Sollte man sich ohne Abitur schämen?

17 Antworten

Hallo Twdtwd,

warum denn?

Manche Menschen schaffen den Abschluss, andere nicht.

Manche Menschen wollen es, andere nicht.

Manche Menschen brauchen es, andere nicht.

Manche Menschen können es genetisch, andere nicht.

Es ist gut, wenn jeder Mensch anders ist. So wird eine genetische Vielfalt erzeugt und Menschen können Stärken & Schwächen erkennen, dann entsprechend nutzen. So entstehen eben unterschiedliche Berufe, diverses Wissen und Fortschritt in allen Bereichen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nein, entscheidend ist nur, dass man überhaupt etwas aus seinen Möglichkeiten macht. Wer die Möglichkeit und die Fähigkeit hätte, sich schulisch und/oder beruflich zu qualifizieren und dies nicht tut, der oder die hätte Grund, sich zu schämen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Nein, das sollte man auf gar keinen Fall. Erstens sind Menschen, die das Abitur schaffen nicht zwingend intelligenter oder fleissiger als andere Menschen und zweitens könnte man umgekehrt fragen, ob jemand sich schämen muss, wenn er handwerklich völlig unbedarft ist, wenn er unmusikalisch ist, oder wenn er nicht besonders sozialkompetent ist. Ich selber bin im Gymnasium gescheitert- zweimal sogar- obwohl der Schulpsychologe zu dem man mich geschickt hat überzeugt war, dass ich das Abitur locker schaffen sollte.

Anfänglich fehlte es mir auch nicht an Fleiss oder Willen. Erst nachdem alles nichts fruchtete, gab ich irgendwann auf und warf den Bettel hin. Sehr viel später- bei der Ausbildung zum Pflegefachmann, die in der Schweiz in den 70er Jahren extrem medizinlastig und daher recht anspruchsvoll war, wurde mir klar, dass ich bezüglich Lernen etwas speziell bin. Am Gymnasium war in vielen Fächern die Fähigkeit gefragt, in kurzer Zeit möglichst viel auswendig zu lernen. Das kann ich nicht. Ich brauche ziemlich lange, bis etwas in meinem Hirn gespeichert ist.

Während aber die meisten meiner Kolleginnen und Kollegen das Gelernte nach der Prüfung zur Hälfte wieder vergassen, blieb mir 80% im Gedächtnis, und blieb dort sehr lange gespeichert. Bestätigt hat sich das deshalb, weil ich während der Ausbildung notenmässig stets im unteren Drittel der Klasse war, dann aber beim Schlussexamen, bei dem das ganze gelernte Wissen abgerufen wurde, sowohl in Chirurgie als auch in Medizin unter den 3 Besten war.

Von diesem eher aussergewöhnlichen Phänomen habe ich später profitiert, weil ich am besten am praktischen Beispiel- also am Krankenbett gelernt habe, und das meiste irgendwann gespeichert hatte und dadurch sehr viel mehr Wissen anhäufte, als die meisten meiner Kolleginnen und Kollegen. Ich bin nicht stolz darauf, sowenig wie ich damit hadere, dass ich das Abitur nicht schaffte.Fähigkeiten sind nun einmal individuell.

Im übrigen habe ich im Laufe meines Lebens jede Menge AkademikerInnen kennengelernt. Einige haben mich mit ihrer Intelligenz und mit ihrem Wissen wirklich beeindruckt, bei anderen habe ich mich gefragt, wo es bei unserem Schulsystem hapert, weil ich nicht nachvollziehen kann, dass Menschen mit so eng begrenzten Fähigkeiten und riesigen Defiziten zur sogenannten Elite gehören sollten. Oft habe ich auch festgestellt, dass an sich intelligente Menschen über null Sozialkompetenz verfügen.

Also gräme Dich nicht, wenn Du das Abitur nicht schaffst, sondern fokussiere Dich auf Deine Fähigkeiten und guten Eigenschaften, die Du hast.

Es spielt keine Rolle welchen Abschluss man hat, entscheidet ist eher was man daraus macht. Im späteren Leben fragt ohnehin kaum jemand danach, welche Schule man besucht hat, welche Noten man hatte und welchen Abschluss man erreicht hat.

Später interessieren eher berufliche Qualifikationen sowie Berufserfahrung. Das trifft jetzt nicht auf alle Berufe und Branchen zu. In der breiten Maße würde ich aber schon sagen, dass mehr nach den berufsrelevanten Dingen geschaut wird. Zumal heutige Abiturienten nicht unbedingt schlauer und gescheiter sind, als jene ohne Abitur.

Auf jeden Abschluss kann und darf man stolz sein und selbst wenn man irgendwo eine schlechte Note erzielt hat, sollte man nicht zu hart zu sich selber sein. Es ist nun mal nicht jeder ein geborener Mathematiker oder kommt gut mit Fremdsprachen klar. Jeder hat Stärken und Schwächen, die Kunst ist es, das Beste daraus zu machen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Plato: Das Denken ist das Selbstgespräch der Seele.

Ne wieso sollte man also ich will es machen.

Bin gayi.

Hab gute chancen bin nicht dumm.

Alle anderen braucht die geselschaft eben so.