Stimmt das - was versteht man unter einem Passivhaus?

3 Antworten

Ja, das ist schon richtig. Es hat einen Heizwärmebedarf von nur 10 kWh/(m² x a) was natürlich sehr wenig ist.

Oft hört man, dass ein Passivhaus keine Heizung hat. Das ist natürlich Quatsch. Auch ein Passivhaus hat eine Heizung, die man aber nur selten benötigt zum Heizen, da die Abwärme der Haushaltgeräte, die Wärme beim Duschen und die Körperwärme der Bewohner eigentlich genügen. Diese wird dann mit einer zentralen Lüftungsanlage "gesammelt", entfeuchtet und an die einzelnen Räume umverteilt.

OK, dann muss ich mal wohl:

also ein PH = Passivhaus ist ein privatwirtschaftlicher Gebäudestand, der versucht Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz zu verbinden. Dafür wird ein Trick angewandt, um Kosten zu sparen: man nutzt die voraus gesetzte kontrollierte Lüftungsanlage, um das Haus zu beheizen. Damit spart man eine herkömmliche Fußbodenheizung ein. Damit das funktioniert, muss das Haus sehr gut gedämmt sein -> mit der Luft kann man i. M. nur 10 W/m² Wärme übertragen, Daraus leiten sich die anderen Kennwerte ab: 15 KWh/m²;a Heizwärmebedarf (ohne Warmwasser und ohne Wärmeerzeugungsverluste) und 120 kWh/m²;a Primärenergie (mit Haushaltsstrom) - beide Kennzahlen nicht mit denen aus der Energieausweisberechnung vergleichbar, da anders (besser= realitätsnäher) gerechnet.

Der PH-Standard ist der höchste Effizienzstandard auf die Gebäudehülle bezogen, den man sinnvoll umsetzen kann. Der Energiebedarf ist so gering, dass man so ein Gebäude mit ein paar Kerzen beheizen kann und ein Standard, den wir für die Energiewende benötigen, auch damit wir die Wintersonnenflaute gut überstehen, da PH nicht nur wenig Energie brauchen, sondern auch wenig Heizlast haben, da bei sehr kalten Wintern, dann oft die Sonne scheint und das PH warm hält (daher der Name passiv: 1/3 aktiv heizen, 1/3 interne Wärmegewinne und 1/3 Sonne). Da das Gebäude so gut gedämmt ist, dauert es Tage, bis die Innentemperatur nennenswert absinkt und man hat daher viel Flexibilität beim Heizen und kann oft die Sonne zum Heizen nutzen . Es gibt ein Passipedia, wo man alles genau nachlesen kann.

Architekten, die PH bauen, sind oft ehr engagiert und deshalb sind diese Gebäude auch meistens in einer hohen Qualitätsklasse, sowohl architektonisch, als auch qualitativ. Du muss ein PH nicht mit der Luft heizen, geht auch anders, spart aber dann nicht das Heizungsübergabesystem.

VG vom Passivhausexperten & Energieberater

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ein Passivhaus soll ohne externe Energie auskommen. Im engeren Sinne wird das Wort aber schon verwendet, wenn das Haus ohne zusätzliche Heizenergie auskommt, ungeachtet der Tatsache, dass durch normale elektrische Verbraucher wie PC, Lampen oder Herd natürlich Wärme zugeführt wird.

Passivhäuser sind gewöhnlich gut isoliert und haben eine nach Süden ausgerichtete Glasfassade (oder zumindest große Fenster) um solare Gewinne zu haben. Für den Sommer benötigt diese Seite aber eine Beschattung. Auch Sonnenkollektoren für Warmwasser und evtl. zur Heizungsunterstützung sind üblich.