Sollte Südtirol euer Meinung nach zu Österreich gehören?
35 Stimmen
8 Antworten
Südtirol gehört geschichtlich und kulturell zu Österreich. Heute ist es dank des Gruber-Degasperi Abkommens zwar staatsrechtlich ein Teil von Italien, jedoch mit einem erheblichen Mitspracherecht Österreichs, das jeder Änderung des Autonomiestatutes zustimmen muss. Mit der Euregio wurde inzwischen ein überstaatliches Gebilde geschaffen, in dem das historische Tirol (Nordtirol, Südtirol, Osttirol, Welschtirol) vereint ist. Ideal wäre es natürlich, wenn zumindest Südtirol wieder zu Österreich gehören würde, zu dem es von 1363 bis 1919 gehört hat.
Diese Form von Kleinstaaterei sollte im Europa von heute eigentlich veraltet sein.
Nachdenken schadet fast nie.
Österreich würde größer --- aber Italien würde kleiner = hebt sich auf.
Was ich mit Kleinstaaterei meine, ist, dass Diskussionen über solche Gebietsverschiebungen, warum auch immer, in der heutigen Zeit völlig überflüssig sind.
Der Begriff "Kleinstaaterei" ist hier jedenfalls fehl am Platz. Diskussionen sind nie überflüssig, vor allem wenn sie den Zweck haben, eine Situation zu verbessern. Grenzen sind keine natur- oder gar gottgegebene Institutionen, sondern von Menschen auf der Landkarte gezogene Linien, die von Menschen auch wieder verändert werden können. Ich habe es zum Beispiel gut befunden, dass Deutschland wiedervereint und die Grenze zwischen den beiden Staaten entfernt wurde. Warum sollte man Tirol nicht wiedervereinen?
Doch "Kleinstaaterei" ist hier das absolut passende Wort.
Denn das mit Südtirol ist ähnlich wie bei der Krim.
Solange das - Russland, Ukraine, Krim - alles Teil der UDSSR war, war die Aufteilung beliebig. Jetzt gibt es darüberr Krieg.
Und wie lange ist Südtirol jetzt bereits ein Teil von Italie?
Wieviele Menschen leben heute noch in Südtirol, die nicht als Italiener geboren wurden?
Es ist absurd, die Wiedervereinigung Tirols innerhalb von Österreich als "Kleinstaaterei" bezeichnen zu wollen. Südtirol hat mit der Krim wenig gemeinsam, außer dass die beiden Diktatoren Hitler und Mussolini im Jahr 1939 die Südtiroler auf die Krim umsiedeln wollten, was zum Glück aufgrund der Kriegsereignisse nicht geschehen ist. Südtirol ist 1919 als Kriegsbeute an Italien gefallen und 1920 von Italien annektiert worden. Was spricht dagegen, ein imperialistisches Unrecht von damals auf demokratische Weise wiedergutzumachen? Nur weil jemand in Südtirol geboren wurde, ist er noch lange nicht ein Italiener. Eine Ziege, die Im Pferdestall auf die Welt kommt, ist deswegen auch noch lange nicht ein Pferd.
Wenn historisches Unrecht wieder zurecht gerückt würde, wäre es nicht überflüssig.
Doch, das wäre es ---- denn wem soll damit Recht-getan werden?
Und bei jeder neuen Gebietsverlagerung gäge es neues, also aktuelles Unrecht.
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Und was soll diese Forderung überhaupt? Die gleiche Forderung: "Amerika zurückgeben an die Indianer", die wird sicher von 99% der Amerikaner abgelehnt.
Zitat: "Nur weil jemand in Südtirol geboren wurde, ist er noch lange nicht ein Italiener."
Doch, genau so ist es. Und zwar fast überall auf der Welt.
Tipp für echte und pseudo-Rassisten: Es gibt keine menschlichen Rassen als Unterarten der Menschheit. Südtiroler sind bei der Geburt - also ohne Erziehung - nicht unterscheidbar darin, ob ihre Vorfahren früher wirklich österreichisch waren oder italienisch.
Und schon diese Diskussion darüber ist ein gutes Beispiel für überkommene Kleinstaatlerei.
Der Begriff "Kleinstaatlerei" ist hier nach wie vor vollkommen fehl am Platz und steht nur für ein überholtes, rückständiges Denken, in dem der Nationalstaat eine vollkommen überhöhte, geradezu idealisierte Bedeutung hat. Nationalismus bedeutet auch immer, dass es in einem Staat nur eine Nation geben kann und dass alle anderen Menschen sich entweder unterordnen oder das Land verlassen müssen, so wie es Italien in Südtirol mit Hilfe von Nazi-Deutschland praktiziert hat. Nationalismus und Rassismus sind Geschwister. Die Italiener haben ihr brutales Vorgehen gegen die Südtiroler damit begründet, dass die "italische Rasse" der "alpinen Rasse" überlegen sei. Aus Rücksicht auf Hitler haben die Faschisten die Südtiroler nicht der germanischen Rasse zugeordnet, sondern eine eigene Rasse erfunden, aber für Hitler waren sie dann doch germanisch genug, um sie als Kanonenfutter zu beanspruchen. Anscheinend gibt es in der BRD immer noch genug Menschen, die mit Hitlers Thesen übereinstimmen. Die Meloni hat ja schon überschwängliche Gratulationen von der AfD bekommen, da kann man wieder einmal gemeinsam die Südtiroler unterdrücken. Die Kameraden verstehen sich.
Wäre für mich eine schwere Entscheidung.
Zum einen passt Südtirol spachlich und kulturell eher zu Österreich. Meine Verwandten in Südtirol zieht es auch eher nach Österreich.
Zum anderen haben sich die Südtiroler schon an die Zugehörigkeit zu Italien gewöhnt und leben mit dieser Situation. Ich mag auch Italien.
Persönlich würde ich Südtirol doch lieber bei Österreich sehen.
Ja
Die Italiener haben es ohne Abstimmung einverleibt. Da nach 1.Weltkrieg die Republik Deutschösterreich entstanden ist gehörte Südtirol noch zu Tirol. Es hätte Abstimmung statt gegeben.
Man sollte sie zumindest fragen, ob sie das mehrheitlich möchten.
Die Rückkehr Südtirols zu Österreich wäre das Gegenteil von Kleinstaaterei, da Österreich dadurch ja größer würde.