Stimmt es, das Banken Geld aus dem Nichts erschaffen dürfen?

8 Antworten

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Banken können zwar Geldschöpfung betreiben, entgegen des etwas irreführenden Begriffes entsteht dadurch aber kein Geld in dem Sinne, dass jemand ( die Bank oder ein Kunde ) danach mehr Geld hätte als vorher. Es findet nur eine Verlängerung der Bankbilanz statt und eine Erhöhung der Bruttogeldmenge ( die aber nicht gleichbedeutend ist mit einer Form von Nettogeldvermögen oder so ).

Auch für eine Bankbilanz gilt : Aktiva und Passiva sind immer ausgeglichen. 50 GE Aktiva und 20 GE Passiva gibt es auch bei Banken nicht.

Wer etwas anderes erzählt, erzählt Märchen ( und von denen gibt es leider genug ).

Franz19  28.01.2015, 19:36

Ein etwas schöngeredeter Begriff "Verlängerung der Bankbilanz" Die Antwort wird einer einfachen und verwirrungsfreien Darstellung nicht gerecht.Klare Fragen verlangen klar verstehende Antworten.

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FrageSchlumpf  29.01.2015, 17:28
@Franz19

Wer Bilanzverlängerung nicht versteht, sollte die Antwort besser nicht kritisieren oder wenigstens sagen, was es sonst sein soll wenn die Bilanzsummer vorher 100 GE und nachher 110 GE ist , wobei sowohl der Anstieg Aktiva als auch der Anstieg Passiva bei ein und dem selben Kunden stattfindet .

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Nein das geht nicht. Nur die Zentralbanken können Geld schaffen unter Restriktionen. Privatbanken müssen immer ein mindest Eigenkapital besitzen. Bei deinem Beispiel wäre das Eigenkapital aber minus 30.000

D4rki  25.01.2015, 20:36

Privatbanken müssen eine Mindestreserve bei der Zentralbank haben korrekt, das heisst die Bank muss das was Sie ausgibt zum Teil bei der Zentralbank bedecken. Dies geschah früher durch Gold. Heute ist dies nur noch ein Prozentsatz glaub aktuell 10 Prozent. Geld erschaffe kann nur die Zentralbank sie kontrolliert die Geldmenge im Markt und somit den Wert, Wechselkurs und auch die Inflation bzw. Deflation.

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Ja, das heißt Geldschöpfung.

Banken verleihen keine Geldscheine, sondern erschafen neues Giralgeld, bestehend aus Forderung und Guthaben.

D4rki  25.01.2015, 20:33

Es ist korrekt das die Bank wiederum Geld verleiht das Sie von anderen Kunden besitzt. Aber bei dem Beispiel besitzt die Bank kein Eigenkapital und kann somit nicht mehr verleihen als die Bank besitzt. Dies wird vorallem verschärft aufgrund der Abkommen Basel II und zum Beispiel Solvency II.

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Ganz einfach: Wenn das so wäre, ginge keine Bank pleite! Wenn das so wäre, müsste Herr Draghi nicht massenhaft Geld schaffen, damit die Banken liquide bleiben. Banken haben eine Buchhaltung und jeder Geldausgabe steht eine Forderung gegenüber, die gedeckt werden muss. Nur von Verlusten kann keine Bank überleben.

Hallo Marlon,

grundsätzlich können Kreditinstitute nur Geld verleihen, welches Ihnen vorher als Eigen- oder Fremdkapital zur Verfügung gestellt wurde. Also ist das mit der Geldvermehrung nicht sooo einfach.

Allerdings können Kreditinstitute auch gegen die Stellung von Sicherheiten (z. B. spezielle Forderungen an Kunden oder Wertpapiere), einen Kredit bei der Zentralbank aufnehmen. Wie viele Kredite die Zentralbank ausgibt entscheidet diese.

Dazu kommt, dass die Bank auch einen gewissen Risikopuffer (Eigenkapital) vorhalten muss, der die ausgebbaren Kredite nach oben begrenzt. Nicht zu vergessen, es muss auch ein Kreditnehmer da sein, der den Kredit aufnimmt.

Schöne Grüße