Sollte man sich als Christ auch an den Alten Testament orientieren oder nur an den neuen?

14 Antworten

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Vor allem am NT, aber auch aus dem AT können wir viel lernen...

Das Alte und Neue Testament bilden eine Einheit und sind deshalb miteinander verbunden. Bei der Bibel handelt es sich also um ein Buch, das aus 66 einzelnen Büchern besteht (die 39 Bücher das AT und die 27 Bücher des NT). Deshalb sollte man keine Wertung vornehmen.

Das Alte Testament etabliert Prinzipien, die im Neuen Testament veranschaulicht werden. Das Alte Testament enthält viele Prophezeiungen die im Neuen Testament erfüllt werden. Das Alte Testament liefert Geschichte über ein Volk, während das Neue Testament sich auf die Person fokussiert. Das Alte Testament zeigt den Zorn Gottes gegen Sünde (mit kurzem Blick auf Seine Gnade); das Neue Testament zeigt die Gnade Gottes gegenüber Sündern (mit kurzem Blick auf Seinen Zorn).

Das Alte Testament sagt einen Messias voraus (Jesaja 53), und das Neue Testament offenbart wer der Messias ist (Johannes 4,25-26). Das Alte Testament zeigt Gottes Gesetz auf, das Neue zeigt wie Jesus, der Messias, das Gesetz erfüllt (Matthäus 5,17; Hebräer 10,9). Im Alten Testament handelt Gott meist mit Seinem auserwählten Volk, den Juden; im Neuen geht es hauptsächlich um Gottes Umgang mit Seiner Gemeinde (Matthäus 16,18).

Das Alte Testament sah das Paradies für Adam verloren; das Neue zeigt, wie das Paradies wiedergewonnen wurde durch den zweiten Adam (Christus). Das Alte Testament verkündet, dass der Mensch durch seine Sünde von Gott getrennt wurde (1. Moseund das Neue Testament verkündet, dass die Beziehung zwischen Mensch und Gott wieder hergestellt werden kann (Römer 3; 6). 

Das Alte Testament legt also die Basis für das Kommen des Messias nieder, der sich Selbst geopfert hat für die Sünden der Welt (1. Johannes 2,2). Das Neue Testament zeichnet den Dienst von Jesus Christus auf und schaut zurück, auf was Er getan hat und wie wir darauf reagieren müssen. Beide Testamente eröffnen den gleichen heiligen, barmherzigen und gerechten Gott, der Sünde verdammt und sich wünscht Sünder zu retten durch das Sühnopfer. In beiden Testamenten eröffnet sich Gott selbst für uns und zeigt uns, wie wir zu Ihm kommen können durch unseren Glauben (1. Mose 15,6; Epheser 2,8).

xxScarface1990  28.06.2022, 21:04

Das ist wirklich ein sehr schöner Text von dir! 👍

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chrisbyrd  28.06.2022, 22:14
@xxScarface1990

Diesen Text habe ich vor langer Zeit mal im Internet gefunden (denke ich zumindest). Ist schon einige bzw. viele Jahre her. So ganz kann ich mich gar nicht mehr daran erinnern, aber von mir ist der Text nicht.

Aber er ist sehr schön, dass stimmt.

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chrisbyrd  29.06.2022, 19:20

Vielen Dank für den "Stern", ganz liebe Grüße und Gottes Segen!

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Ja, klar.

Jesus selber hat sich oft auf Stellen im Alten Testament bezogen. Nur ein Beispiel:

Dann sagte er zu ihnen: »Erinnert euch an das, was ich euch angekündigt habe, als ich noch mit euch zusammen war: ›Alles muss sich erfüllen, was bei Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich steht.‹« Nun erklärte er ihnen die Worte der Heiligen Schrift. Er sagte: »Es steht doch dort geschrieben: Der von Gott erwählte Retter muss leiden und sterben, und er wird am dritten Tag von den Toten auferstehen. Allen Völkern wird in seinem Auftrag verkündet: Gott vergibt jedem die Schuld, der zu ihm umkehrt. Lukas 24,44-47

Vor allem die 10 Gebote und die Psalmen sind für mich von grosser Bedeutung.

Selbstverständlich an beidem.

Die Frage ist: Was bedeutet "sich orientieren"? Weder das Alte noch das Neue Testament sind ohne weiteres in die Jetzt-Zeit zu übetragen. D.h. es macht Sinn, hier in einer Gemeinschaft nach dem Sinn zu suchen, etwa in einer Bibelrunde. Man liest eine Stelle und spricht dann darüber, was es bedeutet und auch für Dich und jeden einzelnen bedeutet.

Das eine wie das andere ist ein Hilfsmittel fürs Glaubensleben. Ein Buch zum Einstieg empfehle ich Dir aus dem Alten Testement: Jona. Es ist recht kurz.

Du wirst staunen, denn diese Geschichte dort, die hast Du schon sehr, sehr oft gehört. Wenngleich noch nie selbst gelesen. Wusstest vielleicht gar nicht, dass sie aus Jona und dem AT ist.

Aus dieser Geschichte kannst Du viel darüber lernen, wie Gott mit den Menschen umgeht. Die "Staude" im zweiten Teil der Geschichte finde ich faszinierend. So (be-)lehrt Gott die Menschen.

Bin zwar kein Christ, aber würde dir das alte empfehlen, da viele liberale Menschen sich das einfach so gerichtet haben, wie sie es wollen. 🤷🏻‍♀️

Das A.T. ist die Grundlage (Mt.4,10) des Neuen (1.Petr.1,16).

Das "Neue" ist für uns relevanter (Joh.14,6).

Woher ich das weiß:Recherche