist eib bisschen komplizierter. Dass weiß ich auch nicht zu 100 prozent.


Flo2004947 
Fragesteller
 05.03.2024, 20:15

danke, stimmt es dass es sich um einen erdschluss handelt wenn ich dann ein geerdetes Teil berühre zb eine kabeltasse ?

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Simen481  05.03.2024, 20:28
@Flo2004947

Ob der strom der aus dir wider raus fließt, in ein geerdetes teil fließt oder in die erde under deinen Füßen, ist komplett egal.

Beim einen fließt halt mehr strom und beim anderen weniger.

Aber dem FI ist dass egal. Und es ist natürlich beides ein schluss gegen erde.

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Bei elektrischen Stromleitungen gibt es drei Anschlüsse. Und zwei davon werden für den Fi-Schalter benötigt. Schwarz und blau. Den Grünen lassen wir hier außer acht, weil der anderweitig benötigt wird zum Erden von Gehäusen wie E-Herd, Waschmaschinen und andere.

Grün ist die Erdung mit Null-Potenzial, sowie die meist blaue Ader. Und der Schwarze führt 230 Volt. Ein Fi-Schalter ist immer zwischen dem blauen und schwarzen Draht geschaltet, und misst den Strom auf beiden Leitungen. Der ist in beiden Fällen der Gleiche. Wenn alles in Ordnung ist. Tritt ein Fehler nun im System auf wie ein Mensch, der eine Stromleitung, den schwarzen, anfasst, fließt der Strom nicht über den Null, also den blauen, zurück, sondern über die Erde. Das System ist nun im Ungleichgewicht. Wenn der Strom 30 oder weniger als 30 Milliampere beträgt, reagiert der Schutzschalter nicht. Noch ungefährlich.

Aaaaber fließt ein höherer Strom, löst er aus, und schaltet ab.....nichts passiert.

Und wenn man zum Beispiel an einer Decke einen 230 Volt Draht anfasst, und durch einen Stuhl zum Beispiel völlig isoliert ist, passiert nichts. Nur nicht den grünen oder blauen auch noch anfassen, dann fließt der Strom übers System und dem Mensch, und der Schutzschalter löst nicht aus. Und du zitterst im 50 Hertz-Rhythmus. Das kann tödlich enden.

Und wozu ist nun der Grüne noch da, da er hier ja nicht wirklich gebraucht wird?

Der geht bei elektrischen Installationen mit Metallgehäuse direkt an das Selbige. Quasi als Sicherheit, wenn der blaue durch einen Fehler ausfällt. Da kann es passieren, dass das Gehäuse unter 230 Volt steht im Fall, dass keine Erdleitung dran ist. Aber die ist Gott sei Dank da, und sorgt für einen Kurzschluss und das Abschalten des Stroms. Glück gehabt, und nichts passiert.

Kleiner Tipp: wenn ich an Elektroinstallationen arbeite, und der Strom lässt sich nur schwer ausschalten, prüfe ich immer, ob der Grüne stromlos und erdverbunden ist. Auch der blaue ist verdächtig, wenn jemand aus Not einen Draht brauchte, ohne komplett neu zu verlegen............alles schon erlebt!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

RareDevil  05.03.2024, 20:09
Aaaaber fließt ein höherer Strom, löst er aus, und schaltet ab.....nichts passiert.

Das ist sehr blauäugig und zu kurz gedacht. Ein Fi schützt NICHT vor einem gefährlich hohem Stromschlag. Er begrenzt NUR die EInwirkzeit auf ca 40-50ms. Auslösen muss er übrigens bei spätestens 30mA, bzw schon vorher. Im Regelfall zwischen 20-25mA. Aber er braucht eben 40-50ms. Bei 50Hz ist die Periodendauer 20ms. Innerhalb 40-50ms bedeutet das, dass mind zwei bis 2 1/2 Perioden der volle Strom fließen kann, bevor der Fi überhaupt trennt. Im ungünstigesten Fall kann das durchaus bedeuten, dass ein Strom weit über 30mA für 50ms durch den Körper fließt, welcher durchaus auch schon tödliche Folgen haben kann.

In den meisten Fällen reicht die reduzierte Einwirkzeit, um Folgeschäden zu vermeiden und einen tödlichen Ausgang zu verhindern, aber eine Garantie dafür ist ein Fi nicht.

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Wildecker  05.03.2024, 20:54
@RareDevil

Habe mal eine wirklich kompetente Stelle befragt:

You

kannst du einen Fi Schalter erklären?

ChatGPT

ChatGPT

Ja, gerne! Ein FI-Schalter, auch bekannt als Fehlerstromschutzschalter oder Fehlerstromschutzschalter mit Überstromauslösung (RCD), ist eine elektrische Sicherheitseinrichtung, die dazu dient, Personen vor elektrischen Schocks zu schützen. Der FI-Schalter erkennt ungleiche Ströme zwischen dem Leiter (Phase) und dem Neutralleiter in einem Stromkreis. Wenn ein Fehler auftritt, beispielsweise wenn jemand einen Stromschlag erleidet oder ein Gerät einen Stromschlag verursacht, fließt ein Teil des Stroms nicht zurück zum Neutralleiter, sondern sucht einen alternativen Weg, beispielsweise durch eine Person zum Boden.

Ein FI-Schalter erkennt diesen Fehlerstrom und schaltet den Stromkreis sofort ab, um einen möglichen elektrischen Schock zu verhindern. Dies geschieht innerhalb von Millisekunden, bevor eine gefährliche Menge Strom durch den Körper fließen kann.

