OK, dann muss ich mal wohl:

also ein PH = Passivhaus ist ein privatwirtschaftlicher Gebäudestand, der versucht Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz zu verbinden. Dafür wird ein Trick angewandt, um Kosten zu sparen: man nutzt die voraus gesetzte kontrollierte Lüftungsanlage, um das Haus zu beheizen. Damit spart man eine herkömmliche Fußbodenheizung ein. Damit das funktioniert, muss das Haus sehr gut gedämmt sein -> mit der Luft kann man i. M. nur 10 W/m² Wärme übertragen, Daraus leiten sich die anderen Kennwerte ab: 15 KWh/m²;a Heizwärmebedarf (ohne Warmwasser und ohne Wärmeerzeugungsverluste) und 120 kWh/m²;a Primärenergie (mit Haushaltsstrom) - beide Kennzahlen nicht mit denen aus der Energieausweisberechnung vergleichbar, da anders (besser= realitätsnäher) gerechnet.

Der PH-Standard ist der höchste Effizienzstandard auf die Gebäudehülle bezogen, den man sinnvoll umsetzen kann. Der Energiebedarf ist so gering, dass man so ein Gebäude mit ein paar Kerzen beheizen kann und ein Standard, den wir für die Energiewende benötigen, auch damit wir die Wintersonnenflaute gut überstehen, da PH nicht nur wenig Energie brauchen, sondern auch wenig Heizlast haben, da bei sehr kalten Wintern, dann oft die Sonne scheint und das PH warm hält (daher der Name passiv: 1/3 aktiv heizen, 1/3 interne Wärmegewinne und 1/3 Sonne). Da das Gebäude so gut gedämmt ist, dauert es Tage, bis die Innentemperatur nennenswert absinkt und man hat daher viel Flexibilität beim Heizen und kann oft die Sonne zum Heizen nutzen . Es gibt ein Passipedia, wo man alles genau nachlesen kann.

Architekten, die PH bauen, sind oft ehr engagiert und deshalb sind diese Gebäude auch meistens in einer hohen Qualitätsklasse, sowohl architektonisch, als auch qualitativ. Du muss ein PH nicht mit der Luft heizen, geht auch anders, spart aber dann nicht das Heizungsübergabesystem.

VG vom Passivhausexperten & Energieberater

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also BAFA und KfW gehen zusammen zu BEG

dort stellst man auch den Antrag für BEG-EM (Einzelmaßnahmen)

das soll auch ohne EB (Energieberater) gehen, über die steuerliche Absetzbarkeit - dafür muss der Handwerker eine Erklärung abgeben, womit einige Handwerker überfordert sein dürften und dann doch einen EB nehmen:)

Ohne EB, gibt es auch keine 50% geförderte Baubegleitung und auch keine 80% geförderte ISFP-Energieberatung im Vorfeld. Die braucht man, wenn man 5% Bonus auf die Maßnahmen bekommen möchte. Infos dazu auch hier:

https://www.bafa.de/DE/Energie/Effiziente_Gebaeude/effiziente_gebaeude_node.html

Berater findest du unter EEE „Energieeffizienz-Expertenliste“.

und beim GIH-BV

LG vom Energieberater:)

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kleine Ergänzung: KfW 55 heisst nicht 55 kWh/(m²a) sondern 55% vom "Referenzgebäude" auf die Primärenergie (Qp), die ihr mit der Wärmepumpe erschlagt.

Die Anforderung an die Gebäudehülle beim 55er Standard ist 70% vom Grenzwert der EnEV, also nicht weit drunter und mit euer Bauweise locker ohne zusätzliche Maßnahmen machbar, wenn die Bereiche nach unten auch gedämmt sind. Hilfreich ist meist eine genaue Berechnung der Wärmebrücken, die fast eine Effizienzhausstufe ausmacht - zum 40er oder 40 plus, die aber dann nur mit kontrollierter Lüftung.

