Stockenten 🦆 Brut, Küken und Gefangenschaft?

2 Antworten

Nur mal zu den gestutzten Flügeln: Wenn das "nur" gestutzte Flügel sind, werden nur die Federn abgeschnitten, diese kommen nach der nächsten Mauser wieder.

Stockenten sind Nestflüchter und kennen das meiste Verhaltensrepretoire vom Schlupf an. Sollte der Nachbarsjunge die Federn nachwachsen lassen, werden die Enten wohl immer wieder zu ihm kommen. Meine Eltern hatten wilde Stockenten, die über Jahre einen Großteil des Sommers (tagsüber) in und an ihrem Gartenteich verbrachten und dort auch einmal brüteten. (Die Enten kamen freiwillig und blieben freiwillig den Tag über vom Sommeranfang bis Ende.) Leider wurden die Eier von einem Beutegreifer gestohlen. Ich halte es jedenfalls für wahrscheinlich, dass die Tiere auch vornehmlich dort bleiben würden, wenn sie fliegen könnten.

Es gibt eine barbarische Art des Stutzens, bei der der äußere Zipfel des Armknochens abgeschnitten/ gebrochen wird - dann kann der Vogel nie wieder fliegen. Aber Stutzen bezieht sich meist nur auf das Abscheiden der Federn mit einer Schere etc. Ich weiß nicht, wie oft Enten mausern, aber mindestens einmal im Jahr, so dass danach langsam die Feder wiederkommen sollten; einige längere Federn brauchen zum Nachwachsen bei einigen Vögeln auch ein paar Monate.

Nur weil die Tiere wie Stockenten aussehen, müssen es noch lange keine Wildtiere sein. Wildtiere wären gar nicht auf einem Markt verkauft worden.

Es ist sehr gut möglich, dass es sich bei den beiden Enten um Nachzuchten handelt und schon Generationen zuvor als Haustiere gehalten wurden.

Auch könneen es einfach wildfarbige Hochbrutflugenten sein. Der Unterschied ist für einen Laien nicht zu erkennen.

Haustiere in guter Absicht auszusetzen, ist auch nicht das Wahre. Besonders wenn man bedenkt, dass eine wildlebende Stockente meist nur 2-3 Jahre alt wird. In Haltung sind durchaus 10 Jahre möglich. Ein Haustier schafft kaum eine Woche.

Ich stutze die Flugfedern meiner Tiere auch. Wenn die Enten sich verfliegen, landen die entweder im Feld (Fuchs, Marder und Greifvogel) oder bei Nachbars Rottweiler. Die meisten Haustiere muss man vor sich selber schützen.

Die Nachzuchten kann man über die Kleinanzeigen verkaufen. Beim nächsten Mal einfach die Eier vor Brutbeginn wegnehmen. Dann werden es auch nicht mehr.