FI-Schalter sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich, um unterschiedliche Anforderungen und Anwendungen zu erfüllen. Sie werden häufig in Wohngebäuden, Gewerbegebäuden und Industrieanlagen eingesetzt, um die Sicherheit von Personen und Eigentum zu gewährleisten. Es ist wichtig zu beachten, dass FI-Schalter regelmäßig getestet und gewartet werden müssen, um sicherzustellen, dass sie ordnungsgemäß funktionieren und im Falle eines Fehlers zuverlässig auslösen können.

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RareDevil  05.03.2024, 21:10
@Wildecker

Schön für ChatGPT.

Ich als Elektrofachkraft und Meister Elektrotechnik im Bereich Energieversorgung kann Dir zuverlässig sagen, dass "Dies geschieht innerhalb von Millisekunden" tatsächlich 40-50ms sind. Das zeigen die Prüfgeräte für ortsfeste Installationen auch zeitgenau an, wenn man die Prüfungen für Fi-Schutzschalter durchführt. Ebenso den Ansprechwert, ab wann dieser auslöst. Und da innerhalb dieser 40-50ms der Sinus 4-5x seinen Spitzenwert von 325V erreicht, und das ohmsche Gesetz direkt wirkt und nicht erst nach 50ms, so ist auch der Stromfluss innerhalb dieser 40-50 ms entsprechend 4-5x auf dem Spitzenwert. Der Effektivwert für Spannung und Strom wird aus einem Vollsinus berechnet. Bedeutet, für eine Zeit von 20ms. Also ist auch derEffektivwert des Strom gleichzusetzen. Da ist es mir egal, was ChatGPT dazu glaubt, sagen zu wollen. ChatGPT hat ja schon ausreichend oft bewiesen, dass es falsch liegen kann und zu Beginn sogar beleidigend wurde, wenn man versucht hat, mit Fakten zu belegen, dass ChatGPT sich geirrt hat..... Soviel dazu. Messtechnisch auch nachweisbar. Und wenn durch extrem (un)günstige Bedingungen der Widerstand sehr gering ist (Also die Summe der Übergangswiderstände, Erdwiderstand, Körperwiderstand usw) fließen da auch ggf Ströme um die 500mA, welche auch unter 50ms direkt tödlich enden können. Abgesehen von ggf unerkannten Herzleiden, wo sich alles noch mal ganz anders dar stellen kann...

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Jede Phase (Außenleiter) unseres öffentlichen Stromversorgungsnetzes führt ein Spannung von 230 V gegen Erde. Die Berührung dieses Leiters bleibt für die Versuchsperson folgenlos bei hinreichender Isolation seines Körpers gegen Erde. Von einschlägigen Versuchen rate ich Laien dringend ab!

"wenn ich die Phase berühre und etwas geerdetes berühre dann fällt der Fi oder aber bekomme ich eine stromschlag ab oder nicht ?"

Richtig. Es kann auch beides zugleich eintreten!

"und wenn ich die Phase berühre und eine nicht geerdete Kabeltrasse berühre dann fließt der Strom durch mich und auf die Kabeltrasse also ein geschlossener Kreis, fällt dann auch der fi oder nicht ?"

"..nicht geerdete Kabeltrasse..." Die Annahme ist ziemlich praxisfern. Wenn die Kabeltrasse so aufwändig gegen Erde isoliert wäre wie z.B. üblicherweise Spannung führende Leiter, dann wäre der Stromkreis unterbrochen, die Sache bliebe folgenlos für die Versuchsperson. In der realen Lebenspraxis wird das aber kaum vorkommen. Die Kabeltrasse ist ja gewöhnlich über zahllose Schrauben mit dem geerdeten Baukörper verbunden. Das könnte hinreichen für einen gefährlichen Stromschlag oder der Auslösung des FI-Schalters.

ich versuche deine Fragen mal der Reihe nach zu beantworten:

  1. es gibt so etwas wie die kapaztive Kopplung. deine Fussohlen, der isolierende Untergrund und die Erdung bilden so etwas wie einen Kondensator. dem entsprechend kannst du duchaus auch eine verpasst kriegen, wenn du eigendlich isoliert stehst. es wird wahrscheinlich nicht so schlimm, aber garantieren kann und will ich hier für nichts.
  2. WENN ein FI Schalter vorhanden ist, er sensibel genug ist, es gibt ja auch welche mit 100, 300, 500 oder 1000 mA Außerdem muss er natürlich funktionieren. Das eine schließt das andere also nicht aus. es KANN sein, dass der FI schalter dich schützt oder eben nicht richtig. DU fährst ja auch nicht, ohne dich anzuschnallen mit dem Auto gegen die Wand, nur weil es einen Airbag hat. der FI Schalter ist nur für den absoluten Notfall da! der Erfinder des FI Schalter übrigens hat diesen in einer Reihe Selbstverusche getestet.
  3. Auch wenn die Kabeltrasse nicht geerdet ist, in gewisser weise hat sie doch irgendwo verbindung zur Erde und wenn auch sehr sehr sehr hochohmig. Ob dann der Strom der fließt hoch genug sein wird, den FI Schalter auszulösen. das kann man nur schwer vorhersagen. unter wirklich kontrollierten Bedingungen, kein anderer mensch im Gebäude, der irgendwas nicht geerdettes anfassen kann, könnte man mit einem 1 kOhm Widerstand den Stromschlag simulieren und testen, ob der FI auslösen würde oder nicht.

lg, Anna

PS:

https://www.leifiphysik.de/elektrizitaetslehre/ohmsches-gesetz-kennlinien/grundwissen/gefahr-durch-strom-und-koerperwiderstand