Kosten Energieberater ca:

Energiebilanz + Förderantrag ca. 1500 €
Begleitung der Baustelle mit Pflicht-Qualitätskontrollen für die KfW, je nach Fähigkeit des Architekten 2000-10.000 € (es gibt viele, die davon keine Ahnung haben und die Aussage deines macht diesbzgl. nicht viel Mut, meistens haben die keinen Bock sich mit Bauphysik zu beschäftigen)

(50% , max. 4000 € bekommst du von der KfW als Zuschuss zurück)

LG vom Energieberater/Architekt

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erhöhte Nachtlüftung nach DIN 4108-2 sommerlicher Wärmeschutz?

-> das schafft ein Passivhaus im Sommer, nur, wie bei jedem Haus, in dem man die Fenster öffnet und quer lüftet

-> die "hohe Nachtlüftung", also 5-facher Luftwechsel nur mit Thermik im Haus, also über min 1 Stockwerk

über die Lüftungsanlage kann man auch etwas Nachtlüften, wenn im Gerät ein sogenannter Sommerbypass drin ist, das bringt dann ca. 0,5-facher Luftwechsel, also Effekt relativ gering (zum Vergleich mit etwas Wind und 2 gegenüberliegenden Fenster, schafft man 20-fachen LW). Der Haupteffekt im Sommer der Lüftungsanlage ist die Wärmerückgewinnung tagsüber, damit weniger heiße Luft in das Gebäude gelangt. Mit einer Erdvorwärmestrecke, wo die Luft durch geleitet wird, kann man den Effekt noch etwas verbessern

MFG vom Energieberater

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therm hat mit den besten Rechenkern, ist umsonst, aber auf Englisch

Robert-Bosch-Laaks vertreibt einen Auswertungssoftware auf XLS-Basis inkl. deuthscen Dantenbanken für therm

Bezugsquelle und Erklärung zu Therm:

https://windows.lbl.gov/software/therm

http://www.enev24.de/therm/

die 6.1 er Variante ist validiert für offizielle Nachweise

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@florestino: das mit dem Lüfter ist eine mögliche Lösung, 5 €/a Betriebskosten / 0,3€/kWh/8760 h wären 2 Watt -> das glaube ich allerdings nicht, weil ein PC-Lüfter alleine ca. 2-10 Watt hat und dort 2 verbaut sind. Auch läuft das Ding ja völlig ungeregelt und die Luft verbessern im Raum tut es auch nicht, weil ja nur die vorhandene Luft bewegt und nicht ausgetauscht wird.

Da Schimmel i.d.R. ab einer Luftgeschwindigkeit von 0,2 m/sec und bei einem Gesamtluftwechselrate von 0,5 h-1 nicht mehr wachsen sollte, dürfte das Gerät aber tatsächlich das primäre Problem an dieser Stelle beseitigen können.

Besser halte ich persönlich aber eine kontrollierte Lüftung, die dies in der gesamten Wohnung das schafft und genügend frische, gefilterte (und sporenfreie) Luft in den Raum bringt und dabei noch effektiv Energie spart (mehr Wärme Energie rück gewonnen, als Strom eingesetzt).

LG Arne

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also ob das Schimmel ist, kann man so nicht sagen - aber ein nicht belüfteter Raum, bei dem die Luft auch nicht z. B. durch eine Heizung so viel Thermik bekommt, dass ein guter Luftaustausch statt findet ist als Trockenraum völlig ungeeignet. Räume, die zum Aufenthalt geeignet sein sollen, müssen eine Lüftung haben, z. B. durch einen Abluftschacht haben. Ansonsten ist das Risiko einer Schimmelpilzbildung sehr hoch. Ob das ein Grund ist, die Wohnung nicht zu nehmen, musst du entscheiden: ist der Abgang zum Keller einigermaßen luftdicht und wie sieht die Wohnung aus...

Gruß vom Energieberater

P.S. es gibt so Testsets für ca. 100 €, mit denen man einen Abstrich nehmen kann, einschickt und eine Analyse der Pilze bekommt - aber Vorsicht: es gibt immer und überall Pilzsporen (bis in den Weltraum), es ist eine Frage welche und in welcher Konzentration

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Dachboden dämmen, wohin mit der Dampfbremse?

