Stimmt es das zu der Zeit als es Heilige gab masochistisches Verhalten als gottwohlgefällig galt?
Habe mal gelesen das es einige Heilige gab(vor allem Frauen) welche sich sehr masochistisch verhielten
Vom Selbstgeißeln bis hin zum Essen von Absonderungen von Kranken
Klingt echt schockiend, kann kaum glauben das das so war
Das heißt die Frauen waren asexuell?
4 Antworten
Ja, das stimmt. Die Idee war, Jesus besonders nahe zu kommen, wenn man genauso leiden musste, wie er am Kreuz. Noch heute wird in der katholischen Kirche ein Riesenkult um das Leiden gemacht und persönliches Leiden wird immer noch als Prüfung Gottes für seine Auserwählten gefeiert, aber das ist heute gar nichts zu dem, was in der Antike, Mittelalter und frühen Neuzeit getrieben wurde.
In manchen extremen Heiligenlegenden (z. B. Mittelalter, Barock) berichten Quellen, dass Frauen heiliggesprochene Kranke pflegten und dabei deren Wunden leckten oder deren Eiter tranken – als Ausdruck größter Demut und Christusnachfolge.
Beispiel: Heilige Katharina von Siena (14. Jahrhundert) soll Wunden von Kranken geleckt haben, um sich mit dem Leiden Christi zu vereinen.
Frühchristliche Mönche und Eremiten praktizierten Selbstkasteiung, um sich von der „weltlichen Sünde“ zu reinigen. Berühmtes Beispiel: Heiliger Antonius.
Besonders im Hoch- und Spätmittelalter wurde Selbstkasteiung in Klöstern verbreitet praktiziert. Ziel: Buße tun, sich Gott näher fühlen, die Leidensgeschichte Christi nachempfinden. Instrumente: z. B. Geißel, Büßerkleidung, Fasten.
Flagellantenbewegung (14. Jahrhundert): Laien zogen in Prozessionen durchs Land und geißelten sich selbst öffentlich – besonders in Pestzeiten.
Die Mechanismen der Infektion waren damals noch nicht bekannt.
Im Übrigen waren die Menschen damals so gehirngewaschen, dass sie den Popen geglaubt haben, dass die Erde nur Schmerz und Leid zu bieten hat und dass je früher man stirbt, umso früher erlebt man das Paradies und kann Gott und Jesus persönlich treffen.. Während der Pöbel litt und in Armut lebte, genossen die Kirchenfürsten ihr Leben in Saus und Braus und sahen es als Gottes Gnade an, in ihrer privilegierten Position möglichst alt zu werden.
"zu der Zeit" - wann soll denn das gewesen sein?
Es gab keine Zeit in der Heilige gelebt haben, sie lebten zu aller (!) Zeit und sie leben auch heute noch. Und nein, Deine Phantasien widersprechen eher einem Heiligsprechungsprozess. Heiliggesprochen werden nicht nur Märtyrer, die also wegen ihres Glaubens hingerichtet wurden, sondern auch Menschen, die besonders gewirkt haben, z.B. die Heilige Teresa von Kalkutta, bekannt geworden als "Mutter Teresa", die bis 1997 in Indien für Kranke und Sterbende da war.
Der erste Mensch, der heilig gesprochen wurde war 993 Bischof Ulrich von Augsburg, der von 890 bis 973 in Augsburg gewirkt hat und heute als Bistumspatron verehrt wird.
Wir warten derzeit auf die Heiligsprechung von Carlo Acutis, der so genannte "Influencer Gottes", ein Jugendlicher, der im Alter von 15 Jahren 2006 in London starb. Er wurde 2020 in Assisi seliggesprochen - die Vorstufe einer Heiligsprechung.
Auch Du oder ich haben das Zeug zum Heiligen!
Der erste Beleg einer Märtyrerverehrung ist der um 160 geschriebene Bericht über Polykarp von Smyrna, in der westlichen Kirche breitete sich die Märtyrerverehrung wahrscheinlich während der Verfolgungen im 3. Jahrhundert aus und verband sich unter dem Einfluss Tertullians zu einer Verehrung der Märtyrer als Heilige. Anfänglich war diese Verehrung auf den Todestag und die Grabstätte des Märtyrers beschränkt, mit dem Aufkommen der Reliquienverehrung vervielfachten sich aber die räumlichen und zeitlichen Möglichkeiten der Verehrung. Der erste greifbare Beleg des Verständnisses der Heiligen als Fürsprecher bei Gott findet sich in einem Graffito an der römischen Kirche San Sebastiano aus dem Jahr 260.
Man muss kein Heiliger sein. Carlo Acutis..ich sah mal ein Foto von ihm;er war ein asexueller Jugendlicher
Gab es, aber war und ist nicht gottgefällig.
²³Möglich, dass manche, die danach leben, den Anschein von Weisheit erwecken. Schließlich glänzen sie mit ihrer selbst erdachten Frömmigkeit, geben sich dabei auch noch bescheiden und schonen bei asketischen Übungen ihren Körper nicht. Doch das alles bringt uns Gott nicht näher, sondern es dient ausschließlich menschlichem Ehrgeiz und menschlicher Eitelkeit.
⁸Sich körperlich anzustrengen und Verzicht zu üben ist ganz gut und schön, aber auf Gott zu hören ist besser. Denn damit werden wir dieses und das zukünftige Leben gewinnen.
Letztendlich geht es genau darum: Christus Jesus✝️👑
Ja! Die frühen Christen waren in der Tat so. Es gibt da ein schönes Buch zu: "Heiliger Zorn" von Catherine Nixey. Recht lesenswert.
Wunden geleckt..diese Frauen sind sicher nicht allzu alt geworden und haben sich da angesteckt