Steuerklasse 3 und 5 total unnötig?
Ich hab ne Frage. Bin momentan Steuerklasse 1 und bekomme um die 2800 raus
Freundin bekommt 1700 raus. Auch klasse 1.
Wenn wir heiraten und ich in 3 und sie in 5 kommt bekomme ich rund 330 mehr raus aber sie 300 weniger?!
Welchen finanziellen Vorteil hat denn eine Heirat noch? 30 Euro oder was?
9 Antworten
Der Unterschied ist, dass man bei einem Steuern zurück bekommt (4/4) und beim anderen eher nachzahlen muss (3/5).
Bei letzterem kann man im laufenden Jahr mit dem Geld haushalten, als es noch Zinsen gab konnte man es anlegen und hatte damit einen Vorteil, gegen über denen die das Geld erst nach einem Jahr in der Steuererklärung zurück bekamen.
Überlege zudem mal was pasiert, wenn deine Frau Kinder bekommt und nur noch Teilzeit oder gar nicht arbeitet. Dann reduziert sich ihr Minus, dein Plus bleibt aber erstmal.
Der große finanzielle Vorteil folgt beim Thema Schenkung und Erbe, wenn ihr plötzlich statt 20.000€ plötzlich 500.000€ frei habt.
Gerade bei gemeinsamen Wohneigentum oder anderem Vermögen, was dann einer vom anderen erbt, macht das schon einen großen Unterschied. Oder auch banal wenn der eine besser verdeint und dem anderen ein Auto oder andere Dinge kauft und schenkt, denn der Freibetrag gilt pro 10 Jahren.
in anderen fällen ist das lukrativer
Was leider viele glauben, aber nicht so ist:
Die Steuerklassen haben praktisch keine Auswirkung auf die gesamte zu zahlende Steuer eines Veranlagungsjahres. Die Steuerklasse regelt nur die Höher der geschätzten Vorauszahlung.
Das klassische Beispiel ist ein Ehepaar, wo ein Partner deutlich mehr als der andere verdient. Wenn diese Steuerklasse IV/IV wählen, hätte das zur Folge, dass man während des Jahres mehr Steuern zahlen muss, dafür dann im Zuge der Steuererklärung mit einem großen Batzen Rückzahlung rechnen kann. In Zeiten von hohen Zinsen hätte man dadurch dem Staat ein "zinsloses Darlehen" gewährt bzw. man verschenkt Geld, da man 1 Jahr verliert, um es anlegen zu können.
Bei einer III/V Aufteilung zahlt man unter dem Jahr weniger Steuern, muss dann aber auch ggf. mit einer Nachzahlung im Rahmen der Steuererklärung rechnen.
Besser du gehst in LSK 3 (verheiratet) und sie bleibt zu Hause und bekommt ein Kind nach dem anderen. Bedenke hierbei den Kinderfreibetrag bei deiner Lohnabrechnung und das dann monatlich kommende Kindergeld.
Glaubst du vielleicht, unsere fruchtbaren Kulturbereicherer sehen daß objektiver ☝️🤣
Du missverstehst mich.
Das ist heutzutage utopisch mit 2800 als alleinverdiener ne Familie zu ernähren.
Wenn man nicht gerade im letzten Dorf im Osten Deutschlands lebt
Wenn beide arbeiten und die Gehälter nicht wirklich extrem unterschiedlich sind,
Macht das splitting meist nicht soviel Sinn.
Würde deine Partnerin zb in Teilzeit arbeiten wäre der unterschied größer, die Abgaben geringer und damit das plus mehr
Heutzutage ist dies kein Modell mehr