Ich möchte in meinem Altbau die Obergeschossdecke (Holzbalkendecke) zum Speicher nachträglich dämmen und den Speicher danach begehbar machen. Das 1. OG ist ein Vollgeschoss und die Dachschräge auf dem Speicher ist ungedämmt. Da wir das Dachgeschoss nicht ausbauen wollen, soll daher die Zwischendecke gedämmt werden. Im 1. OG haben alle Zimmer bereits eine Rigips Decke - der Flur und das Bad haben eine Holz-Vertäfelung, die ich ggf. später noch austausche aus optischen Gründen.

Mein geplanter Aufbau von innen (1. OG) nach oben Richtung Speicher ist aktuell:

- Bestand: Anstrich auf Rigips
- Bestand: Rigips-Decke oder Holzvertäfelung
- Bestand: Lattung auf Deckenbalken
- Bestand: Massive Deckenbalken
- NEU: Zwischen die Deckenbalken Glaswolle
- NEU: OSB-Platten (22 mm) auf die Deckenbalken

Problem nur: Die obligatorische Dampfbremse.

Da 2/3 der Fläche mit fertigen Rigips-Decken ausgestattet ist, kann ich hier keine Folie mehr anbringen. Ich könnte die Folie von oben unter die Dämmung und auf die Deckenbalken legen - das stelle ich mir aber "fummelig vor" und die Balken wären in diesem Fall auch nicht "geschützt". Alternativ habe ich gesehen, dass es Dampfbremsen zum Streichen gibt. Diese könnte ich in den Wohnräumen mir Rigips natürlich streichen und die Räume mit der Holzvertäfelung mit einer normalen Dampfbremsfolie ausstatten, wenn ich dort die Decke neu mache (hier ist ja auch das Bad dabei, wo wohl die meiste Feuchtigkeit anfällt).

Was würdet ihr mir raten?

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Hallo, also Grundprinzip der Bauphysik: auf der warmen Seite immer dichter als außen. Mit der OSB-Platte außen machst du das genau falsch herum. Das ist aber ein Nebenproblem. Das Hauptproblem ist, wenn durch Thermik und Partialdruck (warme Luft steigt nach oben und hohe Dampfdichten wollen sich austauschen im Winter von innen nach außen) warme, feuchte Raumluft an den Rändern der Außenwände zur Schlussdecke (Fachbegriff für deine Decke) an die Holzbalökenauflager in der Außenwand kommt dort Kondensiert (Wasser austritt) und danach die Balken wegfaulen.

Deshalb meine Empfehlung, auch wenn du das bestimmt nicht gerne hören möchtest:

a) unten=innen im OG an der Decke alles weg und dort eine Dampfbremse einbauen, Installations + Schutzebene durch Holzlattung und Verkleidung, z.B. mit Gipskartonplatten

b) (nicht so gut) verzichte auf die OSB-Platte oben und mache dort eine Kreuzlage Dachlatten, z.B. 60x60 drauf und darauf ungehobelte Holzbretter ohne Nut& Feder; als Dämmstoff nimm Zelluloseschüttung - die zieht Wasser von Problemstellen, wie Balkenauflager an und verteilt sie auf die Fläche und kann sie dort zur Verdunstung bringen (Ähnlich wie Zeitungspapier im Skischuh. Zelluluse dämmt zwar nicht so gut, wie MiWo, aber durch die Kreuzlage oben, überdämmst du die Balkenköpfe, was die Wärmebrückenwirkung des Holzes stark verringert=verbessert. Noch ein Tip: mach das Ganze nicht ganz voll, damit es nicht "pufft" und staubt, wenn man oben drauf läuft. Berechnung kannst du in U-Wert.net ausprobieren

c) im Bad würde ich trotzdem (auch bei b. eine Dampfbremse einbauen, da sonst die Last zu groß wird

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Ich schließe jetzt mal die ganzen Baubiologischen Fragen aus, die in jeder Bauweise vorkommen und hauptsächlich die Innenoberflächen betreffen, sonst hätte Herr Flores die Frage ja wohl anders gestellt.

Ein Problem von Passivhäusern ist, dass Sie mit der Luft beheizt werden. Daher kann es im Winter, wenn man am meistens geheizt werden - ergo am meisten gelüftet werden muss, zu trockener Luft kommen. Unter 30% rel. Luftfeuchte klagen viele Menschen über ausgetrocknete Schleimhäute und z. T. auch über Kopfschmerzen.

