Soziale Arbeit oder Lehramt?
Hi,
ich weiß gerade einfach nicht, wie ich handeln soll. Zu meinem Dilemma:
Ich studiere aktuell Soziale Arbeit im 3. Sem. Seit ein paar Wochen denke ich sehr stark an das Berufsbild des Lehrers. Ich höre von so vielen, dass man als Sozialpädagogin sehr schlecht verdient etc. und das macht mir sehr Angst! An sich macht mir das Studium sehr viel Spaß und ich habe einen sehr guten Schnitt, aber Lehrer zu sein stell ich mir viel vorteilhafter für das Leben vor (Familienplanung, Gehalt, Beamtenstatus ...).
Aktuell arbeite ich einmal die Woche als Pädagogische Ergänzungskraft an einer Mittelschule und das macht mir so Spaß! Ich betreue bsp. eine Klasse des öfteren alleine, helfe vereinzelten SchülerInnen beim Erlernen der deutschen Sprache, oder mache Matheübungen bzw -wiederholungen mit einer kleineren Gruppe und vieles mehr.
Mir ist bewusst, dass ich nach dem Studium als Schulsozialarbeiterin arbeiten kann, aber da finden keine lehrenden Tätigkeiten statt. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wenn man eine Lehrkraft ist, vor allem als Frau, von vielen Vorteilen profitiert. Jetzt weiß ich nicht, ob ich wechseln soll.
Falls ja, dann muss bis zum nächsten Wintersemester warten, was etwas nervig ist und Zeit verschwendet... Das aktuelle Studium läuft ganz gut, aber ob ich das Lehramtsstudium (wahrscheinlich für Mittel- oder Realschule) schaffe, weiß ich nicht. Wenn man es will dann bestimmt, oder? Was würdet ihr mir raten?
Vielen Dank für eure Antworten
2 Antworten
Ich halte wenig von Schwarzmalerei bezüglich einzelner Studiengänge, bei sozialer Arbeit mache ich aber eine Ausnahme.
Der Grund dafür ist, dass der Studiengang absolut überlaufen ist. Es gibt mehr Absolventen als offene Stellen und das führt ganz unweigerlich zu einem Arbeitsmarkt, der der für Arbeitgeber ist. Das heißt, schlechte Chancen beim Berufseinstieg und geringe Gehälter sind zu erwarten. Man denke hier einfach an das Prinzip von Angebot und Nachfrage, das auch auf dem Arbeitsmarkt greift.
Also Lehrer hast du bessere Karten. Zwar gibt es auch hier teilweise Probleme mit Unterfinanzierung der Schulen und in Ballungsgebieten werden dir die Stellen auch nicht hinterhergeworfen, aber im Allgemeinen herrscht ein wirklicher Bedarf. Du kannst zudem deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt durch geschickte Fächerkombination, beispielsweise mit Informatik, deutlich verbessern. Auch die Bezahlung sieht deutlich besser aus. Zudem kommt die Möglichkeit zur Verbeamtung, was definitiv ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist, den Sozialarbeiter nicht haben.
Wenn dir bewusst ist, welchen Tätigkeiten du als Lehrer nachgehen musst und du den Beruf nicht völlig romantisierst, dann kann ich dir nur zur Lehramt raten. Dort hast du definitiv die besseren Karten und es klingt ja nicht danach, als sei der Gedanke, Lehrer zu werden rein finanziellen Ursprungs.
Hey, also ich denke du solltest auf dein Bauch hören. Am Ende ist es nicht so wichtig wie viel du verdienst sondern, dass dir dein Beruf Spaß macht und dich erfüllt. Und wenn du Zeit verlierst wegen dem Wechsel, überleg dir mal wie lang du später in diesem Beruf arbeitest und das dies eigentlich keine große Einfluss hat ob du jetzt ein Jahr mehr oder weniger in die Rente einzahlst.