Streit nach TFP-Shooting Absage, zu recht oder zu unrecht?
Habe vor kurzem einen Vorfall von einem Fotokollegen erzählt bekommen und da wollte ich eure Meinung dazu hören:
Ein Fotograf wollte mit einem Fotomodel ein TFP-Shooting organisieren, weil sie mit einigen bekannten Fotografen seinerseits vernetzt war und schon einige Shootings bei diesem und jenen nachweislich getätigt hat laut Instagram.
Also war seinerseits die Erfolgsaussicht schon relativ hoch, das hier ein Shooting zustande kommt, da es ja bei seinen Fotokollegen auch geklappt hat.
Das Model hat dann aber abgelehnt bzw. verweigert, laut gesichteten Chatprotokoll ist aber nicht klar ersichtlich ob etwas herausgeschnitten wurde oder nicht, auf jeden Fall wurde der Fotograf nach der Absage ziemlich ungut und hat seiner Frotzelei und Ärger gewaltig zum Ausdruck gebracht. Natürlich kam kein Shooting logischerweise zustande.
Frage an euch wäre: Mal unabhängig davon ob der Chat vollständig ist oder nicht, aber findet ihr das der Fotograf hier übertrieben hat oder findet ihr, das das Fotomodel ihm eine Chance geben hätte sollen (vor der Konflikteskalation), nachdem sie ja nachweislich schon bei seinen Kollegen auch vor der Kamera gestanden ist.
3 Antworten
Also ohne zu sehn was gelaufen ist oder mal beide Seiten zu hören, kann man da nicht viel sagen. Aber wie schon gesagt wurde, gehören zu einem TfP-Shooting ja immer 2 und somit auch 2 Zusagen. Und nur weil ein Model schonmal mit anderen Leuten geshootet hat, heisst das ja nicht zwangsläufig, dass sie auch Bock oder Zeit hat mit nem anderen Typ auch Fotos zu machen. Es bleibt ja immer noch ihre eigene Entscheidung.
Gründe für eine Absage können sein:
- sein Fotostil oder künstlerisches Level hat ihr nicht zugesagt
- der Typ kam unsympathisch rüber und hat evtl. gleich nach Aktfotos gefragt
- sie hat schlichtweg momentan keine Zeit oder Bock auf Shootings
- etc. (vielleicht sonstige Red Flags, die er von sich gegeben hat).
Wenn man dann als Fotograf anfängt zu frotzeln ist natürlich immer sehr kindisch. Wäre er professionell würde er sagen: Okay dann noch viel Glück in der Zukunft und wenn du es dir anders überlegst, kannst du dich ja melden.
Grundsätzlich findet auch ein TFP-Shooting zum beiderseitigen Gewinn/Vorteil statt.
Das Model profitiert von den zu erwartenden Fähigkeiten des Fotografen (weshalb statt Geld ein Teil der Ergebnisse als Bezahlung akzeptabel ist) und der Fotograf nutzt die Gelegenheit, seine Ideen verwirklichen zu können.
Bei dir klingt es eher so, als hätte das Model den Vorteil auf ihrer Seite, weil sie angeblich schon so tolle Erfahrungen gesammelt hat. Das kann ich nicht nachvollziehen. Andere Fotografen haben andere Ideen und gingen vielleicht anders mit dem Model um bzw. kamen anders mit ihm klar. Daraus ergibt sich keine Garantie für ein gutes Shooting.
Und da wir hier nicht wissen, was der betrogene Fotograf äußerte, kann man dazu nichts weiter sagen. Dass er sauer war, ist klar. Geplatzte Termine sind immer mies und ein immenser Zeitverlust bei der Planung. Sowas hab ich auch erlebt.
Ist letztlich auch unwichtig, solange das privat zwischen den beiden blieb und nicht öffentlich ausgetragen wurde.
Sie hat das Protokoll dann veröffentlicht, vermutlich Story, aber ob sie sein Profilbild bzw. hinweise auf seine identität zensiert hat, weiß ich nicht
Tja, damit hat sie dann ins Klo gegriffen. Das darf sie nicht. Selbst dann nicht, wenn er ihr gegenüber privat unhöflich wurde. Klingt nun endgültig nach einem ziemlichen Miststück.
Leider ja, weil bloßstellen das geht gar nicht und da hab ich auch kein Verständniss dafür.
Tja, was heißt "leider"? Um es mal ganz kaltschnäuzig zu sagen: Models sind ersetzbar. Es ist immer nur schade um die verlorene Zeit. Das sind ja manchmal Wochen der Planung und Koordinierung mit anderen Models für andere Shootings. Wie gesagt: Ich kenne sowas.
Hallo
ein TFP ist ein beidseitig bindendes Vertragsverhältniss auch wenn es oft (Fern)Mündlich zustandekommt. Wer denn Vertrag nicht erfüllt ist Schadenersatzpflichtig oder muss nacherfüllen/nachliefern.
Also ist die "Erfolgsaussicht" dass bei einem TFP ein Shooting erfolgt 100% und zwar zu denn vor dem TFP besprochen/vereinbarten Rahmen denn beide Seiten liefern müssen/müssten/sollten.
Ansonsten sind TFP Shottings und "Sitten" seit denn 2000ern immer mehr verkommen bzw die Fotografenscene änderte sich und ebenso die Modelscene. Viele Fotografen machen "Jobs" mit günstigen TFP anstatt Agenturmodels das gabs schon immer, nur machte man dass früher mit bekannten/lokalen TFP wo man weiss das es funktioniert und wo keiner ins kalte Wasser springen muss. Oft buchte man TFP zu Profi Modells dazu zb bei denn Katalogproduktionen wo man einfach kurzfristig viel Manpower braucht und auch schöne Sedcard Motive für TFP Abarbeitbar sind. Zudem gab es oft das "Sisterhood" zwischen Profimodel und TFP (es gab auch das Gegenteil, daraus kann man dann TV Shows machen)
Und früher machten das Meisterfotografen mit der Routine eines alten Seebären (Fels in der Brandung) und im Studio gabs "Betreuungspersonal" also meist eine Assistentin und die Visage. Und man arbeitete auf Analogfilm, also ganz "anderst" als die heutigen Digitalshooter.
Inwischen gibt es TFP Fotografen die nur TFP machen und davon "leben". Deren fotografische Ausbildung besteht oft nur aus dem Kauf einer Vollautomatik Profi DSLR und eines Fotodruckers. Dazu haben die oft die selbe Profilneurose wie die Models und da treffen dann 2 Egozentriker zusammen die das maximale für sich selbst rausholen wollen aber keinen Plan haben was das ist.
Ob er beleidigt hat, das weiß ich nicht