Dies ist generell ein Thema aller Gebäude mit großen Lüftungsanlagen, nur beim Passivhaus, kann man die im Winter eben nicht herunterregeln, da damit geheizt wird.

Inzwischen gibt es allerdings für die meisten Wärmetauscher als Ersatz welche, die auch die Feuchte rückgewinnen. So einen habe ich selber und die Luft ist 1a - wenig CO2, 40-50% rel. Luftfeuchte, kein Feinstaub, keine Pollen und keine Spinnen mehr und immer das Gefühl, gerade gelüftet zu haben.

Wenn das mit dem Feuchtetauscher nicht geht, muss man mehr Pflanzen aufstellen und viel Wäsche trocknen. Von Dampfbefeuchtern etc. rate ich aus hygienischen Gründen im Normalfall eher ab.

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Hallo, ich bin Passivhaus (PH) - planer und gebe mal meine Erfahrungen, die meiner Bauherren und die allgeine Lehrmeinung wieder:

  • Beim PH kommt es mehr auf Warmwasser WW als auf die Beheizung an! (bei 4 Personen ca. 7.000 kWh/a für WW, bei deinem Haus 2.700 kWh/a für Heizung, jeweils plus Anlagenverluste, die bei WW i.d.R min. doppelt so hoch sind, wie bei der Heizung.
  • Je nachdem, wie viel du WW benötigst, lohnt sich eine Wärmepumpe, statt eines Heizstabes. Eine Erdsonde für die Wärmepumpe lohnt aber in aller Regel nicht, da die Investition in Bezug auf eine Luft-Wärmepumpe sich nicht amortisieren
  • Ein Kaminofen stellt in der Tat ein Problem der Heizlast dar (Annahme 4-8 KW, 30% an den Raum = 1,8 KW; Heizlast Gebäude insgesamt 180 m² x 0,01 KW = 1,8 KW) Die Heizlast hast du aber nur bei -16°C Außentemperatur, in der restlichen Zeit ist es viel zu viel und du wirst um die 25-26°C in der Bude haben. Meine Bauherren mit einer solchen Lösung stört das allerdings nicht. AUßerdem gibt es bessere für PH optimeirte geräte, die nur 10-20 % an den Raum abgeben und auch weitgehend luftdicht sind. Trotzdem brauchst du in jedem Fall einen Unterdurckwächter im Kamin und eine luftdichte Zuluftführung, was mit 1.000-2.000 € zusätzlich zu Buche schlägt. Einige Bauherren haben eine Ansaugöffnung der Lüftungsanlage in der Nähe des Ofens, um die Wärme über die Wärmerückgewinnung im Haus besser zu verteilen.
  • Es gibt übrigens einen Protkollband des Arbeitskreises kostengünstiger PH, der dieses Theme wissenschaftlich und messtechnisch untersucht hat.
  • Solarthermie (ST) ist fehleranfälliger als PV, kostet zusätzlich Geld und lohnt leider nur noch, wenn du die hohen Systemtemperaturen einer solchen Anlage in Bezug auf dieniedrigeren einer Wärmepumpe benötigst.
  • Ich würde mir das ganze Dach mit PV belegen und mir die Ziegel sparen. Um den Eigenstromnutzen zu erhöhen würde ich mir einen kleinen E-Energiespeicher (KfW-Förderugn derzeit 30%) dazu kaufen und in Zukunft mein E-Auto auch noch damit laden. Die Geschichte mit der Speicherung des überschüssigen PV-Stromes in Wärme ist ganz neu auf dem Markt und wird sicherlich noch Kinderkrankheiten haben...
  • Wärmepumpe oder E-Heizstab: Beim Duschverhalten MEINER Frau würde ICH eine kleine Wärmepumpe nehmen:)
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... darf ich etwas Sachlichkeit in das viele Halbwissen hier herreinbringen:

