Stress mit adoptivmutter?
ich wurde vor 5 Jahren von Verwandten aus der Familie meines Vaters in Deutschland adoptiert. Meine Eltern leben noch und ich habe immer noch Kontakt zu ihnen, ich befinde mich jedoch in einer komplizierten Situation. Eine Zeit lang war alles gut, aber als ich anfing, ein Teenager zu werden, fing ich an, mit meiner Adoptivmutter zu streiten. Wir haben es geschafft, die Dinge wieder in Ordnung zu bringen, aber die Streitereien wurden mit der Zeit häufiger und schlimmer.
Ich geriet in eine Phase, in der ich ihr viel widersprach, weil ich dachte, ich würde mich nur verteidigen, aber eines Tages saßen wir im Auto und ich stellte ihr eine normale Frage und sie reagierte sehr unhöflich und ich fragte sie, warum sie das tue. Sie sagte, sie antworte mir doch nur so, wie ich ihr geantwortet habe. Wir hatten Streit und ich sagte ihr, dass es mir leid täte, und dann sagte sie, es sei alles in Ordnung und wir würden nach den Osterferien alles besprechen, weil ich für 2 Wochen weg wäre.
Jetzt bin ich zurück und die Dinge sind überhaupt nicht wieder normal. Ich fühle mich, als wäre ich von der Familie getrennt worden. Sie sieht mir kaum noch in die Augen und kümmert sich nicht mehr um Dinge, die ihr früher so wichtig waren, wie zum Beispiel, ob ich nach der Schule gegessen habe. Sie spricht anders mit mir. Nicht, dass sie sauer wäre oder so, aber sie distanziert sich einfach und verhält sich nur noch normal, wenn sie mit anderen zusammen ist. Ich habe schon mit vielen Erwachsenen gesprochen, aber sie sind keine Hilfe. Was soll ich tun? Ich habe Angst, sie zu fragen, denn was, wenn sie mich einfach nicht mehr will?
3 Antworten
Das klingt nach einer sehr belastenden und verunsichernden Situation...das scheint ja auch ziemlich große Ängste und Sorgen in dir auszulösen.
Die Pubertät ist eine sehr herausfordernde Zeit in der sich viel verändern. Dinge die früher zwischen euch funktioniert haben, sind vielleicht jetzt nicht mehr so. Das ist für dich natürlich herausfordernd, vielleicht aber auch für deine Mutter verunsichernd, die nicht weiß wie sie mit der Veränderung umgehen kann.
Das anzusprechen macht bestimmt erstmal große Angst. Oft bietet ein Gespräch aber die erste Möglichkeit überhaupt darüber zu sprechen was gerade los ist und wie ihr beide die Situation wahrnimmt. Von der Situation im Auto, die du geschildert hast, klingt es so als würdet ihr beiden Situationen manchmal ganz anders bewerten.
Du meinst, dass du schon versucht hast mit einigen Erwachsenen darüber zu sprechen. Manchmal kann es auch helfen mit einer komplett unabhängigen Person darüber zu sprechen. Das könnte zum Beispiel eine Schulsozialarbeiter*in sein, die dich mit deinen Sorgen, aber auch bei einem möglichen Gespräch mit deiner Mutter unterstützen kann.
Wenn du mal mit jemandem darüber reden willst, kannst du dich auch gerne bei mir melden. Ich bin von Digital Streetwork Bayern, wir bieten professionelle Online-Beratung an, kostenlos, anonym und unverbindlich. Wir sind immer Mi/Do/Fr online. Weitere Infos findest du auf unserem Profil oder unter www.digital-streetwork-bayern.de
Ich habe tatsächlich beim Lesen etwas durcheinander gebracht, danke für den Hinweis! Diese Adresse ist bei der Frage tatsächlich nicht relevant. Ich habe es korrigiert :)
Pubertät ist das Alter in dem die Eltern schwierig werden.
Es kann unterstellt werden, dass deine Adoptivmutter die Situation genauso stressig findet wie du. Wahrscheinlich ist sie wie du ein wenig überfordert. Auf diese Weise habt ihr beide das gleiche Problem. Darüber ließe sich reden und das könnte die Situation mildern.
Auch Adoptivkinder sind eigene Kinder, die man nicht mehr zurückgeben kann.
P.S.: Ich habe eine Art Stiefsohn für den ich der soziale Vater bin. Mein Verhältnis zu ihm unterscheidet sich nicht prinzipiell von dem Verhältnis zu meinem leiblichen Sohn.
Aber achte auf dich. Sonst geht es dir wie meiner Schwester, die mir eines Tages sagte: "Lieber Bruder, manchmal entdecke ich an mir Eigenschaften, die ich an meiner Mutter nicht mag."
Nun ja, das ist auch etwas ungünstig, wenn man ein adoptiertes Kind ist, das im Prinzip von anderer Leut's Gnaden lebt, und dann noch meint, ständig den Mund aufreißen oder widersprechen zu müssen.
Zwar ist die Situation nicht Deine Schuld, aber sie ist nunmal Dein Schicksal/Karma, Deine spezielle Prüfung, an der Du wachsen solltest, statt indirekt dagegen aufzubegehren. Wir haben alle unser Kreuz zu tragen, der eine so, der andere so : )
Demut und Dankbarkeit hätten Dir besser gestanden. Ich kann verstehen, dass Deine Adoptivmutter enttäuscht ist. Denn Du musst auch sehen: Was hat sie denn eigentlich von der ganzen Sache?
Suche das Gespräch mit ihr und entschuldige Dich nochmals, für alles. Sag ihr, dass Du undankbar warst und keine Demut hattest, und Dich ändern willst. Ich nehme mal an, dann lässt es sich wieder einrenken.
Von Herzen alles Gute und GOTTES Segen wünsche ich Dir : )
Wieso denn Missbrauch?!