  • Wie bei jedem Gerät, gibt es auch bei Luft-Luft-Wärmepumpen verschiedene Typen und Leistungsklassen.
  • Die angesprochenen Probleme treten oft bei den Mini-Wärmepumpen in der Leistungsklasse 1,2-1,5 KW Wärmeabgabe auf. Diese werden wiederum meist in "Kompaktegeräten" eingesetzt, die die Lüftungsanlage und Wärmeerzeugung in einem Gerät vereinen, was auch Vorteile mit sich bringt. Einer der Marktführer in diesem Segment ist das Aerex-Gerät vom Maico. Es gibt inzwischen aber auch Kompaktgeräte in der Leistungsklasse bis zu 4 KW. DIe besseren Geräte nutzen zudem nicht nur die Abluft, die nach der Wärmetauschung schon sehr kalt und wenig energiereich ist, sondern nutzen einen 2. Luftstrom, der extra von außen dem Gerät zugeführt wird. Die meisten Geräte verfügen zur Sicherheit einen Elektroheizstab z.B. 2-6 KW, der für die absoluten Spitzen gedacht ist, aber bei schlechter Projektierung oder Ausführung öfters in Betrieb ist, als erwünscht, womit die Effizienz der Anlage unter 2 sinken kann (1 KWh Strom erzeugt 2 KWh Wärme). 3 ist ein guter Wert für Luft-Luft-Wärmepumpen.
  • Ob eine Leistung von z.B. 1,2 KW ausreicht, hängt von der Größe und der Güte der Gebäudehülle ab. Auch für die Warmwasserbereitung stellt die geringe Leistung ein Problem dar, da viel gepuffert werden muss ("normal" ca. 15 KW für Warmwasser). Die Wärme eines Passivhauses wird zu 2/3 über solare und interne Gewinne gedeckt, daher der Name... Das letzte 1/3, um von 14 auf 19° Innentemperatur zu kommen, kann durch eine Miniheizung erfolgen. Manche Leute wollen aber mehr als 19°C ... Die KfW-Effizienzhausstandards sagen übrigens nicht aus, dass ein Gebäude ein Passivhaus = über die Luft beheizbar ist, da andere Parameter bei der Berechnung angesetzt werden, die der "EnEV" entsprechen und NICHT für die Berechung von Passivhäusern geeignet sind, da unrealistische Randbedingugen gewählt werden.
  • Passivhäuser werden über die Luft geheizt , um Kosten zu sparen, sonst macht das Konzept der extremen Dämmung wirtschaftlich nicht viel Sinn. Luft ist ein schlechter aber sehr flinker Wärmeträger. Eine Wärmepumpe hat Probleme hohe Temperaturen im Nachheizregister der Lüftung in Extremfällen zu erzeugen, also nicht ganz ideal für eine Luftheizung. Das nimmt man aber für die geringen Investitionskosten in Kauf und macht daher Sinn. Eine Fußbodenheizung ist gut für die Wärmepumpe, aber sehr schlecht für hoch wärme gedämmte Gebäude, da SEHR träge. Die Temperaturen des Fußbodens beträgt dann im Normafall 25-27°C und wird als fußkalt empfunden! Wenn eine Flächenheizung, dann als Wandheizung, am besten in einer "Tichelmannverlegung", nahe der Putzoberfläche. Dies gilt auch schon bei Gebäuden ab ca. KfW-70-Standard.
  • Damit wäre auch meine Empfehlung, wenn KfW-55-Haus mit Luft-Luft-Wärmepumpe betrieben werden soll, der Wunsch existiert, in jedem Zimmer einzeln die Temperatur zu regeln und zudem noch die Option besteht, sinnvoll einen Kaminofen zu betreiben (bei Fußbodenheizung regelungstechnisch sehr schwierig): eine Wandheizung. Wenn dei Projektierung und die Ausführung stimmt, 20% Reserve für offenstehende Türen und kleine Baumängel vorhanden ist, sollte die gewünschte Temperatur erreicht werden. Und wenn Sie 25°C haben wollen, geben Sie das bei der Auslegung an, dann wird einfach eine größere Wärmepumpe eingebaut und der Elektroheizstab läuft weniger...
  • Gruß von einem Passivhaustrainer, der Passivhausplaner und Handwerker in diesem Bereich ausbildet.
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Ergänzung zur Frage Wärmedämmung:

  1. Also die Metallanker stellen tatsächlich eine (sehr kleine, da punktförmige) Wärmebrücke dar.
  2. Da man i.d.R. von außen Dämmplatten anbringt, die über diese Punkte hinweggehen, spielt das vorhandene Mauerwerk inkl. Punktwärmebrücken vom Dämmwert her fast keine Rolle mehr (z.B. 14 cm WLG 035 gibt einen Dämmwert von 4 m²K/W; das gesamte dahinterliegende Mauerwerk hat ca. 0,7-1 Dämmwert = Kehrwert vom U-Wert)
  3. Beim Anbringen der Dämmplatten sollte man allerdings die Bereiche der Metallplatten vorher behandeln, damit die Dämmplatten auch halten, die, wie schon erwähnt wurde, beim Altbau gedübelt werden (müssen). Die sichtbaren Stellen sind keine Befestigung für die Dämmung. Diese Verdübelung erfolgt nach Anbringen der Platten.
  4. Der Hinweis auf die Denkmalpflege ist wichtig, da es sein kann, dass du das Haus gar nicht von außen dämmen darfst - vorher mit der unetren Denkmalschutzbehörde klären, Infos zu Denkmalschutzlisten gibts im Internet
  5. Die Statik sieht erst einmal nicht gut aus, aber konkret würde ich einen Statiker vor Ort mit nehmen, der das Ganze begutachtet. Aus dem Ausschnitt der Bilder kann man keine zuverlässige Information gewinnen. Die Optik kann oft täuschen und man hätte das Gebäude sicherlich nicht statisch gesichert, wenn nicht irgend etwas Erhaltenswertes daran gewesen wäre.
  6. Ach ja, es sieht so aus, als ob zusätzlich noch ein Problem der aufsteihgenden Feuchte vorhanden ist, kann aber auch nur ein Spritzwasserschaden sein -> innen schauen
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Sie Antwort von "syncopcgda" ist so nicht richtig:

Ein Passivhaus hat einen Energiebedarf: ca. 1/3 des Heizwärmebedarf muss aktiv über ein Heizsystem zugeführt werden.  2/3 werden über "passive" Energiequellen erzeugt. Daher der Name "Passivhaus". Die 2/3 sind solare und interne Wärmegewinne.

Die 1/3 sind ca. 10 W/m² Leistung bzw. 15 kWh/(m²a) Heizwärme.

[Heizwärme ist die Nutzenergieohne die Verluste eines Heizsystems, weshalb man die 15 kWh/(m²a) auch nicht mit Verbrauchswerten oder einem KfW-Energieeffizienzhaus vergleichen kann]

Warum gerade 10 W/m² Heizleistung? Das ist die Energiemenge, die man ohne negative Begleiterscheinungen mit der Luft in ein Wohngebäude transportieren kann. Bzw. im Umkehrschluss muss das Haus so gut gedämmt werden, damit das klappt. Hinter der Idee, ein Haus mit Luft zu beheizen, steckt ein Wirtschaftlichkeitsgedanken: heutige Gebäude sind sehr luftdicht gebaut, weshalb sie eine Lüftungsanlage haben sollten. Setzt man diese voraus, so kostet es wenig mehr mit dieser Lüftungsanlage auch zu heizen. Das Geld, was man normalerweise für Fußbodenheizung etc. ausgibt, nutzt man, um eine hocheffiziente Gebäudehülle zu bauen und ist somit unwesentlich teuerer als eine herkömmliche Bauweise mit bis zu 10-fachem Energiebedarf.

[Luft ist ein schlechter Wärmeträger, zu viel Luft reduziert die rel. Luftfeuchte im Winter unter die kritische Grenze von 30%, zu warme Luft > 50° C fängt an zu verschwelen und reizt die Schleimhäute]

Also ein Passivhaus ist ein Haus, welches man mit Luft beheizen kann und dadurch hocheffizient sein muss.

Der Passivhausstandard hat keine bauökologischen Aspekte.

Die gleichmäßige Beheizung durch die Luft wird von einigen Kunden als Nachteil gesehen (die Regelung von einzelnen Räumen ist sehr aufwändig und würde den Wirtschaftlichkeitsgedanken absurdum führen). Die ideal gedämmte und luftdichte Gebäudehülle bietet aber unabhängig vom reinen Passivhauskonzept eine hohe Behaglichkeit und hohe bauphysikalische Qualität und Sicherheit.

Arne Kruft - Passivhaustrainer (ich bilde Passivhausplaner aus)

 

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